Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

V. NAPLAVA, H. WEINGARTMANN und J. BOXBERGER:

Untersuchung der Einflüsse von Trocknung und Aufbereitung auf die Saatmaisqualität

2. Teil: Saatmaistrocknung und stress cracks

Zusammenfassung

In den Untersuchungen zeigte das Saatgut der Hybride Dea im Vergleich zum Saatgut der Hybride Helga eine wesentlich niedrigere Zahl von stress cracks gleich nach der Trocknung. Diese Tatsache wurde auch bei den gezielten Labor-Trocknungsversuchen nachgewiesen. Die Erhöhung der stress cracks-Zahl hat auch niedrigere Keimfähigkeits-, vor allem aber Triebkraftswerte verursacht (Qualitätsminderungen). Es zeigte sich, daß die Anfangstrocknungstemperatur und die Trocknungsgeschwindigkeit in den ersten zehn Stunden die wichtigsten Parameter für die stress cracks-Bildung sind. Das Saatgut der Hybride Dea hat bei einer Trocknungstemperatur von 40 "C eine Erhöhung der stress cracks-Zahl gezeigt, das Saatgut der Hybride Helga dagegen schon bei einer Temperatur von 36 "C. Bei beiden wurde die höchste Zahl der stress cracks in der Groß-rund-Fraktion ermittelt. Eine höhere Zahl von stress cracks bedeutet Festigkeitsverminderungen. Die Körner mit stress cracks brechen bei niedrigerer Bruchkraft (none stress cracks Körner - von 200 N bis 730 N, multiple stress cracks - von 102 N bis 284 N), die Verläufe der Kraft-Deformationskurven sind flacher und es fehlt der sogenannte „bio-yield point". Diese Tatsache führt bei auftretenden dynamischen Belastungen (Rebeln, Förderung usw.) zu Mengenverlusten. Schlüsselworte: Mais, Saatguttrocknung, stress cracks, Festigkeitsgrenze