Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

A. EDELBAUER und J. STANGL:

Nährstoffentzug durch den Waldviertler Graumohn (Papaver Somniferum L.) im Verlauf der Vegetationszeit

Zusammenfassung

In einem Feldversuch während der Vegetationsperiode 1988 ermittelte man auf einer Braunerde im niederösterreichischen Waldviertel zu sechs Terminen Substanzbildung, Nährstoffgehalt und Nährstoffentzug durch Papaver somniferum L. subsp. "Waldviertler Graumohn". Zum Zeitpunkt der Samenreife erreichte die Sprosstrockensubstanz 3864 kg/ha. Davon entfielen 17,5 % auf die Blätter, 41 % auf die Kapseln und 26,7 % auf die Samen. Damit ergibt sich ein Ernteindex von 0,27. Der Nährstoffgehalt der vegetativen Organe variiert, nach Element verschieden, beträchtlich in Abhängigkeit vom Entwicklungszustand der Mohnpflanze. Die Gehaltsänderungen sind für die Hauptnährstoffe deutlicher als für die Mikronährstoffe. Im Gegensatz dazu bleibt der Mineralstoffgehalt der Samen im Verlauf der Vegetationszeit nahezu unverändert. Der Nährstoffentzug erfolgt während der Vegetationszeit verhältnismäßig gleichförmig. Eine stärkere Abweichung davon ergibt sich zwischen der dritten und vierten Zeitstufe. Die Nährstoffentzüge der Sprossmasse zum Zeitpunkt der Samenreife betragen bei einer Bestandesdichte von 270.000 Pflanzen/ha: 71,4 kg Stickstoff; 26,6 kg Phosphor; 92,7 kg Kalium; 81,7 kg Calcium und 15,3 kg Magnesium. Davon entfallen auf die Samen: 38,5 kg Stickstoff, 15,0 kg Phosphor, 8,0 kg Kalium, 14,6 kg Calcium und 4,0 kg Magnesium. Für die Mikronährstoffe lauten die entsprechenden Werte 347 g Mangan, 35 g Kupfer, 205 g Zink und 113 g Bor bzw. 101 g Mangan, 18,7 g Kupfer, 92,8 g Zink und 23,4 g Bor. Schlüsselworte: Mohn, Nährstoffentzug.