Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

W. Opitz v. Boberfeld, M. Sterzenbach and H. Laser:

N-, P- und K-Akkumulationen im Boden bei unterschiedlichen Verfahren der Winteraußenhaltung von Rindern

Zusammenfassung

Bei der Winteraußenhaltung kann es aufgrund der Freisetzung von in Exkrementen, namentlich Harn, enthaltenen Nährstoffen, des eingeschränkten Nährstoffentzuges und der Zerstörung der Vegetation zur Akkumulation von Nährstoffen kommen. Fütterungs- und ausnutzungsbedingt nehmen die Ammonium-, Nitrat- und Kalium-Mengen eine besondere Stellung ein. Ausgerichtet auf diese Zielgrößen wurden die Böden von Winterweiden, Acker- und Strohpferche beprobt und die Nmin-Mengen sowie die Bodenreaktion und die pflanzenverfügbaren Phosphat- und Kalium-Mengen bestimmt. Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: In der unmittelbaren Nähe der stationären Fütterungsplätze von Winterweiden wurden große Ammonium-N-Mengen in der Schicht 0–60 cm festgestellt (durchschnittlich 194 kg N ha-1). Allerdings waren die entsprechenden Gehalte auf Sommerweiden vergleichbar hoch. Bereits in einer Entfernung von 25 m von den Futterplätzen ließ sich ein Rückgang der Ammonium-Mengen um 75 % feststellen. Mit Kalium verhielt es sich grundsätzlich ähnlich. Auch die K-Mengen waren mit >25 mg K 100 g-1 Boden in den Fütterungsbereichen deutlich höher als in 25 m Entfernung mit etwa 12 mg K 100 g-1 Boden. Die Nitrat-N-Mengen waren auf wesentlich niedrigerem Niveau (<20 kg N ha-1 in der Schicht 0–60 cm) als die Ammonium- N Mengen, wobei zwischen Fütterungsplätzen und weiter entfernten Messpunkten kaum Unterschiede bestanden. Unter Ackerpferchen konnte ein Zusammenhang zwischen Besatzdichte und Ammonium-N-, Nitrat-N- bzw. Kalium-Mengen festgestellt werden. Im Unterschied zu den Winterweiden war der Nitrat-Anteil am Gesamt-N deutlich höher. Eine Akkumulation von Phosphat war weder unter Winterweiden noch unter Ackerpferchen feststellbar. Im Durchschnitt lagen die Gehalte bei 3 mg P 100g-1 Boden unter Winterweiden und 5 mg P 100 g-1 Boden unter Ackerpferchen (Bodenschicht 0–30 cm). Dennoch sollte zur Vermeidung punktueller Konzentrationsspitzen von N und K eine dezentrale Fütterungspraxis vorgezogen werden, was durch den Einsatz mobiler Fütterungseinrichtungen erfolgen kann. Strohpferche können eine weitere Alternative zur Vermeidung von Nährstoffeinträgen darstellen. Sie erfordern allerdings viel Einstreu (> 20 kg GV-1 d-1), ansonsten können sich im Boden aufgrund der hohen Besatzdichten und langen Pferchzeiten Akkumulationen von bis zu 700 kg N ergeben. Einsparungen an Einstreumaterialien sind über die Wahl der Strohart möglich, nicht aber über eine mechanische Strohaufbereitung. Schlagworte: Ackerpferche, Strohpferche, Winterweide, Fleischrinder, N-Akkumulation, K-Akkumulation.