Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

F. Emerstorfer, W. Kneifel und W. Hein:

Die Bedeutung antimikrobieller Wirkstoffe pflanzlichen Ursprungs in der Lebens- und Futtermittelherstellung mit besonderer Betrachtung der Silageherstellung

Zusammenfassung

Das Ziel der vorliegenden Arbeit bestand in der Bestimmung der minimalen Hemmkonzentration natürlicher pflanzlicher Wirkstoffe gegen üblicherweise bei der Silageherstellung vorkommende Mikroorganismen mittels dreier mikrobiologischer Standardtestverfahren. In den Ergebnissen zeigen die Wirkstoffe auf Basis von Hopfen-β-Säuren und Harzsäuren lediglich geringe Wirksamkeit gegen gramnegative Bakterien, Hefen und Schimmelpilze. Im Gegensatz dazu wurde eine Hemmung grampositiver Bakterien bereits in sehr niedrigen Konzentrationen erzielt. Interessanterweise zeigen einige Vertreter aus der Gruppe der Milchsäurebakterien eine wesentlich geringere Empfindlichkeit gegen die pflanzlichen Wirkstoffe als Verderbskeime wie Clostridien. Diese Ergebnisse bieten möglicherweise Potential für den Einsatz von Hopfen-β-Säuren und Harzsäuren als Silierzusätze, da sie offensichtlich in der Lage sind, bakteriellen Silageverderb zu hemmen ohne das Wachstum von Milchsäurebakterienstarterkulturen negativ zu beeinflussen. Schlagworte:  Antimikrobielle Wirkstoffe, Silageverderb, Hopfensäuren, Harzsäuren, minimale Hemmkonzentration.