Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

S. M. ULLAH, M. H. GERZABEK und G. SOJA:

Einfluß von Seewasser und Bodenversalzung auf Ionenaufnahme, Ertrag und Qualität von Tomatenfrüchten

Zusammenfassung

In einem Gefäßversuch wurde der Einfluß der Bewässerung mit Salzlösungen auf Tomatenpflanzen und deren Fruchtqualität untersucht. Die Summe der Salzkonzentrationen im Gießwasser betrug 0,30,60 und 100 mM ("Seewasserversalzung": NaCl: MgC12: MgS04=20 : 1 : 1; "Bodenversalzung": Na2S0 4 : MgC12=4: 1 auf molarer Basis). Die Trockensubstanzproduktion der Tomatenpflanzen stieg signifikant in den Varianten "Bodenversalzung", aber nicht bei "Seewasserversalzung". Ein negativer Einfluß auf die Fruchtproduktion wurde nur bei sehr hohen Salzkonzentrationen beobachtet. Salzstreß erhöhte die Na-, Mg- und Cl-Ionenaufnahme der Tomatenpflanzen, wobei der Anstieg der Na-Gehalte aufgrund von Ionenkonkurrenz mit einer Abnahme der Kaliumgehalte verbunden war. Die Sulfataufnahme erhöhte sich nur bei Bodenversalzung, die Phosphatgehalte wurden durch Salzstreß in jedem Fall signifikant vermindert. Ionenkonkurrenz zwischen Cl- und N03- wurde nicht beobachtet, ebenso blieb die Calciumaufnahme von den Salzbehandlungen unbeeinflußt. Die Eisenaufnahme ging bei den Seewasservarianten signifikant zurück. Die Glukose-, Fruktose-, Ascorbin- und Zitronensäuregehalte wurden durch die Salzapplikationen erhöht, die Synthese von Disacchariden und Äpfelsäure "blieb unbeeinflußt". Der Anstieg der Konzentrationen von Natrium, Chlorid und den Monosacchariden gaben den Tomatenpflanzen die Möglichkeit zur osmotischen Anpassung. Die Erhöhung der Zucker-, Ascorbinsäure- und Zitronensäuregehalte der Tomaten durch Salzstreß führte zu einer verbesserten Fruchtqualität. Schlüsselworte: Fruchtqualität, Ionenbilanz, osmotische Anpassung, Tomaten, Versalzung.