Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

J. ZOLLITSCH-STELZL, F. LEITNER und W. WETSCHEREK:

Effekte der Reduzierung des Rohproteingehaltes in der Schweinemast

Zusammenfassung

In der vorliegenden Arbeit sollten die Auswirkungen der unterschiedlichen Proteinversorgungsstufen in einem Schweinemasteinheitsfutter auf die Mast und Schlachtleistung, die Fleisch- und Fettbeschaffenheit sowie die N-Ausscheidung geprüft werden. Fünf Gruppen mit insgesamt 80 Schweinen wurden in einer Prüfanstalt von 30 bis 110 kg Lebendmasse gemästet. Die Gruppen 1 (Kontrollgruppe) und 3 erhielten eine praxisübliche Ration mit einem Rohproteingehalt von 17,5 %, in der Gruppe 2 wurde der Rohproteingehalt auf 21 % angehoben, in den Gruppen 4 und 5 auf 14 % gesenkt, wobei in Gruppe 4 durch die Supplementierung von L-Lysin, DL-Methionin und L-Tryptophan der Aminosäurengehalt auf das Niveau der Gruppe 1 angehoben wurde. In Gruppe 5 wurde keine Aminosäurenergänzung vorgenommen. In den Gruppen 3, 4 und 5 wurde der Sojaextraktionsschrot teilweise durch 14 % Rapsexpeller substituiert. Aufgrund der vorliegenden Versuchsergebnisse führt die Reduktion des Rohproteingehaltes im Schweinemasteinheitsfutter mit entsprechender Aminosäurensupplementierung bei gleichbleibenden Mast- und Schlachtleistungsergebnissen zu verminderter N-Ausscheidung. Bedingt durch die schlechten Schlachtleistungsergebnisse (stärkere Verfettung), wie sie in Gruppe 5 erhoben wurden, ist eine derartige Reduktion ohne Ergänzung mit synthetischen Aminosäuren nicht ratsam. Ebenso kann eine Steigerung der Konzentration des Rohproteingehaltes in der Ration wegen der dadurch verursachten Erhöhung der tierischen N-Ausscheidung nicht empfohlen werden. Schlagworte: Schweinemast, Protein, N-Ausscheidung.