Insekten-Pflanzen-Interaktionen ~ Klimawandel ~ Biologische Kontrolle ~ Agrobiodiversität ~ Potential- und Risikoanalyse

Forschungsschwerpunkt Agrarentomologie

Das Arbeitsgebiet der Agrarentomologie umfasst grundlegende Fragen zu Biologie und Ökologie von problematischen Schädlingen an landwirtschaftlichen und gärtnerischen Kulturen. Aktuell bearbeitet werden u. a. Thripse mit hohem Schadpotenzial im Garten- und Feldgemüsebau und der Rübenderbrüssler im Ackerbau.

Im Fokus der Forschungsarbeit stehen insbesondere die Beziehungen zwischen Insekten und ihren Wirtspflanzen sowie chemische Signale, z.B. ätherische Öle und andere biologisch aktive Pflanzenstoffe, die diese Beziehungen vermitteln können: Geben Pflanzen spezifische Duftstoffe ab, die besonders anlockend auf die jeweilige Schädlingsart wirken? Können Pflanzenstoffe, auf Kulturpflanzen appliziert, abweisend wirken und Schädlinge vom Fressen oder Saugen abhalten? Verhalten sich die Schädlinge auf unterschiedlichen Wirtspflanzen auf unterschiedliche Weise?

Ziel solcher Untersuchungen ist es, aufbauend auf grundlegenden Erkenntnissen über Verhaltensweisen von Schädlingen die praktischen Perspektiven von Verhaltensmanipulation („Behavioural Control“) im Rahmen von innovativen, nachhaltigen und umweltfreundlichen Pflanzenschutzkonzepten aufzuzeigen.

Kontakt: Ao. Prof. DI Dr. Elisabeth Koschier (Institutsstandort Wien)

Forschungsschwerpunkt Biologische Schädlingsbekämpfung

Thematische Schwerpunkte im Rahmen der biologischen Schädlingskontrolle sind verhaltensbiologische, ökologische und evolutionäre Untersuchungen zu Schad-Arthropoden und deren natürlichen Feinde. Als Modelorganismen werden Milben sowohl als Schädlinge (Spinnmilben) als auch als Nützlinge (Raubmilben) verwendet, um Räuber-Beute Interaktionen und deren Auswirkungen auf die Populationsentwicklung der beiden Gegenspieler zu untersuchen.

Aktuell werden die möglichen Auswirkungen von extremen Hitzewellen, bedingt durch den Klimawandel, auf die biologische Kontrolle der Spinnmilbe Tetranychus urticae durch die Raubmilbe Phytoseiulus persimilis evaluiert. Bisherige Laborergebnisse auf Individualebene deuten darauf hin, dass der Räuber mehr hitze-sensibel ist als der Schädling. Sollte sich dieser Trend auch in Pflanzenversuchen auf Populationsebene bestätigen, dann wäre die Kontrolle der Spinnmilben durch P. persimilis nicht mehr gewährleistet.

Kontakt: Mag. Dr. Andreas Walzer (Institutsstandort Wien)