Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

P. LIEBHARD:

Einfluß der Primärbodenbearbeitung auf Textur und organische Substanz von Ackerböden im oberösterreichischen Zentralraum (Teil1)

Zusammenfassung

Auf einer tiefgründigen, mittelschweren, kalkfreien Lockersedimentbraunerde in semihumider Klimalage (Alpenvorland) werden in einem Langzeit-Primärbodenbearbeitungsversuch bei konstant vorgegebenem viergliedrigem Fruchtwechsel Kriterien der Bodenfruchtbarkeit untersucht. Die praxisrelevanten Bearbeitungsverfahren mit ausschließlich Pflug, Grubber (Bearbeitungstiefen 17, 24, 30 cm), Fräse (Bearbeitungstiefe 10 cm) und Kombination (wechselnd ein Jahr Pflug - 24 cm Bearbeitungstiefe - Folgejahr Fräse - Bearbeitungstiefe 10 cm) werden gegenübergestellt. Neben der zunehmend stärkeren Differenzierung im Pflanzenwachstum der Menge an oberirdischer Pflanzenmasse und den Erträgen kann aus den angeführten Ergebnissen folgendes festgestellt werden: Im Hauptdurchwurzelungsbereich ist in der Textur des Feinbodens (von 0,002 bis 2 mm) weder in der Größenfraktion noch in der Verteilung eine Veränderung feststellbar. Die sehr stabilen Beziehungen der Korngrößenverteilung werden in der Literatur bestätigt. Die Höhe des Humusgehaltes wird durch das Bearbeitungsverfahren gesichert beeinflußt. Bei der standortüblichen Bearbeitung mit jährlichem Pflügen konnte bei Einarbeitung der gesamten Ernterückstände der bestehende Humusgehalt von ca. 1,95 % gerade noch gehalten werden. Je tiefer die Pflugbearbeitung erfolgt, umso niedriger ist der Humusgehalt sowohl im Ober- als auch im Unterboden. Nichtwendende Verfahren führten zur signifikanten Erhöhung des Humusgehaltes (Grubbervarianten auf 2,3 bis 2,6 %; auf den Fräsparzellen stieg der Gehalt sogar auf 2,9 % an). Schlüsselworte: Primärbodenbearbeitung, Textur, organische Substanz.