„Wir befähigen unsere Studierenden, sich kritisch mit Zukunftsfragen auseinanderzusetzen und Lösungsansätze für die globalen Herausforderungen unserer Zeit mitzugestalten!“

Bildung ist eine unerlässliche Voraussetzung für die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung und die Verbesserung der Fähigkeit des Menschen, sich mit Umwelt- und Entwicklungsfragen auseinander zu setzen.

Als Lehr- und Bildungsstätte, die sich zur nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft verpflichtet hat, obliegt der Universität die verantwortungsvolle Aufgabe, ihre Studierenden zu befähigen, aktiv eine nachhaltige Transformation voranzutreiben. Durch die Vermittlung von Nachhaltigkeitsfachwissen einerseits und die aktive Förderung von Nachhaltigkeitskompetenzen andererseits werden Studierende und Absolvent*innen der BOKU dazu qualifiziert, in der Praxis bei der Entwicklung von ökologisch verträglichen, wirtschaftlich leistungsfähigen und sozial gerechten Lösungen mitzuwirken. Innerhalb des Lehrangebots an der Universität für Bodenkultur wird großes Augenmerk darauf gerichtet, das notwendige Wissen zu vermitteln und die Kompetenzen zu fördern. So werden entsprechend der BOKU Kompetenzfelder in der Lehre eine Vielzahl an nachhaltigkeitsrelevanten Themenbereichen wissenschaftlich bearbeitet.

Je nach Studium befassen sich die BOKU Studierenden zum Beispiel mit Fragen der Ernährungs- und Nahrungsmittelsicherheit, entwickeln innovative Lösungen im Bereich Infrastruktur und Wasser, beschäftigen sich mit Konzepten zum nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen, lernen über Biodiversität und die nachhaltige Entwicklung ländlicher und urbaner Räume, suchen neue Lösungsansätze im Bereich der Biotechnologie oder arbeiten zu Themen der gesellschaftlichen Transformation.

Wichtige Eckpfeiler für die nachhaltige Gestaltung der BOKU Lehre sind die strukturelle und inhaltliche Verankerung von Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) sowie die Förderung von inter- und transdisziplinärer Lehre. Da der Austausch und das kritische Reflektieren in der Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeitsthemen von großer Bedeutung sind, sind auch die Bereitstellung sowie Förderung von Diskussions- und Reflexionsräumen zentral.

Was ist Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)?

Wenn wir über Bildung für Nachhaltige Entwicklung sprechen, geht es im Wesentlichen um die Befähigung zu verantwortungsvollem und zukunftsfähigem Handeln, das eine nachhaltige Entwicklung ermöglicht. Um die globalen Herausforderungen (die sogenannten „Grand Challenges“) unserer Gegenwart meistern zu können, braucht es nachhaltige Lösungsansätze. Daher ist es wichtig, dass die Entscheidungsträger*innen von morgen nicht nur über die nötigen Fachkenntnisse, sondern auch über zentrale Nachhaltigkeitskompetenzen wie Systemverständnis, Problemlösungskompetenzen und Reflexionsfähigkeit, aber auch die Fähigkeit zum Mitverhandeln gesellschaftlicher Normen und (Zukunfts-)Vorstellungen verfügen. Beides möchte die BOKU ihren Studierenden mitgeben und dahingehend bestärken.

Ein zentraler Aspekt der BNE ist die Anwendung geeigneter didaktischer Ansätze sowie eine stärkere Einbindung der Studierenden. Das umfasst u.a. diskursive, partizipative Lehrformen, system- und problemlösungsorientierte Betrachtungen sowie inter- und transdisziplinäre Ansätze. Dadurch werden die Kooperation und der Dialog zwischen Lehrenden und Studierenden gestärkt. Um Nachhaltigkeit inhaltlich und didaktisch in die Lehre integrieren zu können, muss auch das Lehrpersonal über entsprechende Kompetenzen verfügen. Daher ist die Lehrendenfortbildung im Bereich der BNE an der BOKU ein wesentlicher Hebel.

Inter- und Transdisziplinärität in der BOKU Lehre

Interdisziplinarität bedeutet, dass Problem- und Fragestellungen nicht nur aus der Perspektive einer Fachrichtung betrachtet, sondern Ansätze und Methoden mehrerer Fachgebiete angewendet werden, um Probleme zu verstehen und Lösungen zu finden. Wichtig dabei sind der Austausch zwischen den Disziplinen und das Zusammenführen von Erkenntnissen. Im Berufsleben werden viele der BOKU Studierenden sektorübergreifend tätig sein. Die Ausbildung an der BOKU soll sie darauf vorbereiten, sich mit Akteur*innen aus unterschiedlichen Fachbereichen verständigen und gemeinsam an Fragestellungen arbeiten zu können.

In der transdisziplinären Lehre geht es darum, Akteur*innen aus der Praxis und deren Wissen, Erfahrungen sowie Wertehaltung in die Bearbeitung einer Problem- bzw. Fragestellung miteinzubeziehen. Die Kooperation und Interaktion mit Praxisakteur*innen im Rahmen von Lehrveranstaltungen fördert transdisziplinäre Kompetenzen der Studierenden schon frühzeitig. BOKU Studierende lernen in diesem Zusammenhang, gemeinsam mit Betroffenen Fragestellungen zu er- und bearbeiten.

Reflexionsräume in der Lehre

Die Fähigkeit, Inhalte kritisch zu reflektieren und darauf aufbauend konstruktive Diskussionen zu führen, ist nicht nur im wissenschaftlichen Kontext eine wichtige Grundkompetenz, sondern auch ein Eckpfeiler nachhaltiger Entwicklung. Die kritische Auseinandersetzung mit vorherrschenden Gegebenheiten und Strukturen ebnet den Weg für alternative Ideen, innovative Lösungen und neue Sichtweisen, die einen Wandel hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstützen. Transformationsprozesse sind aber nie geradlinig und bergen zahlreiche Spannungsfelder und Widersprüche zwischen unterschiedlichen, immer wieder auszuverhandelnden Zielen in sich. Diese müssen thematisiert und bearbeitbar werden.

Die BOKU möchte ein Ort sein, an dem zukunftsweisende Ideen geschmiedet und Innovation gefördert werden. Daher braucht es Räume, die Kreativität, kritische Debatten und Selbstreflexion ermöglichen.

Beispiele für solche Räume sind: