EU-Projekt mit BOKU-Beteiligung unterstützt Menschen in peripheren Gebieten, bedarfsgerechte Verkehrslösungen zu entwickeln.

Ein Leben am Land: schlechte Anbindung durch Öffis und weite Wege. Neue Konzepte zur smarten Mobilität sind gefragt. (c) pixabay

Wer sich für ein Leben am Land entscheidet, hat viele Vorteile im Blick. Doch die Mobilität gehört nicht dazu. Um dies zu verbessern, unterstützte das aus EU-Mittel kofinanzierte Projekt SMACKER drei Jahre lang sechs Pilotregionen in Mitteleuropa, ihr Verkehrsangebot auf Grundlage von Nutzer*innenbedürfnissen unter Einbindung lokaler Partner neu zu gestalten.

SMACKER startete seine Aktivitäten im Jahr 2019 in sechs europäischen Ländern - der Region Bologna-Apennin (Italien), der Stadt Gdynia (Polen), in Praha-Suchdol (Tschechische Republik), dem ländlichen Gebiet der Region Pomurje (Slowenien), der Stadt Budapest (Ungarn) und in der Region Osttirol (Österreich) – und wurde aus dem Interreg Central Europe-Budget mit insgesamt 2,1 Millionen Euro finanziert.

Projektpartner für Österreich waren das RegionsManagement Osttirol und das Institut für Verkehrswesen an der Universität für Bodenkultur Wien. „Wir haben Kampagnen zur Verhaltensänderung entwickelt, um Menschen zu ermutigen, öffentliche Verkehrsdienste anstelle ihres eigenen PKW zu nutzen und bei dem Monitoring und der Evaluierung bedarfsgerechter Mobilitätsdienste unterstützt“, so Projektleiter Roman Klementschitz.

Das auf die Region Osttirol zugeschnittene Pilotprojekt umfasste konkret 3 Aspekte:

·        Sozialwissenschaftliche Begleitung: Hier wurde eine Gemeinde durch Befragungen und Workshops in ihrer Mobilitäts-Konzepterstellung begleitet und ein Maßnahmenplan ausgearbeitet, welcher jetzt allen Gemeinden in der Region zur Verfügung steht und entsprechend adaptiert übernommen werden kann.

·        Information über Mobilitätsangebote: Dank der neu erstellten Website www.mobilitaet.osttirol.com können ganzheitliche Mobilitätsinformation genutzt werden: Als ein erster Schritt in Richtung MaaS (Mobility as a Service) ist es nun erstmals möglich, die Unterkunft samt Mobilitätsangeboten auf einer Plattform zu buchen. Weiteres wurden Mobilitätsschulungen für Tourismusmitarbeiter*innen durchgeführt, damit diese nun kompetente Auskünfte geben können.

·        E-Carsharing und Stärkung der E-Mobilität: 4 neue E-Carsharing Standorte wurden in 4 verschieden Gemeinden eingerichtet und stehen nun Gästen und Bewohner*innen gleichsam zur Verfügung. Mit Nudging-Maßnahmen und einer Kommunikationsstrategie wurden diese Standorte beworben und Nutzer*innengruppen aufgebaut.

„Die Zusammenarbeit an dem Thema Bedarfsverkehr in Europa bietet uns die Chance, Mobilitätsprojekte auf lokaler Ebene aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und die verschiedenen Treiber und Barrieren im jeweiligen Kontext auch wissenschaftlich zu untersuchen“, betont Astrid Gühnemann, Leiterin des Instituts für Verkehrswesen an der BOKU.

Nach drei Jahren intensiver Arbeit - und nach erfolgreicher Überwindung der Herausforderungen durch die COVID19-Pandemie, die einige Aktivitäten verzögerte, aber nicht die vollständige Erreichung der Projektziele verhinderte, - ist SMACKER nun abgeschlossen. Der Mehrwert des Projekts durch die SMACKER-Leitlinien wird durch die Projekt-Toolbox verfügbar bleiben: https://www.smacker-toolbox.eu/.

Bei der SMACKER-Abschlusskonferenz an der Universität für Bodenkultur Wien trafen die Projektpartner*innen, externe Expert*innen und am Projekt Interessierte aller Länder noch einmal zusammen, um die Ergebnisse der sechs SMACKER-Pilotprojekte (und jene der zehn Follower-Regionen) zu erörtern und die Projektergebnisse aus der Sicht der Hauptakteure*innen und Expert*innen zu analysieren.

Vollständige Informationen finden Sie auf: www.interreg-central.eu/smacker

Kontakt:
DI Dr. Roman Klementschitz
Universität für Bodenkultur Wien
Institut für Verkehrswese
Email: roman.klementschitz(at)boku.ac.at
Telefon: +43 1 47 654 / 85618