Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

A. Steinwidder und L. Gruber:

Fütterungs- und tierbedingte Einflußfaktoren auf den

Harnstoffgehalt der Milch von Kühen

Zusammenfassung

Versuchsdaten (n = 1567) wurden hinsichtlich der Beeinflussung des Milchharnstoffgehaltes durch ausgewählte fütterungs- und tierbedingte Parameter einer statistischen Auswertung unterzogen. In der partiellen Korrelationsanalyse zeigte sich nur ein schwacher stochastischer Zusammenhang (r = 0,3 bis 0,5) zwischen dem Milchharnstoffgehalt und ausgewählten Parametern zur Beschreibung des Pansenstoffwechsels. Die höchste Korrelation zum Harnstoffgehalt der Milch ergab sich, wenn die Aufnahme an verdaulichem Rohprotein in Bezug zur Energieaufnahme gesetzt wurde (r = 0,5). In der Regressionsanalyse wurde ein signifikanter Rassen- und Tiereffekt und vor allem ein Effekt der Protein- und Energieversorgung der Pansenmikroben festgestellt. Weitere signifikante Einflußgrößen stellten aber auch der Laktarionstag, die Milcheiweißleistung, die Versorgung mit nutzbarem Rohprotein am Dünndarm und die Futteraufnahme dar. Die geringste Residualstandardabweichung ergab sich bei Berücksichtigung des verdaulichen Rohproteins und der verdaulichen Kohlenhydrate zur Beschreibung des N-Pansenstoffwechsels in der Regressionsanalyse. Allerdings zeigt die relativ hohe Residualstandardabweichung von 3,9 mg/100 ml, daß ein großer Teil der Streuung auf nicht im Modell berücksichtigte Einflußgrößen zurückgeführt werden muß. Dies deckt sich mit vielen Literaturangaben. Bei der Beurteilung von Milchharnstoffanalysen ist diese Unschärfe zu berücksichtigen. Schlagworte:  Milchharnstoffgehalt, Milchkühe, Energie- und Proteinversorgung.