L1 - Landschaft denken, 26.04.2007

Am 26. April fanden die ersten Vorträge der Reihe "Lx - Landschaft denken" im Zumtobel Lichtforum statt. Vor 50 Gästen sprachen Mariusz Czepczynski und Philipp Rode über Stadtlandschaften im Postsozialismus Mariusz Czepczynski betitelte seinen Vortrag mit „Emancipated Landscapes of Post-socialist Europe. Old and New Icons and their Representations“. Darin bezeichnete er Kulturlandschaft als interaktive “Melange” aus Formen, Funktionen und Bedeutungen, als ein Spiegelbild sozialer wie kultureller Mächte und Zwänge. Landschaft sei eines der signifikantesten Repräsentationssymbole einer Gesellschaft. In diesem Sinne zeigen sich in den neuen Demokratien Symbole einer veränderten Gesellschaft mit all ihren Hoffnungen und Zielen. „Emanzipiert“ hat sich die Landschaft von der Eindimensionalität der möglichen Repräsentation, vielschichtiger und differenzierter sei sie geworden, wie eben die Gesellschaften auch. Mariusz Czepczynski führte mit feinem Blick durch die veränderten Stadtlandschaften osteuropäischer Städte. Vortrag von Mariusz Czepczynski Philipp Rode fokussierte in seinem Vortrag „Contested Space in Post-socialist Sofia. Reading Negative Space as Urban Landscape“ auf die veränderte Stadtlandschaft in Sofia/Bulgarien seit den frühen 90iger Jahren. Der Übergang von Sozialismus zu Postsozialismus ging einher mit Privatisierung und Restitution von Freiflächen, mit Deindustrialisierung und Kommerzialisierung aber natürlich auch mit Demokratisierung und neunen Formen der Verwaltung. Landschaftlich sind diese gesellschaftspolitischen Phänomene besonders gut an der Peripherie der Stadt zu lesen. Abseits von den homogenen, statischen, regulierten Räumen des Zentrums tun sich gerade am Rand undefinierte, flüchtige, offene Flächen auf. Dieser „Negative Space“ formt einen wesentlichen Teil der Stadtlandschaft im Umbruch, der mit einem relationalen Raumverständnis und der Integration des Prozesshaften zu einem Potential für die Stadt werden kann. Vortrag von Philipp Rode