Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

W. Aufhammer, E. Kuebler, H.-P. Piepho:

Zur Kornqualität alter Weizenarten

Zusammenfassung

In mehrjährigen Feldversuchen sollte die Kornqualität der alten Weizenarten Dinkel (Triticum spelta), Einkorn
(T. monococcum), Emmer (T. dicoccum) und Orientalischer Weizen (T. turanicum) der Kornqualität von Saatweizen
(T. aestivum) gegenübergestellt und die Auswirkungen angehobener Anbauintensität verglichen werden. Hierzu dienten Daten von Reinbeständen aller Arten und von Mischbeständen aus Saat- und Orientalischem Weizen auf zwei Intensitätsstufen. Als wesentliche Qualitätskriterien wurden das Tausendkorngewicht und der marktfähige Anteil des Kornertrags, der Rohproteingehalt und der Glasigkeitsgrad des marktfähigen Kornguts sowie das Sedimentationsvolumen und die Fallzahl der Mahlprodukte erfasst. Die Anbauintensivierung verbesserte die marktfähigen Ertragsanteile in den Reinbeständen der alten Arten deutlich, führte auf absolutem Ertragsniveau aber nicht zu einer Reduktion, sondern zu einer Vergrößerung der Differenzen gegenüber dem Saatweizen. Das Einkorn ausgenommen, wiesen die alten Weizenarten höhere Glasigkeitsgrade und höhere Rohproteingehalte auf. In Reaktion auf die Anbauintensität stiegen jedoch die Sedimentationswerte des Saatweizens deutlich stärker als die der alten Arten. In den Mischbeständen traten sowohl beim marktfähigen Kornertrag als auch bei den Sedimentationswerten positive Mischungseffekte auf. Schlagworte: Alte Weizenarten, Kornqualität, Rein- und Mischbestände.