Forschung

Entsprechend dem Drei-Säulen-Prinzip der BOKU (Verbindung von Technik, Naturwissenschaften und Wirtschafts-, Sozial- und Rechtwissenschaften) entwickeln wir innovative Konzepte, Methoden und Verfahren

• zur Planung und Evaluierung von Abfallvermeidungsmaßnahmen,
• zur Schließung von natürlichen und anthropogenen Stoffkreisläufen,
• zur emissionsarmen Abfallbehandlung sowie
• zur Nachsorge und Monitoring von Deponien und Altablagerungen.

Die weltweite Verflechtung von Wirtschaft und Stoffströmen erfordert es, Abfallströme in einem umfassenden Zusammenhang zu analysieren und länderübergreifend Lösungen zu finden.

Unsere aktuellen Forschungsbereiche sind:

Neueste Projekte

Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit : 2024-02-01 - 2025-09-30

Im Forschungskontext umfasst Abfallmonitoring die systematische Erfassung, statistische Auswertung und Bewertung von abfallwirtschaftlichen Maßnahmen (z.B. bzgl. Sammelinfrastruktur und Öffentlichkeitsarbeit). Als Grundlage dafür soll die jährliche Aktualisierung der abfallwirtschaftlichen Datengrundlagen bezüglich der kommunalen Abfallmengen auf Gemeindeebene durchgeführt werden. Nach Plausibilisierung der erhobenen Daten werden Monitoring-Indikatoren entwickelt und abgeleitet, die derzeit laufende Entwicklungen der Auswertungsmethodik von Erfassungs- und Recyclingquoten im Rahmen des Kreislaufwirtschaftspakets der Europäischen Union berücksichtigen sollen, die im Jahr 2019 für Siedlungsabfälle und Verpackungen beschlossen wurden. Die Abschöpfung der verwertbaren Abfälle aus den gemischten Siedlungsabfällen ist auf Basis von EU-Vorgaben (z.B. Siedlungsabfallrecyclingquote, Recyclingquoten für Verpackungen), Bundes- und Landesregelungen hoch prioritär. Der gemischte Siedlungsabfall im Land Salzburg umfasst laut Restabfallanalysen 2018/19 ca. 54 Prozent an verwertbaren Altstoffen, also Fehlwürfen, die jährlich ca. 48 Tsd. Tonnen gemischten Siedlungsabfall ausmachen. Diesen Massenstrom gilt es (neben weiteren verwertbaren Altstoffen in sperrigen Siedlungsabfällen) im Sinne der Ressourcenschonung und auch Reduktion der kommunalen Ausgaben mit gezielten Maßnahmen zu reduzieren. Österreichweit bestehen seit der Standardisierung von Restabfallanalysen (2017), darauf aufbauender, bundesweiter Analysen (2018/19) und der bundesländerübergreifenden Analysen von kommunalen Abfallströmen im Projekt ‚Einflussfaktoren auf Restmüllzusammensetzung und Altstofferfassungsgrade in Österreich […]‘ (kurz: EFRA) nun Möglichkeiten zum Aufbau eines systematischen Abfallmonitorings auf Ebene Bundesland sowie strukturell ähnlicher Gemeinden. Das Projektvorhaben umfasst folgende Leistungsbereiche: 1. die Online-Datenerhebung von kommunalen Abfallbilanzen via Erhebungsportal inklusive Qualitätssicherung mittels automatisierter Plausibilitätschecks und Nacherhebung, 2. die Untersuchung von wesentlichen siedlungsstrukturellen Einflussfaktoren (z.B. Siedlungsdichte, Nächtigungszahl, Haushaltsgröße) und deren Effekte auf das Siedlungsabfallaufkommen, die Restabfallzusammensetzung und abgeleitete Indikatoren (z.B. Altstofferfassungsgrade), um Gemeindegruppen mit ähnlicher Siedlungsstruktur (auch österreichweit) betreffend Getrennterfassung quantitativ vergleichen zu können, 3. die Untersuchung der Effizienz von relevanten abfallwirtschaftlichen Maßnahmen (z.B. bezüglich Sammelsystemen, Anschlussgrade, Entleerungsintervalle, Behältervolumina) und deren Mengeneffekte innerhalb von Gemeindegruppen mit gleicher Siedlungsstruktur, um optimale Maßnahmenbündel im regionalen Vergleich und auch im Zeitverlauf erkennen und bewerten zu können, 4. die Beantwortung der Forschungsfragen, sowie 5. die Zusammenfassung und Empfehlung von abfallwirtschaftlichen Maßnahmen für einzelne Abfallströme und Regionen sowie der zu hebenden Potenziale für zusätzliche Getrennterfassung.
Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit : 2024-01-01 - 2026-06-30

Studien zeigen, dass ein erheblicher Teil der Plastikverschmutzung im Meer, etwa 80 %, aus Flüssen stammt. Kunststoffe, die früher als nicht abbaubar galten, zerfallen tatsächlich in Mikroplastik-Partikel, wenn sie z.B. dem Sonnenlicht und schwankenden Temperaturen ausgesetzt sind. Diese Erkenntnis hat dazu geführt, dass die Verschmutzung der Flüsse durch Plastik verstärkt in den Blickpunkt gerückt ist. Der aktualisierte Bewirtschaftungsplan für das Donaueinzugsgebiet 2021 der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau (IKSD) unterstreicht die Dringlichkeit der Bekämpfung von Kunststoffverunreinigungen als oberste Priorität. Die vielfältige Partnerschaft innerhalb von AQPLA bringt ein breites Spektrum an Fachwissen zusammen, was zur Entwicklung neuer Lösungen für die Herausforderungen der Plastikverschmutzung in Flüssen führt. Die Entwicklung und Anwendung von praktikablen Methoden zum regelmäßigen Monitoring der Mikroplastikverschmutzunggepaart mit dem Einsatz von Fernerkundungstechnologien und maschinellem Lernen zur Erfassung von Makroplastik spielt eine entscheidende Rolle bei der Erkennung und Überwachung von Müllpartikeln in Flüssen. Der Einsatz von Citizen Science soll zu einer aktiven Beteiligung und Engagement von Gemeinschaften und Einzelpersonen bei der Datenerfassung und Überwachung führen. Im Rahmen des Projektes werden umweltfreundlichen Plastik-Abfallfallen für Flüsse, die die natürliche Kraft der Flussströmung besser nutzen, entwickelt, erprobt und umgesetzt. Außerdem sollen innerhalb von AQPLA Konzepte zur Trennung der gesammelten Abfälle erarbeitet werden. Durch die Einbeziehung des Recyclings in die Clean-Up Aktionen senkt AQPLA die Gesamtkosten der Maßnahmen und fördert gleichzeitig einen Ansatz der Kreislaufwirtschaft
Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit : 2024-03-01 - 2024-08-31

Über ein Drittel der produzierten Lebensmittel geht weltweit entlang der gesamten Wertschöpfungskette verloren. Auf Grundlage der im Rahmen des Kreislaufwirtschaftspaketes überarbeiteten Abfallrahmenrichtlinie der EU (2008/98/EC) wurde seitens der Europäischen Union daher eine Berichtspflicht über das Aufkommen von Lebensmittelabfällen eingeführt. Zweck der Berichtspflicht ist die Überwachung und Bewertung der Durchführung von Maßnahmen zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen durch Messung des Lebensmittelabfallaufkommens. Die Mengen an Lebensmittelabfällen sind dabei getrennt für die unterschiedliche Stufen der Wertschöpfungskette (Primärerzeugung, Verarbeitung und Herstellung, Handel, Gastronomie und private Haushalte) jährlich zu erheben. Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines methodischen Leitfadens zur Erhebung des Lebensmittelabfallaufkommens in Südtirol entsprechend der EU-Berichtspflicht. Die für jede einzelne Stufe der Wertschöpfungskette entwickelten Methoden sollen ein administrativ und kostenmäßig umsetzbares zukünftiges regelmäßiges Monitoring zulassen und effiziente, transparente und vergleichbare Erhebungen ermöglichen.

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