Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

W. Opitz v. Boberfeld, K. Wöhler und H. Laser:

Zur Bedeutung von Pilzbefall für die Futterqualität von Weidefutter im Herbst und Winter in Abhängigkeit von Pflanzengesellschaft, Witterung und Standort

Zusammenfassung

Nach Ende der Vegetationsperiode sind auf Weiden große Teile der Vegetation abgestorben und Abbauprozessen unterlegen, an denen auch Pilze beteiligt sind. Sollen die Aufwüchse, wie in Systemen mit ganzjähriger Außenhaltung, noch im Winter genutzt werden, muss gewährleistet sein, dass die damit verbundenen Qualitäts- und Masseverluste begrenzt werden. Dies ist mit einem geeigneten Management bis Jahresende zu gewährleisten. Jahr- und vornutzungsabhängig kann der TM-Ertrag im Dezember noch über 20 dt ha-1 betragen. Energiedichte und Verpilzungsgrad stehen in einer engen Beziehung. Das Ausmaß pilzlicher Infektionen, ermittelt anhand der Ergosterol-Konzentrationen, kann witterungs- und standortabhängig erheblich variieren, allgemeine Unterschiede zwischen Lolio-Cynosuretum- und Festuco-Cynosuretum-Gesellschaften bestehen aber nicht. Sporadisch können in allen Winterweideaufwüchsen Ochratoxin A und in Lolio-Cynosuretum-Aufwüchsen Zearalenon nachgewiesen werden, die Höhe der Ergosterol-Konzentrationen lässt allerdings keine sicheren Rückschlüsse auf die Wahrscheinlichkeit des Auftretens der Mykotoxine zu. Schlagworte: Winterweide, Ergosterol, Ertrag, Energiedichte, Mykotoxine.