Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

A. Edelbauer und G. Eder:

Auswirkung unterschiedlicher Düngungsmaßnahmen im Dauergrünland auf den Selengehalt im Boden und im Aufwuchs

Zusammenfassung

In einem über zehn Jahre statisch durchgeführten Dauerdüngungsversuch wurde geprüft, wie sich eine erhöhte Nährstoffzufuhr über Klärschlamm und Mineraldünger im Vergleich zur Nulldüngung auf den Selengehalt in den verschiedenen Bodenschichten und im Grünlandaufwuchs auswirkt. In den obersten Bodenschichten von 0-2,5 und 2,5-5,0 cm Tiefe war die Selenanreicherung als Folge der Düngung am ausgeprägtesten. Geringere Gehaltszunahmen konnten auch noch im Tiefenabschnitt von 10 cm bis 20 cm nachgewiesen werden. Eine langfristig praktizierte Nulldüngung unterbindet auch die Zufuhr von Düngerbegleitstoffen. Dies führte unter anderem auch zu einer analytisch nachweisbaren Abnahme des Selengehaltes in der obersten Schichte der Grasnarbe. Eine Selenabreicherung als Folge der Nulldüngung konnte jedoch nur im Tiefenabschnitt von 0-2,5 cm festgestellt werden. Von der analytisch ermittelten Änderung des Selengehaltes im Boden wird auf Selenfrachten von weniger als 250 g/ha durch Klärschlamm bzw. weniger als 150 g/ha durch Mineraldünger geschlossen, die unter den dargestellten Versuchsbedingungen in den Boden gelangten. Der Aufwuchs von der ungedüngten Kontrollvariante enthielt mit einer Ausnahme (1. Schnitt 1990) die höchsten Selenkonzentrationen. Die über drei Schnitte kumulierten Selenentzüge (Abb. 2) zeigen, daß die mit Klärschlamm bzw. Mineraldüngern zugeführte Selenmenge verhältnismäßig wenig pflanzenverfügbar ist. Schlagworte: Selen, Grünland, Boden, Klärschlamm, Langzeit-Düngungsversuch.