Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

W. AUFHAMMER und E. KÜHLER:

Leistungsvergleich zwischen einer Dinkelsorte (T. aestivum ssp. spelta) und einer Saatweizensorte (T. aestivum ssp. aestivum)

 

II. Kornertragsbildung und Anbauwürdigkeit

Zusammenfassung

In zweijährig-zweiortigen Feldversuchen mit variierter Anbauintensität wurde die Dinkelsorte Schwabenkorn der Saatweizensorte Monopol gegenübergestellt. Untersucht wurden Differenzierungen in der Kornertragsbildung, der Ertragsstruktur und der Ertragsreaktion auf angehobene Anbauintensität. Einbezogen werden sollte ein ökonomischer und ökologischer Vergleich der Anbauwürdigkeit. Erfaßt wurden die Kornerträge (dt/ha) und die Ertragskomponenten, die Ährenertragsstruktur sowie Krankheitsbefall und Lagerbildung. Zur Kalkulation von Deckungsbeiträgen wurden aktuelle Preise und Kosten in der BRD und in Österreich herangezogen. Wesentliche Ergebnisse sind: die Dinkelsorte Schwabenkorn wies gegenüber Monopol eine wesentlich stärkere Bestokkung, aber nur wenig höhere Ährenzahlen/m- und ein wesentlich geringeres Speichervermögen je Ähre auf. Die Flächenerträge lagen im Mittel 20 bis 30 % unter denen von Monopol. Auch Dinkel wurde von Fuß- und Blattkrankheiten befallen, Lager trat nur bei Dinkel auf. Auf steigende Anbauintensität reagierten beide Sorten gleichgerichtet, jedoch auf unterschiedlichem Ertragsniveau und in Interaktion mit den Aufwuchsbedingungen in unterschiedlichem Umfang. Im Gegensatz zur Situation in Österreich blieben in der BRD die Deckungsbeiträge von Dinkel erheblich unter denen von Qualitätsbackweizen. Auch unter ökologischen Aspekten erwies sich eine generelle Bevorzugung des Dinkelanbaus als nicht gerechtfertigt. Schlagworte: Dinkel - Saatweizen, Ertragsstruktur, Deckungsbeitrag, ökologische Eigenschaften.