Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

M.R. AHMADI:

Die Untersuchung genetischer Variabilität von resynthetisierten Rapsformen

Zusammenfassung

Die genetische Variabilität von 79 resynthetisierten Rapsformen, die im Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung der Universität Göttingen durch Kreuzung von diploiden B. oleracea- und B. campestris-Eltern entstanden sind, wurde in zweijährigen Feld- und Gewächshausversuchen untersucht. Die geringste genetische Variabilität unter allen Merkmalen wurde für Blühbeginn und Ölgehalt und die höchste für Ertrag, Kurturzustand nach dem Winter und Winterfestigkeit gefunden. Die Merkmale Blühbeginn, Ölgehalt und Blattfarbe wiesen die höchste und die Merkmale Schotenansatz und Blattabfall die geringste Heritabilität auf. Für alle untersuchten Merkmale wurden signifikante Unterschiede ermittelt. Die Untersuchung des Schotenansatzes von Resyn-Formen bei freier Abblüte und unter isolierten Bedingungen zeigte deutlich, dass sowohl die männlichen Gameten als auch die Eizellen aktiv und befruchtungsfähig sind und der geringe Schoten- und Samenansatz einiger Resyn-Formen unter den Selbstungsbedingungen hauptsächlich auf ihre Selbst-Inkompatibilität zurückzuführen ist. Die breite genetische Variabilität vieler Eigenschaften von Resyn-Formen kann für den Transfer züchterisch wichtiger Merkmale, wie schnelles Anfangswachstum im Herbst, hoher Ölgehalt, Wüchsigkeit und Krankheitsresistenz verwendet werden. Weiterhin können durch Selektion von selbstfertilen Linien neue Rapssorten mit geringer Auskreuzungsrate hergestellt werden. Die Resyn-Formen bieten auch die Möglichkeit, durch Selektion von stark selbstinkompatiblen Linien Hybridraps auf der Basis von Selbstinkompatibilität herzustellen.