Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

W. Schneeberger und F.J. Bär:

Einfluß der Terminkosten auf die optimale Dauer der Zuckerrübenernte aus Sicht einer Rodegemeinschaft

Zusammenfassung

Die Wirtschaftlichkeit des Zuckerrübenanbaus wird von den Kosten des Rodens beeinflußt. Daher stellt sich für Rübenanbauer die Frage nach einer kostengünstigen Ernteperiode. Diesbezügliche Entscheidungen bedürfen nicht nur der Kenntnis der Maschinenkosten in Abhängigkeit von der Erntefläche, sondern auch der Kenntnis der Erlösschmälerung bei einer Verlängerung der Ernteperiode durch die Abweichung vom optimalen Erntetermin. Für die Ermittlung dieser Erlösschmälerung, als Terminkosten bezeichnet, muß der Verlauf des Zuckerrübenertrages je ha und des Zuckergehalts der Rüben in Abhängigkeit vom Rodetermin bekannt sein. Eine kostengünstige Möglichkeit, Daten über den Verlauf des Rübenertrages und des Zuckergehalts in der gesamten Ernteperiode zu bekommen, wurde in der Erhebung der Ernteergebnisse in einer Rodegemeinschaft mit relativ einheitlichen natürlichen Vorraussetzungen für den Rübenbau gesehen. Auf Basis dieser Ertragsdaten von drei Jahren wurden Ertragsverlaufs- bzw. Zuckergehaltsverlaufsfunktionen mit Hilfe der Methode der kleinsten Quadrate geschätzt und Erlösverlaufsfunktionen für B-3, C1- und C2-Rüben abgeleitet. Die Erlösverlaufsfunktionen bildeten die Grundlage für die Berechnung der Terminkosten. Anschließend wurde für eine selbstfahrende sechsreihige Rübenerntemaschine auf Basis der Ertragsverlaufsfunktion die optimale Ernteperiode aus der Sicht der Rübenanbauer bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Maschinenkosten und der Terminkosten bestimmt. Die optimale Ernteperiode wird primär von der Lieferrechtserfüllung beeinflußt, sie errechnete sich für B-Rüben mit 41 Tagen (rund 260 ha), für C-Rüben mit 45 Tagen (rund 290 ha). Schlagworte:  Zuckerrüben, Terminkosten, Verfahrenskosten.