Eine Veranstaltung im Rahmen der Fortbildungsreihe "Ethik in der Lehre"

WANN: Freitag, 24. Februar 2017, 9-17 Uhr  WO: Festsaal im Mendel-Haus, 3. Stock, Mendelstr. 33, 1180 Wien Download PROGRAMM Video Birgit Recki Handout Vortrag Birgit Recki Handout Vortrag Jan Schmidt Download Dokumentation Veranstaltung

Ergebnisse Diskussionsgruppen

Diese Veranstaltung sollte einen Beitrag dazu leisten, den Diskurs zu ethisch relevanten Aspekten in der Lehre zu fördern.

Birgit Recki, Philosophin an der Universität Hamburg, führte den Kategorischen Imperativ Immanuel Kants aus. Aus dem Vortrag wurde u.a. klar, dass Pflicht nach Kant Verbindlichkeit bedeutet und Ausdruck einer Verantwortung ist, die im Sinne der Selbstbestimmung dem eigenen, vernünftigen, strengen Anspruch an sich selbst entspricht. Die notwendigen Normen müssten aus eigener Einsicht einleuchten. Dies impliziere, dass es nicht gerechtfertigt sei, anderen etwas zu verbieten. Bei einer Handlung sei nicht die Absicht, sondern die Maxime ausschlaggebend. Darunter sei der subjektive Grundsatz zu verstehen, nach dem das Individuum handelt und die zentrale Frage sei: Was wäre, wenn meine Maxime zum allgemeinen Gesetz würde?

Der Philosoph Jan Schmidt, TU Darmstadt, hielt einen Vortrag über das Prinzip Verantwortung von Hans Jonas und seine Relevanz für den Umgang mit Natur und Technik. Seit Jonas ist „Verantwortung“ ein Zentralbegriff aktueller Ethiken. Er geht davon aus, dass aktuelle Probleme ein Tiefenproblem an den Fundamenten unserer Gegenwartskultur sind und setzt Bewahrungs- und Vorsichtsprinzipien gegen jeden technikzentrierten Ansatz. Die Stärke von Jonas’ Verantwortungsethik liege in ihrer Anwendbarkeit auf die Praxis. Sie umfasst die vier Elemente Diagnose, Ursachenanalyse, Argumentationslinie und Praxis (Operationalisierung).

Nachmittags teilten sich die TeilnehmerInnen auf drei Gruppen auf und diskutierten das Thema Verantwortung in der Lehre am Beispiel „Zukunft der Energie“. Sie brachten ihre jeweiligen ethischen Fragestellungen, Hintergründe und Vorverständnisse ein. Weiters benannten und identifizierten sie die Herausforderungen, die in der Lehre ihrer Ansicht nach behandelt werden oder behandelt werden müssten. Schließlich entwickelten sie Ideen, wie sich ethische Problempunkte oder Hintergründe bearbeitbar und diskutierbar machen lassen könnten.