Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

B. KLUG-PÜMPEL, B. BURGSTALLER und R. SCHIFFER:

Borstgrasweiden im Schattberggebiet (Land Salzburg): Artengarnitur und Phytomasse

Zusammenfassung

Im Löhnersbachtal bei Saalbach (Land Salzburg) mit seiner wechselvollen Nutzungsgeschichte wurden 1991 und 1992 im Rahmen eines größeren, multidisziplinären Projekts vegetationskundliche Aufnahmen sowie Phytomassebestimmungen durchgeführt. In den Vegetationstabellen der elf aufgenommenen, vom Borstgras (Nardus stricta) dominierten Weideflächen fand die unterschiedliche Höhe ü. d. M. einen merklichen Niederschlag in den Artengarnituren. In den meisten Fällen wiesen die höher gelegenen Pflanzengesellschaften eine entsprechend niedrigere oberirdische, aber eine große unterirdische Phytomasse auf. Neben der Höhenlage spielen aber Exposition, Geländeform und damit Wasser- und Nährstoffhaushalt des Bodens und nicht zuletzt die gegenwärtige und die frühere Nutzung eine Rolle. Letztere ist für Artengarnitur und Phytomassevorräte von entscheidender Bedeutung. Anhand von stratifizierten Ernten konnte nachgewiesen werden, daß bis zu drei Viertel der oberirdischen Biomasse in der untersten Bestandesschicht (0 bis 5 cm) konzentriert sind, so dass sich - vor allem in den mageren Hochlagenweiden - ein nicht unerheblicher Teil der Nutzung (durch Rinder) entzieht. Dennoch erreicht ein Teil der untersuchten Flächen Stickstoff- und Futterwertzahlen, die deutlich über denen magerer montaner Borstgrasweiden des Bayerischen Waldes oder des Thüringer Waldes (Deutschland) liegen. Schlüsselworte: Almweide, Artengarnitur, Bestandesstruktur, Borstgras, Phytomasse.