Im Projekt COMBIOSERVE wird die Effektivität von kommunalem Management zur Erhaltung Biokultureller Diversität in ausgewählten Regionen Mexikos, Brasiliens und Boliviens erforscht und gefördert. Das Projekt lief drei Jahre (2012-2015) und wurde von der EU (FP7) gefördert. Página web en español

NEWS

COMBIOSERVE Konferenz

  • Pataxó (Brasilien), Tsimane (Bolivien), Chol (Mexiko) et al. in intensiver wissenschaftspolitischer Debatte (Xalapa, Mexiko, 6.11.2014).
  • Zu wenig sichtbar! Junge FilmemacherInnen diskutieren den Einsatz von Partizipativem Video in der Kommunikation von Forschungsergebnissen (Xalapa, Mexiko; 7.11.2014; COMBIOSERVE-Konferenz)
  • Zu wenig sichtbar! Junge FilmemacherInnen diskutieren den Einsatz von Partizipativem Video in der Kommunikation von Forschungsergebnissen (Xalapa, Mexiko; 7.11.2014; COMBIOSERVE-Konferenz)
  • Zu wenig sichtbar! Junge FilmemacherInnen diskutieren den Einsatz von Partizipativem Video in der Kommunikation von Forschungsergebnissen (Xalapa, Mexiko; 7.11.2014; COMBIOSERVE-Konferenz)
  • Zu wenig sichtbar! Junge FilmemacherInnen diskutieren den Einsatz von Partizipativem Video in der Kommunikation von Forschungsergebnissen (Xalapa, Mexiko; 7.11.2014; COMBIOSERVE-Konferenz)
  • Zu wenig sichtbar! Junge FilmemacherInnen diskutieren den Einsatz von Partizipativem Video in der Kommunikation von Forschungsergebnissen (Xalapa, Mexiko; 7.11.2014; COMBIOSERVE-Konferenz)

Von 6. bis 9. November 2014 fand in Xalapa, Mexiko die internationale COMBIOSERVE Konferenz statt. Das Thema: Community-based conservation in Latin America: innovations in research and practice. Presseaussendung (pdf, EN) In der Fotogalerie finden Sie einige Impressionen aus Xalapa. combioserve.animalared.org

ESP Konferenz in Costa Rica

Von 8. bis 12. September 2014 fand in Costa Rica die 7th Ecosystem Partnerships Conference statt, an der mehrere Mitglieder von COMBIOSERVE Teil nahmen und sie auch mitgestalteten.

International Innovation über COMBIOSERVE

Das Wissenschaftsmagazin "International Innovation" berichtet in seiner Ausgabe über COMBIOSERVE. Lesen Sie den Artikel hier.

Hintergrund

Siedlungs- und Schutzgebiete indigener Gemeinschaften umfassen bis zu 22 Prozent der gesamten kontinentalen Erdoberfläche. Sie decken sich mit Flächen, auf denen 80 Prozent der gesamten Biodiversität zu finden sind bzw. mit den größten Tropenwaldgebieten auf den amerikanischen und anderen Kontinenten. (Sobrevila 2008). Luftbilder von Lateinamerika zeigen fast ausnahmslos, dass sich Siedlungs- und Schutzgebiete indigener Gemeinschaften mit Flächen mit sehr hohem Waldanteil decken (Bottazzi and Daob 2013; Nepstad et al. 2006). In Anlehnung an aktuelle Forschungsergebnisse vermuten wir, dass der Schutz der Waldflächen (incl. der Flora, Fauna und abiotischen Ressourcen in diesen Gebieten) am effektivsten von indigenen Gemeinschaften selbst sichergestellt werden kann. Für viele politische Akteure kann oder ist diese Hypothese der Ausgangspunkt, um indigene, gemeinschaftliche (tw. kommunal) organisierte Schutzgebiete (indigenous peoples‘ and community conserved areas, ICCAs) anzuerkennen und zu unterstützen (Berkes 2008). Diese ICCAs leiden jedoch unter enormem Druck: Rodungen für Ackerflächen oder Infrastrukturvorhaben sowie andere aufgezwungene Entwicklungsprojekte und Ressourcenausbeutung stellen laufend Herausforderungen für die Schutzgebiete dar (Kothari et al. 2012). Die EU hat nun in einer eigenen Ausschreibung (call) fünf Konsortien finanziert, die indigene Gemeinschaften sowie Organisationen der Zivilgesellschaft dabei unterstützen sollen, die Verteidigung und das Management dieser Schutzgebiete effektiver zu gestalten. Die BOKU koordiniert eines dieser fünf Projekte (COMBIOSERVE).

Fokus & Methode

Das Konsortium analysiert die aktuelle Situation der gemeinschaftlichen indigenen Schutzgebiete und erforscht darüber hinaus die Anpassungsfähigkeit (Resilienz) der Schutzgebiete in ihrem sich laufend verändernden natürlichen und sozio-kulturellen Umfeld. Methodisch wendet das Konsortium den Zugang der co-inquiry an (gemeinschaftliches Forschen in den Dorfgemeinschaften durch indigene Forscher und WissenschaftlerInnen des Projektkonsortiums) und entwickelt diesen weiter.  Zwischen den indigenen Gemeinschaften und den lokal tätigen zivilgesellschaftlichen Organisationen im Projekt COMBIOSERVE besteht bereits langjährige Zusammenarbeit. Im Zuge des gemeinschaftlichen Forschens werden lokal drängende Forschungsthemen von den indigenen Gemeinschaften vorgeschlagen und von ForscherInnen dieser Gemeinschaften untersucht. Die WissenschaftlerInnen des Projektes unterstützen diese lokalen Forschungsprozesse. Eines der Ziele des Projektes ist der Aufbau einer eigenen Forschungskapazität in den indigenen Gemeinschaften, um eigens Forschungen durchführen, beauftragen und dessen Ergebnisse beurteilen zu können.

Ergebnisse

Die Projektergebnisse werden neben wissenschaftlichen Publikationen auch Beratungsleitlinien für die Politik, Videos über die Erfahrungen indigener Gemeinschaften im kommunalen Management natürlicher Ressourcen sowie Methodenhandbücher umfassen. Die Methodenhandbücher werden ein besonderes Augenmerk auf jene Methoden lenken, die gemeinschaftliches Forschen zwischen der lokalen Bevölkerung und WissenschaftlerInnen (co-inquiry) unterstützen. Volle Information und schriftliche Zustimmung der indigenen Gemeinschaften vor Beginn der Zusammenarbeit, gemeinsame Analyse von Forschungsergebnissen zwischen indigenen Gemeinschaften und WissenschaftlerInnen, sowie das Verfügbar-Machen von Rohdaten und Ergebnissen für die mitwirkenden Dorfgemeinschaften sind Beispiele für die Arbeitsweise im Projekt. Projekt Website // COMBIOSERVE YouTube Channel // Poster (EN)

Projektteam

Das Konsortium besteht aus europäischen und lateinamerikanischen Universitäten, im Forschungsgebiet aktiven NGOs sowie Vertretern von indigenen Dorfgemeinschaften. Die Projektkoordination liegt bei der BOKU. Das BOKU-Team (Arbeitsgruppe für Wissenssysteme und Innovationen, Institut für Ökologischen Landbau, Department für Nachhaltige Agrarsysteme): Christian Reinhard Vogl (Koordinator) Christoph Schunko (Projektmanager) Maja Tumpej (Projektmitarbeiterin) Weitere Info: Eintrag in der FIS Datenbank

Quellen

Berkes, F. (2009): Community conserved areas: policy issues in historic and contemporary context. In: Conservation Letters 2 (2009) 19-24 Bottazzi, P. and Dao, H. (2013): On the road through the Bolivian Amazon: A multi-level land governance analysis of deforestation. In: Land Use Policy 30 (2013) 137– 146 Kothari, A. with Corrigan, C., Jonas, H., Neumann, A., and Shrumm, H. (eds). (2012): Recognising and Supporting Territories and Areas Conserved By Indigenous Peoples And Local Communities: Global Overview and National Case Studies. Secretariat of the Convention on Biological Diversity, ICCA Consortium, Kalpavriksh, and Natural Justice, Montreal, Canada. Technical Series no. 64, 81-86. Kothari, A. with Corrigan, C., Jonas, H., Neumann, A., and Shrumm, H. (eds). (2012): Recognising and Supporting Territories and Areas Conserved By Indigenous Peoples And Local Communities: Global Overview and National Case Studies. Secretariat of the Convention on Biological Diversity, ICCA Consortium, Kalpavriksh, and Natural Justice, Montreal, Canada. Technical Series no. 64, 30. Sobrevila, C. (2008): The Role of Indigenous Peoples in Biodiversity Conservation. The Natural but Often Forgotten Partners. The International Bank for Reconstruction and Development, Washington, xii Nepstad, D., Schwartzman, S., Bamberger, B., Santilli, M., Ray, D., Schlesinger, P., Lefebvre, P., Alencar, A., Prinz, E., Fiske, G., Rolla, A (2006): Inhibition of Amazon Deforestation and Fire by Parks and Indigenous Lands. In: Conservation Biology Volume 20, No. 1, 65–73