Zeittafel zu Entwicklung des biologischen Landbaus in Österreich

1924 Rudolf Steiner: Landwirtschaftlicher Kurs in Koberwitz (geisteswissenschaftlicher Hintergrund) 1927 – 1935: Erste biologisch-dynamische Höfe werden in Kärnten gegründet (z. B. Sekera, Görbing, France) 1946: Gründung des Forschungsringes für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise in Darmstadt Anfang 60er: Erste österreichische Kontakte mit dem organisch-biologischen Landbau in der Schweiz (agrarpolitischer Hintergrund) 1962: Gründung der Fördergemeinschaft für gesundes Bauerntum; Umstellung der ersten Höfe auf di organisch-biologische Wirtschaftsweise in OÖ ab 1962 1. Multiplikatoren-Stufe: Einsetzende Vortrags- und Beratungstätigkeit 1969 Gründung des Demeterbund Österreich 1976 (studentisches) Symposium an der Universität für Bodenkultur 1979 Gründung des Verbandes organisch-biologisch wirtschaftender Bauern Österreichs 1980 Erste gemeinsame Anbaurichtlinien der Bioverbände, Gründung des Ludwig Boltzmann Institut für Biologischen Landbau 1981 Erste Markenzeichen für den Biologischen Landbau werden angemeldet, Referat für Biologischen Landbau an der landwirtschaftlich-chemischen Bundesanstalt/Linz wird eingerichtet ab 1981 2. Multiplikatoren-Stufe Bodenkurse und Kompostseminare, agrarpolitische Argumentationshilfe durch die Bergbauernvereinigung,
Freifach "Einführung in die Ökologische Landwirtschaft" an der BOKU;
Einsetzen der Forschung am Ludwig Boltzmann Institut;
1984 Gründung der ARGE Biologischer Landbau. ab 1985 3. Multiplikatoren-Stufe Agrarökologiekurse in ganz Österreich 1987 Gründung von Erde & Saat; Gründung des Verein Biolandwirtschaft Ennstal, Gründung des Vereins Organisch-biologischer Landbau – Weinviertel 1989 Richtlinien für pflanzliche Produkte mit dem Bezeichnungselement "biologisch" und daraus hergestellte Produkte werden im österreichischen Lebensmittelbuch festgelegt (Teilkapitel A) 1990 Gründung der ARGE zur Förderung des Biologischen Landbaus, Gründung von Dinatur – Verein für fortschrittlich kontrolliert biologische Landwirtschaft ab 1990 Einzelbetriebliche Umstellungsförderung für Biobetriebe durch das BMLF 1991 Im österreichischen Lebensmittelbuch werden Richtlinien für landwirtschaftliche Produkte tierischer Herkunft mit dem Bezeichnungselement "biologisch" geregelt (Teilkapitel B), außerdem werden die Folgeprodukte aus Bestandteilen pflanzlicher Herkunft behandelt (Teilkapitel C) Gründung der KOPRA eine Konsumeten-Produzenten-Arbeitsgemeinschaft ab 1991 4. Multiplikatoren-Stufe Informationskampagne zu Biologischen Landbau durch die ARGE Biolandbau Förderung der Biobetriebe durch das BMLF 1992 Gastprofessur Ökologischer Landbau an der BOKU eingerichtet 1994 Gründung der ÖIG (Österreichische Interessensgemeinschaft für Biologischen Landbau) ab 1994 Die österreichische Lebensmittel-Handelsketten steigen massiv in die Vermarktung von Bioprodukten ein 1995 Förderung der Biobetriebe im Rahmen des ÖPUL, Einrichtung des Ordinariates für Ökologischen Landbau an der BOKU, Im Rahmen des Lebensmittelkodex-Bio wird der Tiergerechtigkeitsindex (Bartussek) umgesetzt 1996 Österreich hat mit etwa 20.000 Biobauern auf einem Flächenanteil von 8 % EU-weit die Spitzenposition in der Umstellungsrate inne. Die Lebensmittelmarkenartikler steigen in den Biosektor ein. 2000 Der Biolandbau baut den Export an Produkten aus. In den Berggebieten kam es zu einigen Rückumstellungen. Dagegen nahm der Anteil an Ackerbaubetrieben zu. Auch ausgelöst durch den BSE-Skandal konnte der Absatz an tierischen Produkten erheblich ausgebaut werden. An der Universität für Bodenkultur wird die Vorlesung Einführung in den ökologischen Landbau Pflichtfach. Ab dem dritten Studienabschnitt kann der Biologische Landbau als Schwerpunkt gewählt werden. Erstmals wird auch ein umfangreiches Lehrangebot über den biologischen Landbau in ariden, semiariden, subtropischen und tropische Klimagebieten angeboten.