Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

F.-G. Loth:

Sporenanalytische Beurteilung von arbuskulären Mykorrhizapopulationen natürlicher Standorte in Abhängigkeit von Klärschlammapplikationen

Zusammenfassung

In Erhebungsuntersuchungen wurden von 11 verschiedenen Standorten in Nordhessen (Bundesrepublik Deutschland), die mit bzw. ohne langjähriger Klärschlamm (KS-) düngung in Bewirtschaftung standen, Bodenproben gesammelt und untersucht. Neben der Untersuchung der Böden auf Gehalte an löslichen Schwermetallen erfolgte die Bestimmung der Sporendichte von arbuskulären Mykorrhiza- (AM-) Pilzen. Die über zehnjährige Applikation von Klärschlamm erhöhte die EDTA-Iöslichen Schwermetallgehalte der Böden. Dieser Effekt war bei Zink in allen Fällen und oftmals mit signifikanter Absicherung erkennbar. Die gehaltserhöhende Wirkung der KS-Anwendung war insbesondere bei Fe, Mn und Cr nur auf einigen Standorten nachweisbar, was die Wirkungen der unterschiedlichen Bodengenese und Bewirtschaftungsweise als größeren Einflußfaktor als die KS-Applikation vermuten läßt. Die Verbreitung der AM-Sporen war mit 31-97 Sporen pro g lufttrockener Boden relativ hoch. In den KS-Varianten wurden in den meisten Fällen höhere Sporendichten beobachtet, die auf die C-Anreicherung durch den KS zurückgeführt werden können. Eine signifikante positive Korrelation bestand zwischen der Gesamtzahl der Sporen und der organischen Substanz im Boden (r = 0,72). Dagegen weisen Standorte mit einem Rückgang der Sporendichte auf Mykorrhizapopulationen hin, die eine hohe Sensibilität gegenüber Schwermetallen, insbesondere gegenüber Zn, vermuten lassen. Die unterschiedlichen Ergebnisse zeigen eine spezielle Adaption der Mykorrhizapopulationen an die ökologischen Bedingungen. Schlagworte: Arbuskuläre Mykorrhiza, Sporenpopulation, Klärschlammapplikationen, Schwermetalle.