Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

J. VOLLMANN und P. RUCKENBAUER:

Ertragsleistungen und Ölqualität von Crambe in Abhängigkeit von Genotyp und Umwelt

Zusammenfassung

Crambe (Crambe abyssinica Hochst. Ex. R. E. Fries) gilt als eine neue Industrieölpflanze aus der Familie der Brassicaceae, die sich durch hohe Erucasäuregehalte im Samenöl sowie ein beachtliches Ertragspotential auszeichnet. Elf Crambe-Genotypen wurden von 1988 bis 1991 in Groß-Enzersdorf und von 1990 bis 1991 in Gleisdorf in Feldversuchen geprüft, wobei sowohl die Ertragsleistungen als auch die Zusammensetzung des Erntegutes in Abhängigkeit von Genotyp und Umweltbedingungen untersucht wurden. Die Samenertrage schwankten - über alle Genotypen und Umwelten betrachtet - in dem sehr weiten Bereich von 972 bis 3328 kg/ha; diese Variation im Ertrag konnte primär auf Umwelteinflüsse zurückgeführt werden, wogegen die Heritabilität des Merkmals Ertrag innerhalb des geprüften Sortimentes eher gering war. Der Ölgehalt des aus Samen und Fruchtwand (Pericarp) zusammengesetzten Erntegutes lag zwischen 22,6 und 38,4 % der Samentrockenmasse, wobei Erucasäure einen Anteil von 53,9 bis 63,1 % der Fettsäurezusammensetzung einnahm. Der Erucasäuregehalt wurde sowohl durch genetische als auch durch Standortbedingungen beeinflußt, die höchsten Gehalte wurden an den Genotypen BGRC 34311 und BelAnn festgestellt. Im allgemeinen variierte der Erucasäuregehalt weit weniger stark als der Gehalt anderer Fettsäuren wie etwa Öl-, Linol- oder Linolensäure, welche durch die Temperaturverhältnisse während der Phase der Samenentwicklung stärker beeinflußt wurden. Schlüsselworte: Crambe abyssinica, Ertrag, Fettsäurezusammensetzung, Erucasäure.