Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

R. Leitgeb, H. Lew, R. Khidr, J. Böhm, W. Zollitsch und E. Wagner:

Einfluß von Fusarientoxinen auf die Mast- und Schlachtleistung von Puten

Zusammenfassung

In einem Putenmastversuch wurde der Einfluß von unterschiedlichen Anteilen an mykotoxinkontaminiertem Futtermais in den Phasenfuttermischungen auf die Mast- und Schlachtleistung, die chemische Zusammensetzung des Schlachtkörpers, die organoleptischen Eigenschaften des Brustfleisches und spezifische biochemische Blutparameter untersucht. Im Versuch wurden 60 Puten in 4 Futtergruppengehalten. In Futtergruppe 1 wurde unkontaminierter Futtermais, in Futtergruppe 2, 3 und 4 wurden 1/3, 2/3 und 3/3 des unkontaminierten Futtermaises durch mykotoxinkontaminierten Futtermais ersetzt. In Phasenfutter 1 waren bei allen Futtergruppen 36,8, im Phasenfutter 248,9 und im Phasenfutter 3 59,3 % Futtermais enthalten. Der belastete Futtermais war mit 4,94 mg Moniliformin, 3,24 mg Beauvericin, 2,02 mg Desoxynivalenol und 0,35 mg Fumonisin B1/kg kontaminiert. Die Mastdauer betrug 11 Wochen. Bei Mastende waren die Tiere in den Futtergruppen 1, 2, 3 und 4 6,71, 6,26, 6,33 und 6,27 kg schwer. Der Futteraufwand/kg LM-Zuwachs lag analog bei 2,07, 2,16, 2,23 und 2,19 kg. Beim prozentuellen Anteil der ohne Darm-Ware (OD-Ware) und grillfertigen Ware (OD-Ware ohne Kopf, Hals, Ständer und Innereien) am Nüchterngewicht traten zwischen den Futtergruppen keine nennenswerten Unterschiede auf. Auf die Organgewichte (Herz, Leber, Bursa fabricii und Milz) und die Anteile wertvoller Teilstücke am Schlachtkörper hatte der mykotoxinkontaminierte Futtermais keinen signifikant negativen Einfluß. Der TM-Gehalt in der OD-Ware nahm allerdings mit höherer Mykotoxinkontamination mit P= O,10 sigiftkant von 31,5 auf 31,1, 30,9 und 30,1 % ab. Die organolepctischen Eigenschaften des Brustfleisches (Zartheit, Saftigkeit, Geschmack) wurden durch den mykotoxinkontaminierten Futtermais nicht beeinflußt. In der Tendenz wurden die belasteten Futtergruppen hinsichtlich der organoleptischen Eigenschaften besser bewertet als die unbelastete Futtergruppe 1. Auf den biochemischen Status der Tiere bei Mastende hatte der kontaminierte Futtermais ebenfalls keinen Einfluß. Aus dem Versuch kann der Schluß gezogen werden, daß mykotoxinkontaminierter Mais nur in den ersten 8 Lebenswochen die LM-Entwicklung und den Futteraufwand/kg LM-Zuwachs negativ beeinflußt. Schlagworte:  Puten, Mykotoxine, Mastleistung. Schlachdeistung, Blut.