Im Rahmen des EU-Projekts STREFOWA (Strategies to reduce and manage food waste) wurde eine „Erste Hilfe-Box für Lebensmittel“ kreiert. Mit dieser möchte das am Institut für Abfallwirtschaft der Universität für Bodenkultur Wien beheimatete Projekt-Team wertvolle Informationen zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen an KonsumentInnen weitergeben – damit die Lebensmittel „länger am Leben bleiben“ und nicht in den Müll wandern müssen.  Mehr als die Hälfte aller Lebensmittelabfälle stammen aus Haushalten
Lebensmittelabfälle sind eine der größten Herausforderungen der heutigen Zeit - jedes Jahr entstehen in der EU rund 90 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle entlang der gesamten Wertschöpfungskette – mehr als die Hälfte davon auf Ebene der KonsumentInnen. Für manche unvorstellbar, jedoch traurige Realität: Auf Haushaltsebene wird mehr weggeworfen als im Einzelhandel oder der Gastronomie. Finanzielle Verluste für jede/n Einzelne/n sowie massive Umweltauswirkungen (Treibhausgase, Auswirkungen auf Bodenqualität und Biodiversität sowie Wasserverbrauch) sind die Folge. Deshalb wurden nach einer groß angelegten Befragung von über 2000 Personen in ganz Österreich auf deren Bedürfnisse und Wünsche angepasste Materialien entwickelt, in der sogenannten „Erste Hilfe für Lebensmittel“- Box verpackt und an KonsumentInnen verteilt.  Gefrorene Weintrauben und kühle Orangen?
Die farbenfrohe Box mit dem einprägsamen Namen wurde an 2000 KundInnen in drei SPAR Filialen ausgegeben. Die Resonanz war durchwegs sehr positiv: Tipps wie die Lagerung von Orangen im Kühlschrank (so bleiben sie bis zu drei Monaten frisch) oder die Möglichkeit Milchprodukte und verschiedene Obstsorten wie Weintrauben einzufrieren wurden mit Interesse aufgenommen. Die „Erste Hilfe-Box für Lebensmittel“ beinhaltet aber nicht nur praktische Vorschläge wie etwa das Markieren eines bestimmten Bereichs im Kühlschrank in dem ausschließlich Produkte gelagert werden, die bald gegessen werden müssen - die KonsumentInnen haben auch die Möglichkeit die neu gewonnenen Erkenntnisse zum Einfrieren und Einkochen gleich auszuprobieren – jede Box enthält Gefrierbeutel, eine Gelierhilfe und den praktischen „Ist-das-noch-gut?“ Flyer der Wiener Tafel. „Ich werfe nun weniger weg!“
Eine Evaluation der Boxen mit mehr als 300 TeilnehmerInnen ergab, dass die Maßnahme sehr gut von den KonsumentInnen angenommen wurde. Über 70% der Befragten erklärten nun sorgsamer mit Lebensmitteln umzugehen und über die Hälfte der Befragten war der Meinung nun weniger wegzuwerfen. „Mehr als 90% der Befragten fanden den Inhalt interessant – das ist ein toller Erfolg!“ zeigt sich BOKU-Projektleiterin Gudrun Obersteiner erfreut; eine Neuauflage der Boxen ist bereits In Planung. Stichwort: STREFOWA
STREFOWA (Strategies to Reduce and Manage Food Waste in Central Europe) ist ein dreijähriges Projekt in Zentraleuropa. Mit dem Ziel, Lebensmittelabfälle zu reduzieren bzw. den weiteren Umgang mit ihnen zu optimieren werden neue Ideen entwickelt und in der Praxis erprobt. Das Team von Strefowa setzt sich aus neun Partnern aus fünf Staaten zusammen – Österreich, Tschechien, Ungarn, Polen und Italien. Mehr Information:
www.reducefoodwaste.eu
www.interreg-central.eu/Content.Node/STREFOWA.html Fotos sind auf Anfrage erhältlich: sandra.schwoedt@boku.ac.at Kontakt / Rückfragen:
Institut für Abfallwirtschaft der BOKU Wien
DI Gudrun Obersteiner
+43 1 3189900 319
gudrun.obersteiner(at)boku.ac.at