Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

S. Gruber, K. Emrich und W. Claupein:

Management der Bodensamenbank von Raps durch Bodenbearbeitung und Genotypenwahl – Bilanz aus drei Projektjahren

Zusammenfassung

Dreijährige Ergebnisse methodisch und inhaltlich verzahnter Versuchsansätze wurden gemeinsam verrechnet, um Strategien für das Management des Bodensamenvorrats von Raps zu entwickeln, die das Potenzial für Gentransfer über transgenen Durchwuchsraps minimieren. Im Laborversuch zeigte sich eine sortenabhängige Dormanz der Rapssamen von 8 bis 46 %. Im korrespondierenden Feldversuch bildeten gering dormante Sorten einen kleineren Bodensamenvorrat als höher dormante Sorten. 7 bis 9% der Ausfallverluste gingen in den Bodensamenvorrat ein, wenn Stoppelbearbeitung unmittelbar nach der Ernte erfolgte. Spät durchgeführte Stoppelbearbeitung oder unterlassene Bodenbearbeitung führte zu einem Bodensamenvorrat von unter 0,6 %. Gering dormante Genotypen sollten daher gezielt eingesetzt und mit geeigneter Bodenbearbeitung kombiniert werden. Die gewonnenen Daten erlauben wegen der praxistauglichen Bezugsgröße „Samenverluste“ eine individuelle Schätzung des Potenzials für Durchwuchsraps auf Betriebsebene sowie Szenariokalkulationen. Schlagworte:  Durchwuchsraps, Brassica napus, Dormanz, Bodensamenvorrat, Gentransfer, Bodenbearbeitung.