Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

P. LIEBHARD J. EITZINGER und E. KLAGHOFER:

Einfluß der Primärbodenbearbeitung auf Aggregatstabilität und Eindringwiderstand im oberösterreichischen Zentralraum (Teil 5)

Zusammenfassung

Eine unterschiedliche Primärbodenbearbeitung mit verschiedener Arbeitstiefe ergab nach zehn Jahren auf einem für das östliche Alpenvorland typischen mittelschweren Boden eine gesicherte Veränderung der Aggregatstabilität und unterschiedlich hohe Eindringwiderstände bis ca. 40 cm Bodentiefe . Die Stabilität der Bodenaggregate gegenüber Wasser wurde mit der Analysenmethode nach KEMPER und KOCH (1966) erfaßt. Durch das standortübliche Pflügen und tiefe Grubbern konnte während der Hauptvegetationszeit in der Krume die höchste Aggregatstabilität von 78 bis 79% erreicht werden. Ein geringfügiger Abfall ergab sich durch flaches Pflügen, mitteltiefe Grubberbearbeitung und jahresweise wechselnden Fräse-Pflug-Einsatz. Bei ständigem Fräseeinsatz sanken die Werte deutlich auf 69% ab. Bis zum Spätherbst und zur neuerlichen Bodenbearbeitung erhöhten sich diese niedrigen Werte aber wieder um etwa 4%. Mit einem hoch auflösenden Penetrometer war es bei der Eindringwiderstandsmessung möglich, die räumliche Verteilung einer Reihe von bodenphysikalischen und -mechanischen Auswirkungen der Bodenbearbeitung zeitgleich abzuschätzen. Von fünf ausgewählten Bereichen des Eindringwiderstandes (0-3, 4-11, 12-18, 19-24, 25-38 bar), angelehnt an die "normale Festigkeit" nach HARTG(E1 986), weisen die Pflugvarianten sowie die Kombination Fräse und Pflug günstige Werte auf. Durch die Grubberbearbeitung entstanden dächerförmige Dichtlagerungszonen im Bearbeitungshorizont. Bei langjährigem ausschließlichem Fräseeinsatz summierten sich die Druckschäden, und es kam zur Ausbildung eines mächtigen hochverdichteten Horizontes unter der Bearbeitungsgrenze. Zur Erhaltung bzw. Erreichung einer hohen Aggregatstabilität und eines für die Kulturpflanze optimalen Eindringwiderstandes war am angeführten Standort eine Gerätekombination mit jahresweisem Wechseln wendender oder nur lockernder Bearbeitung vorteilhaft. Die Ergebnisse der Aggregatstabilität und des Bodeneindringwiderstandes ermöglichten eine Beurteilung wesentlicher Kriterien des bodenmechanischen und -physikalischen Zustandes als Folge der langjährigen unterschiedlichen Primärbearbeitung. Schlüsselworte: Primärbodenbearbeitung, Aggregatstabilität, Eindringwiderstand.