BOKU-Leitungsgremien überreichen offenen Brief an Nationalratspräsidentin Prammer (17.12.2010)

Über 4000 Angehörige der Universität für Bodenkultur Wien haben einen offenen Brief an die Nationalratsabgeordneten unterzeichnet. VertreterInnen aller Leitungsgremien, ÖH und Betriebsräte haben sich Mitte November an die Mitglieder der Bundesregierung sowie die Abgeordneten zum Nationalrat gewandt. „Die medial kommunizierte Erhöhung des Hochschulbudgets bedeutet in der Realität eine Verringerung. Diese ist angesichts der bestehenden Unterfinanzierung der Universitäten absolut untragbar und fordert im Zusammenhang mit der Verdoppelung der Studierendenzahlen seit 2004 an der BOKU einen unmöglichen Spagat. Das Prinzip der forschungsgeleiteten Lehre und damit die Garantie einer hochwertigen Ausbildung werden unausweichlich auf der Strecke bleiben. Die Zahlungsunfähigkeit droht 2014“, so Martin Gerzabek, Rektor der BOKU. „Maßnahmen, welche die ohnehin bedenklich niedrige AkademikerInnenquote weiter absinken lassen und den Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung erschweren, sind nicht zukunftsfähig.“, setzt Christoph Kutzer, Vorsitzender der ÖH BOKU fort. Mehr als 4000 besorgte BOKU-Angehörige treten gemeinsam gegen den Budgetkahlschlag auf und fordern: • sofortige adäquate Finanzierung der Bildungs- und Forschungseinrichtungen • gesetzliche Verankerung des 2%-BIP-Zieles aus öffentlichen Geldern bis Ende 2015 • Rücknahme der Streichung öffentlicher Forschungsförderungen • Verbesserung der Betreuungsrelationen durch Finanzierung von zusätzlichem Personal • Rücknahme der geplanten Streichung der Familienbeihilfe ab 24 Jahren • Ausbau des Stipendiensystems zur Minderungen sozialer Selektion bei tertiärer Bildung Es geht um die Liquidität und den Fortbestand der BOKU sowie vieler anderer Bildungs- und Forschungseinrichtungen. Dies steht in direktem Zusammenhang mit tausenden Arbeitsplätzen und der Innovationskraft Österreichs. Über 4000 Universitätsangehörige fordern daher die Bundesregierung und das österreichische Parlament auf, die Universitäten vor dem drohenden Bankrott zu bewahren und die Weichen für eine zukunftsorientierte Entwicklung der österreichischen Universitätslandschaft zu stellen. Kontakt / Rückfragen:
Gerhard Thomas Kriz, MAS
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