Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

A. WONISCH, P. TRINKAUS und C. WUTZL:

Einfluß unterschiedlicher Bodenbewirtschaftungsweisen auf die Aggregatstabilität

Zusammenfassung

Die vorliegende Arbeit unternimmt den Versuch, die Auswirkungen verschiedener Bewirtschaftungsweisen auf die Dynamik der Aggregatstabilität von Akkerböden im Zeitraum einer Vegetationsperiode zu eruieren. Der Schwerpunkt der Darstellungen liegt auf einer vergleichenden Interpretation der Stabilitätswerte einer konservierend bearbeiteten vierschlägigen Fruchtfolge und einer herkömmlich bewirtschafteten Monokultur (Körnermais). Ergänzt wird dieser Vergleich durch die Einbeziehung der Versuchsglieder Fruchtfolge mit konventioneller und Maismonokultur mit konservierender Bodenbearbeitung an zwei Untersuchungsterminen. Untersucht wurden einzelne Parzellen auf der Versuchsfläche der Land- und Forstwirtschaftlichen Fachschule Silberberg in Wagna, wo seit 1987 ein Großparzellen-Exaktversuch durchgeführt wird. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich von März bis Oktober 1992. Die Stabilitätsbestimmungen von sechs Probenahmen ergaben für die konservierend bearbeitete Variante durchwegs statistisch gesicherte höhere Aggregatstabilitätswerte als für die auf herkömmliche Weise bewirtschaftete Variante. Dieses Ergebnis wird auch im Vergleich mit den zwei zusätzlich untersuchten Varianten auf der Basis ein und derselben Kulturpflanze aber unterschiedlicher Bodenbearbeitung (wendend bzw. nicht wendend) bestätigt. Als vorteilhaft für den Aufbau und die Erhaltung eines stabilen Bodengefüges erwies sich neben der konservierenden Bodenbearbeitung das Vorhandensein einer schützenden Pflanzendecke vom Herbst bis zum Frühjahr, während das Brachliegen des Bodens eine destabilisierende Wirkung auf das Bodengefüge zeigte. Hinsichtlich der vorgenommenen Düngung konnte kein unmittelbarer Einfluß auf die Stabilitätsentwicklung festgestellt werden. Bezüglich der Aggregatstabilität der separat untersuchten Tiefenstufen (0 bis 10 cm, 10 bis 20 cm) konnten durchwegs positive Korrelationen nachgewiesen werden. Der zum Zeitpunkt der Probenahmen bestimmte Wassergehalt läßt auf keine Zusammenhänge mit der Höhe der Aggregatstabilität schließen. Die festgestellten jahreszeitlichen Schwankungen der Gefügestabilität sollen als Argument dafür dienen, daß ein dynamisches System wie die Aggregatstabilität des Bodens nur in einer diachronen Betrachtungsweise adäquat untersucht werden kann. Schlüsselwörter: Aggregatstabilität, Fruchtfolge, Monokultur, Bodenbearbeitung.