Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

S. Höke, M. Rolf, H. von Dressler, F. Rück und J. Schneider:

Kennwertermittlung für Böden mit technogenen Substraten zur Bewertung als Pflanzenstandort

Zusammenfassung

Ziel ist es, Bewertungsverfahren zu entwickeln, die es ermöglichen, hochwertige Böden auch im urban-industriellen Raum zu identifizieren und möglichst von Bebauung frei zu halten. Dafür wurden mehrere Bodenfunktionsbewertungen auf ihre Eignung hin überprüft, auch Böden mit technogenen Substraten zu bewerten. Als Fazit lässt sich zusammenfassen, dass die speziellen Eigenschaften vieler urbaner Böden bisher unzureichend berücksichtigt werden. Um einige dieser Bewertungslücken zu schließen, sind die Raumgewichte mit geringen Bewertungsstufen und die effektiven Durchwurzelungstiefen mit Sonderregeln ergänzt worden. Ebenfalls wurden die Schätzwerttabellen zur Ableitung der Kationenaustauschkapazität um technogene Substratgruppen erweitert. Es wird eine substratspezifische Berücksichtigung des Grobbodens sowie eine Einbeziehung von organischen Auflagen zur Abschätzung der Nährstoffversorgung vorgeschlagen. Zur Bewertung von Horizonten aus unterschiedlichen Substraten werden Mischungsrechnungen eingesetzt. Der derzeitige Stand zur Funktionsbewertung zeigt, dass Böden mit technogenen Substraten durch Kartierung zwar grob bewertet werden können, jedoch noch weiterer Bedarf besteht, um eine Qualität zu erreichen, wie sie für naturnahe Böden bereits existiert. Schlagworte: urbane Böden, Stadtböden, technogene Substrate, Bodenfunktionsbewertung, Kationenaustauschkapazität.