Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

P. Hartmann, H. Fleige und R. Horn:

Nachweis von Flugaschedeposition in Waldböden und Auswirkungen auf bodenphysikalische Eigenschaften

Zusammenfassung

In dieser Arbeit werden Böden forstwirtschaftlich geprägter Regionen in Sachsen und Sachsen-Anhalt vorgestellt, die über Jahrzehnte unter dem Einfluss industrieller Emissionen standen, insbesondere in Form von Flugaschen aus der Braunkohlenverbrennung. Die Anreicherung mineralischer Flugaschepartikel konnte direkt mittels Horizontansprache, Texturanalyse und Rasterelektronenmikroskopie und indirekt aufgrund veränderter bodenphysikalischer Eigenschaften nachgewiesen werden. In beiden Untersuchungsgebieten verursachte die Flugascheanreicherung eine vergleichbare Modifikation bodenphysikalischer Kennwerte. Emittentennah (sandige Flugaschen) sind die Festsubstanzdichten, die Luftkapazitäten und die gesättigten Wasserleitfähigkeiten signifikant erhöht, wohingegen die nutzbaren Feldkapazitäten und die Kennwerte der Benetzungshemmung zum Teil signifikant verringerte Werte aufweisen. Mit zunehmender Entfernung (schluffige Flugaschen bis keine Ascheanreicherung) verringern sich die (immer noch sehr hohen) Luftkapazitäten und die gesättigten Wasserleitfähigkeiten, wobei ein Anstieg der nutzbaren Feldkapazität festgestellt wurde. Die untersuchten Eigenschaften sind untereinander korreliert und zeigen damit an, dass die Humusauflagen durch die Flugascheanreicherung in ihrer Gesamtfunktionalität verändert wurden. Schlagworte: Humusauflage, Flugasche, Waldböden, Rasterelektronenmikroskopie, bodenphysikalische Eigenschaften.