Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

M. Dannowski und A. Werner:

Die Bedeutung von Pflanzenwurzeln bei der ökologischen Beurteilung des Bodengefüges im Labor und in der Landschaft

Zusammenfassung

Die Durchwurzelbarkeit des Bodens ist sowohl im Laborversuch als auch in der Agrarlandschaft ein wichtiger Indikator zur Charakterisierung der ökologischen Funktionen des Bodens. Sie gibt Aufschluß über Bodengefügeeigenschaften sowie über den Effekt von Bewirtschaftungsmaßnahmen, insbesondere von Bodenverdichtungen. Während die Wurzelanzahl als Indikator für den mechanischen Zustand und die Leitfähigkeitseigenschaften des Bodens dient, ermöglicht die Wurzellängendichte Aussagen über die Leistungsfähigkeit des Wurzelsystems hinsichtlich seiner Versorgungsfunktion für die Gesamtpflanze. Beide Parameter stehen in einem engen mathematischen Zusammenhang, der in Abhängigkeit von der untersuchten Bodenschichtstärke und vom Ontogenesestadium der Pflanzen mehr oder weniger stark variieren kann. Die getesteten Pflanzenarten und -sorten reagieren unterschiedlich stark auf Bodenverdichtungen, einige sogar relativ tolerant. Auch für die unterirdische Biomasse ergaben sich in Abhängigkeit von den Bodenbedingungen erhebliche Unterschiede, was bei der Ermittlung von C-Bilanzen in der Landschaft von Bedeutung ist. Die Ergebnisse zur Durchwurzelung des Bodens in einem Agrarlandschaftsausschnitt lieferten Erkenntnisse über den Bodengefügezustand, die bodensubstratabhängigen Wachstumsbedingungen und über die Eignung des Bodens für eine agrarische Nutzung. Schlagworte:  Pflanzenarten, Wurzellängendichte, Wurzelanzahl, Bodenverdichtung.