Publikation des IWJ hat es im Journal WILDLIFE BIOLOGY unter die TOP 10 % geschafft

Gemessen anhand der Downloads aller Publikationen im Journal WILDLIFE BIOLOGY, hat es eine Publikation des IWJ im Jahr 2022 unter die TOP 10 % geschafft!

Link zur Publikation: Griesberger, P., Obermair, L., Zandl, J., Stalder, G., Arnold, W. & Hackländer K. (2022). Hunting suitability model: a new tool for managing wild ungulates. Wildlife Biology, 1–11. https://doi.org/10.1002/wlb3.01021

Wissenschaftliche Kontakte (BOKU): Paul Griesberger (paul.griesberger(at)boku.ac.at), Klaus Hackländer (klaus.hacklaender(at)boku.ac.at)


Vortrag Jobkompass Wildtierökologie

Die ALUMNI-Fachgruppe Wildtierökologie veranstaltet am 19. März 2024 einen Vortrag für den Jobkompass Wildtierökologie, alle Interessierten sind willkommen!
Benjamin Knes, MSc., Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Selbständiger Ornithologe im NP Neusiedler See - Seewinkel gibt in seinem Vortrag einen Einblick in die laufenden Projekte und die Arbeit in der Forschungsabteilung im Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel.

Dienstag, 19. März 2024, 18:00 Uhr, Gregor-Mendel-Haus, SR 13 / MENH
[ehem. HS II], Gregor-Mendel-Straße 33, 1180 Wien


Wie hängen Informationskampagnen und Meinungsbildung zu Wildtieren zusammen?

Wien, 4. März 2024

Diese Frage stellte sich eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe um die Felicitas Oehler, Doktorandin am Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft an der BOKU Wien. In einer Umfrage mit einer repräsentativen Stichprobe der deutschen Bevölkerung beantworteten die Teilnehmer in zwei aufeinander folgenden Jahren Fragen über Füchse.
Vor der zweiten Befragung wurden verschiedene Versionen eines Faltblatts über Füchse an 2448 Teilnehmer verteilt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Teilnehmer mit zunehmendem Alter und höherem Bildungsniveau das
Merkblatt mit größerer Wahrscheinlichkeit lasen. Die Lesewahrscheinlichkeit stieg auch mit der Einstellung gegenüber Füchsen.
Teilnehmer, die das Faltblatt vollständig lasen, erwarben mehr Wissen über Füchse als diejenigen, die es nur teilweise lasen. Fotos trugen ebenfalls zu einem höheren Wissenszuwachs bei, schematische Darstellungen hingegen nicht. Außerdem erwarben die Teilnehmer, die eine Faktenliste lasen, im Vergleich zur Kontrollbedingung mehr Wissen.
Darüber hinaus wirkte sich die Kombination von visuellen und textlichen Merkmalen auf die Einstellung gegenüber Füchsen aus. Die Studie wurde nun in der Fachzeitschrift Conservation Science and Practice veröffentlicht.

Link zur Publikation:
https://conbio.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/csp2.13089

Mehr zum Fuchs: https://www.deutschewildtierstiftung.de/wildtiere/fuchs


Akademische Feier Jagdwirt/in XIV. Jahrgang und GRANSER – United Global Academy Forschungspreise für eine Nachhaltige Jagd

  • v.l.n.r.: Paul Griesberger MSc., Dr. Stéphanie Schai-Braun, Prof. Dr.h.c. Günther A. Granser

Wien, 15. Dezember 2023

Die nächsten 20 Akademische Jagdwirt*innen als Botschafter*innen für eine nachhaltige Wildbewirtschaftung sind da!
„Wenn aus dem Gedanken „Akademischer Jagdwirt“ zu werden ein Lebensziel entsteht, dann weiß man als Absolvent bei so einer würdigen Feier an der BOKU Wien, dass man einen weiteren großen Schritt im Leben erreicht hat“, so der Jahrgangssprecher Philipp Kopetzky bei seiner emotionalen Dankesrede im Rahmen der Akademischen Feier des XIV. Jahrgangs des Universitätslehrgang Jagdwirt/in am Freitag, dem 15. Dezember 2023. Er und seine 19 Kommiliton*innen haben den Lehrgang erfolgreich absolviert. Mehr als 1.000 Stunden hochqualifizierter Vorträge, Übungen und Exkursionen aus über 60 Detailthemen haben den Absolvent*innen nicht nur die Jagd als Auftrag für die Vision „Schutz durch Nutzung“, sondern auch Österreich in all seinen Facetten gezeigt:

Ebenso ausgezeichnet wurden ihm Rahmen dieser Akademischen Feier die diesjährigen Preisträger des GRANSER – United Global Academy Forschungspreises für eine Nachhaltige Jagd, Dr. Stéphanie Schai-Braun und Paul Griesberger MSc.


 

Stellenausschreibung

Am Department für Integrative Biologie und Biodiversitätsforschung, Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft kommt es zur Besetzung einer Stelle als:
 

Technische*r Mitarbeiter*in
Ersatzkraft
(Kennzahl 246)

Beschäftigungsausmaß: 20 Wochenstunden
Dauer des Dienstverhältnisses: ab 01.02.2024, befristet bis 31.03.2028
Einstufung gem. Univ.-KV, Verwendungsgruppe: IIb
Bruttomonatsgehalt (abhängig von der anrechenbaren Vorerfahrung) mind.: € 1.126,40 (14x jährlich, zusätzlich bieten wir ein attraktives Personalentwicklungsprogramm und umfassende Sozialleistungen)
Aufgaben: Mitwirkung beim Fang und Besendung von Wildtieren Aufbau und Betreuung einer Datenbank für Wildtierdaten Betreuung und Inventur der technischen Ausrüstung am Institut
Erwünschte Qualifikationen: Sicheres Bewegen im Wald und in den Bergen Jagdliche und wildbiologische Grundkenntnisse Affinität zu wildbiologischer Technik (Fallensysteme, Telemetrie, Wildkameras, etc.) Kenntnisse über Hard- und Software zur Pflege von Datenbanken Sprachkenntnisse: Deutsch
Erscheinungstermin: 19.12.2023
Bewerbungsfrist: 09.01.2024

Die BOKU strebt eine Erhöhung des Frauenanteils an und fordert daher qualifizierte Frauen ausdrücklich zur Bewerbung auf. Bewerberinnen, die gleich geeignet sind wie der bestgeeignete Mitbewerber, werden vorrangig aufgenommen, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen.
Menschen mit Behinderung und entsprechender Qualifikationen werden ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert.
Wir freuen uns über Ihre Bewerbung inkl. Motivationsschreiben Lebenslauf ggf. Nachweis der erwünschten Qualifikation, Empfehlungsschreiben, Zeugnisse
an das Personalmanagement, Kennzahl 246, der Universität für Bodenkultur, Peter-Jordan-Straße 70, 1190 Wien; E-Mail: kerstin.buchmueller(at)boku.ac.at;

Bitte Kennzahl unbedingt anführen!

Die Bewerber*innen haben keinen Anspruch auf Abgeltung aufgelaufener Reise- und Aufenthalts-kosten, die aus Anlass des Aufnahmeverfahrens entstanden sind.

www.boku.ac.at

Ausschreibungstext zum Download (PDF)


Stellenausschreibung

Mitarbeiter*innen zur Erfassung von Brutvogelarten in Streuobstgärten in Österreich
Mitarbeit im Projekt „DivMoSt: BioDiversitätsMonitoring von Streuobstflächen“

Aufgaben: Durchführung von Brutvogelkartierungen in Österreich Bestimmung von Brutvogelarten anhand von Gesang, Verhalten und Sichtungen Auswertung akustischer Daten Dokumentation der Ergebnisse mittels geeigneter Methoden und Protokolle selbstständige Koordination der Freilandarbeiten

Qualifikationen: Gute Kenntnisse in der Bestimmung heimischer Vogelarten (Gesang, Verhalten, Sichtungen) Nachgewiesene Erfahrung in der Kartierung von Brutvögeln Erfahrung bei der eigenständigen Planung und Organisation der Freilandarbeiten Erfahrung mit ArcGIS oder QGIS; v.a. in der Digitalisierung der erfassten Daten Zuverlässigkeit, Genauigkeit und Teamfähigkeit Führerschein B und eigenes Auto für die Freilandarbeiten Laufendes oder abgeschlossenes Masterstudium Wildtierökologie und Wildtiermanagement oder gleichwertiges, thematisch passendes Studium
 

Beschäftigungsausmaß: 10 - 20 Stunden/Woche
 

Bruttomonatsgehalt: 819,35 - 1.638,70 Euro (14x jährlich, aliquot) bei abgeschlossenem Masterstudium
 

Dauer des Dienstverhältnisses: 01.04.2024 - 31.07.2024 (4 Monate)
Das Anstellungsausmaß wird an die Anzahl der zu kartierenden Flächen angepasst!

Entsprechend des angegebenen Wohnsitzes sollen die Kartierungsflächen den Personen zugewiesen werden, die in räumlicher Nähe zu diesen Flächen beheimatet sind.

Ich freue mich über Ihre Bewerbung inkl. Motivationsschreiben und Lebenslauf

per Email an: eva.schoell(at)boku.ac.at (Betreff: Brutvogelerfassung DivMoSt).

Bewerbungsfrist: 31.01.2024

Ausschreibung zum Download (PDF)


Bundesweites Biodiversitätsmonitoring von Streuobstflächen

Start des Projekts DivMoSt für die Entwicklung einer neuen Methode zur Erfassung von Streuobstwiesen und der darin lebenden Wildbienen, Tagfalter, Vögel und Fledermäuse in ganz Österreich.

Aufgrund der zunehmenden Intensivierung der Landwirtschaft hat der Bestand extensiv genutzter Flächen stark abgenommen. Streuobstwiesen gehören zu diesen Lebensräumen, die aufgrund ihrer abwechslungsreichen und halboffenen Struktur für viele Tier- und Pflanzenarten von besonderer Bedeutung sind. Hier setzt das Projekt DivMoSt - BioDiversitätsMonitoring von Streuobstflächen an: Gleich drei Institute der BOKU (Institut für Zoologie, Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft und Institut für Geomantik) haben sich mit der HBLA und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg und dem Ingenieurbüro für Kulturtechnik & Wasserwirtschaft, Natur & Landschaftsschutz Christian Holler zusammengetan, um ein bundesweites Monitoringsystem für Streuobstflächen zu initiieren.

„Anhand von 20 Testgebieten auf jeweils 100 Quadratkilometer Größe, die repräsentativ für Streuobstvorkommen in ganz Österreich sind, wollen wir eine Methode für die flächenhafte Ausweisung von Streuobstflächen erarbeiten, die für ganz Österreich anwendbar ist“, so die Projektleiterin Sophie Kratschmer vom Institut für Zoologie an der Universität für Bodenkultur Wien. „Ein Teil der Felderhebungen wird in Kombination mit Geodaten verwendet, um eine Kartierungsmethode zu entwickeln, der andere Teil der Felderhebungen wird dazu genutzt, ein Qualitätsmaß (Validierung) für die Methode zu erhalten“, erklären Markus Immitzer und Franz Suppan vom Institut für Geomatik (BOKU). Franz Rosner von der HBLA und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg ergänzt: „Obwohl Streuobstwiesen gefördert werden, sind sie im Vergleich zu intensiv genutzten Obstanlagen wirtschaftlich nicht konkurrenzfähig und daher stark rückläufig.“ Tatsächlich liegen zu den rezenten Beständen nur grobe Schätzungen vor. „Um das Jahr 1930 dürfte es etwa 35 Millionen Streuobstbäume in Österreich gegeben haben. Bis 2020 ging der Bestand auf rund 4,2 Millionen Bäume zurück“, so Christian Holler zur historischen Entwicklung.

Mischung und Vielfalt

Es ist die Mischung aus unterschiedlichen Obstbaumarten mit einer hoher Struktur- und Altersheterogenität, die Streuobstflächen für Tierarten mit unterschiedlichen Lebensraumansprüchen so attraktiv machen. „Wildbestäuber wie Wildbienen und Tagfalter profitieren vom durchgängigen Blütenangebot in Streuobstflächen, ihre Artenzusammensetzung geben wesentliche Hinweise über die Lebensraumqualität des Standortes“, so BOKU-Zoologin Kratschmer. Gerade Altbäume seien von großer Bedeutung, denn Baumhöhlen und Totholz bieten Verstecke und Nistmöglichkeiten für Vögel, Fledermäuse oder xylophile Wildbestäuber. „Das Vorhandensein unterschiedlicher Nahrungs- und Nisthabitate mit geringer Störung bewirkt ein hohes Insektenaufkommen, welche für Vögel und Fledermäuse lebensnotwendige Nahrung darstellt“, ergänzen Eva Schöll (Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft, BOKU) und Markus Milchram (Institut für Zoologie, BOKU).

Viele Arten dieser Tiergruppen reagieren sehr sensibel auf Umweltveränderungen und seien deshalb auch hervorragend als Indikatoren stellvertretend für die Gesamtheit der vorkommenden Arten geeignet, um Veränderungen in der Artenvielfalt und Lebensgemeinschaften abzubilden. Neben direkten Nachweisen in den Streuobstgärtenflächen können manche Vogel- und Fledermausarten auch mithilfe von akustischen Aufnahmegeräten erfasst werden. „Im Idealfall können zusätzlich installierte Audiogeräte in Zukunft großräumig eingesetzt werden und einen Einblick geben, wie sich die Artenzusammensetzungen oder das Auftreten von Indikatorarten langfristig in Österreich entwickeln“ so Eva Schöll.

Das Projekt DivMoSt soll zukünftig einen flächendeckenden Datensatz für das gesamte Bundesgebiet ermöglichen, die Entwicklung der Streuobstflächen laufend dokumentieren - um forthin mit verhältnismäßig geringem Aufwand Veränderungen in der Artenzusammensetzung zu erfassen und darauf basierend gezielte Maßnahmen einzuleiten“, so Kratschmer. Diese ergänzenden Informationen sollen auch für die Erstellung des österreichischen Biodiversitätsberichtes, der im Jahr 2026 der Europäischen Kommission vorgelegt wird, Daten liefern.

Das Projekt DivMoSt - BioDiversitätsMonitoring von Streuobstflächen erstreckt sich über einen Zeitraum von zwei Jahren und wird dank Unterstützung durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie sowie der Europäischen Union ermöglicht.

 

Wissenschaftlicher Kontakt
DI Dr. Sophie Kratschmer
Institut für Zoologie
Email: sophie.kratschmer(at)boku.ac.at
 

Dr. Eva M. Schöll
Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft
Email: eva.schoell(at)boku.ac.at


Wildhasen im Klimawandel

Stéphanie Schai-Braun vom Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft erhält Forschungspreis der Deutschen Wildtier Stiftung.

Stéphanie Schai-Braun ist die neue Forschungspreisträgerin der Deutschen Wildtier Stiftung. Am 6. Dezember erhielt sie im Museum der Natur Hamburg den mit 50 000 Euro dotierten Preis für ihre Forschungsarbeit zum Thema „Konkurrenzsituation zwischen Alpenschneehasen, Feldhasen und deren Hybriden bei globaler Erwärmung“.

„Mit Stéphanie Schai-Braun unterstützen wir eine engagierte Wissenschaftlerin, die sich einem drängenden Thema widmet, über das wir noch wenig wissen: Wildtiere im Klimawandel“, so Klaus Hackländer, Professor für Wildbiologie und Jagdwirtschaft  an der BOKU und Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. 

Der Alpenschneehase (Lepus timidus varronis) ist eine seltene Unterart des Schneehasen, die im Untersuchungsgebiet Graubünden ab einer Höhe von 1735 Metern vorkommt. Seine nahe Verwandtschaft mit dem Feldhasen (Lepus europaeus) ist unverkennbar. Im Vergleich zum Feldhasen ist der Schneehase nur etwas kleiner, auch seine Ohren sind kürzer. Seine Besonderheit: Er wechselt die Farbe seines Fells mit den Jahreszeiten. Im Sommer braun, im Winter weiß – das war eine raffinierte Anpassung an den Lebensraum des Alpenschneehasen, der im winterlichen Schnee gut getarnt war. Dieser Trick der Natur wird ihm mittlerweile zum Verhängnis: „Als Folge des Klimawandels sind die Winter milder
geworden. Oft liegt in den Wintermonaten kein Schnee mehr – das Fell des Schneehasen ist aber noch immer weiß. Auf braunem Berg- und Felsgrund ist er dann leichte Beute für Steinadler oder Uhu“, betont Schai-Braun. 

Auch Feldhasen leben im Alpenraum. Den Untersuchungen von Schai-Braun zufolge sind sie im Untersuchungsgebiet in Graubünden in Höhen bis zu 2345 Metern zu finden. Es gibt also eine Zone, in der sich die beiden Arten den Lebensraum teilen; im Untersuchungsgebiet sind das knapp 700 Höhenmeter. Kommt es zu einer solchen Lebensraumüberlappung, konkurrieren Schneehase und Feldhase nicht nur um Versteckmöglichkeiten und Nahrung, sondern auch um Sexualpartner. „Es scheint so zu sein, dass Schneehäsinnen dabei die größeren Feldhasenrammler bevorzugen, während sich die Feldhasenweibchen kaum mit männlichen Schneehasen paaren. Verpaaren sich Feld- und Schneehase, entstehen sogenannte Hybride. Bei jeder dieser Hybridisierungen geht ein Schneehasenwurf verloren“, so Schai-Braun. „Mithilfe von DNA-Proben wollen wir nun Verwandtschaftsanalysen bei Alpenschneehasen und Feldhasen durchführen, um die Folgen der Hybridisierung zu verstehen“, erklärt die Forscherin
weiter. 

Mehr über den Forschungspreis der Deutschen Wildtier Stiftung erfahren Sie auf http://www.DeutscheWildtierStiftung.de/Forschungspreis


 

BOKU Nachhaltigkeitspreis für Florian Kunz

Florian Kunz des IWJ wurde für seine Dissertation mit dem BOKU Nachhaltigkeitspreis 2023 ausgezeichnet! In seiner Dissertation hat Florian Kunz vor allem durch die Ausrichtung, Einbindung und Kommunikation seiner Forschungen mit der Praxis überzeugt. Die Arbeiten sind dabei klar einbettet in die SDGs der Vereinten Nationen und wollen einen Beitrag zur Nachhaltigen Entwicklung liefern.

Wir freuen uns und gratulieren von Herzen!

https://boku.ac.at/nachhaltigkeit/boku-nachhaltigkeitspreis/ueberblick-ueber-alle-bisherigen-gewinnerinnen#c592029


4. Alpenländische Jagdrechtstagung, 21.-23. März 2024, Graz

Gemeinsam mit Eisenberger Rechtsanwälte, der Universität Graz, der Universität Luzern und der Zeitschrift Der Anblick veranstaltet das Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der Universität für Bodenkultur Wien die

4. Alpenländische Jagdrechtstagung am 21.-23. März 2024 in Graz.

Vorträge aus Deutschland, Österreich, Südtirol und der Schweiz widmen sich dem Generalthema "Abschaffung der Jagd - mit den Grundrechten vereinbar?". Angesprochen werden Jurist*innen, Jagdwissenschaftler*innen und Jagdfunktionär*inen sowie alle Interessierten am Thema.

Mehr Informationen und Anmeldungen unter
https://www.jagdrechtstagung.at/


 

Vorträge Jobkompass Wildtierökologie

Die ALUMNI-Fachgruppe Wildtierökologie veranstaltet am 17. und 24. Oktober, sowie am 14. November 2023 weitere Vorträge für den Jobkompass Wildtierökologie, alle Interessierten sind willkommen!

  • 17. Oktober: Maren Kettwig, MSc. und Johann Lanz, MSc. Wissenschaftliche Mitarbeiter*in/ bzw. Doktorand an der Justus‐Liebig‐Universität Giessen: „Aktuelle Beispiele aus derwildtierökologischen Projektarbeit und Forschung an der Uni Giessen“
  • 24. Oktober: Hannah Wilting, MSc.; Leiterin der Umweltbildung an der Seehundestation Friedrichskoog: „Umweltbildung im Weltnaturerbe Wattenmeer ‐ von Gelächter, Geschnatter und Geheule“
  • 14. November: Norbert Zierhofer, MSc.; Projektleiter Ökologie bei EWS Consulting GmbH: „Vogelschutz und Windkraft“

jeweils ab 18:00 Uhr, Gregor-Mendel-Haus, SR 13 [ehemals HSII],
Gregor-Mendel-Straße 33, 1180 Wien


 

Wildtiere im Klimawandel

In der Reihe "Vom Leben der Natur" spricht Univ.Prof. Dr. Klaus Hackländer aktuell darüber, wie die globale Erwärmung die heimischen Wildtiere beeinflusst. Verlierer und Gewinner finden sich unter den Vögeln, Säugetiere, Reptilien und Amphibien. Jeden Morgen um fünf vor neun auf Ö1

https://oe1.orf.at/programm/20231009/735984/Wildtiere-und-Klimawandel-1


 

From a PhD on impacts of habitat and climate change on pollinators in Australia to a Postdoc on wind farms and biodiversity in Austria

Vishesh Leon Diengdoh
DissertantInnenseminar

20.10.2023, 15:00 - 16.30

IWJ Bibliothek

Einführungsveranstaltung zum Masterstudiengang "Wildtierökologie und Wildtiermanagement"

Montag, 9. Oktober 2023

16:15 - 17:45 Uhr

SR 13 / MENH (HS II)


 

Wissenstransfer in Studierendenhand

Studierende der Lehrveranstaltung „Waldschutzprophylaxe durch integrales Wald-Wild-Management“ gestalteten kurze, informative und vergnügliche Erklärvideos, um ausgewählte, durchaus ernste inhaltliche Teilaspekte leichter zugänglich zu machen.

Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Waldschutzprophylaxe durch integrales Wald-Wild-Management (VS/ 2023S) wurde für den Seminarteil gemeinsam mit den Studierenden vereinbart, in Gruppenarbeit kurze Lehr- bzw. Erklärvideos zu zentralen Themenaspekten zu erstellen.

Dabei wurde eine definierte Thematik bzw. eine bestimmte Zielgruppe/bestimmte Stakeholder in den Fokus genommen, um jeweils deren Bewusstsein für ihr Handlungspotenzial im Themenfeld den Waldschutzprophylaxe durch integrales Wald-Wild-Management zu schärfen bzw. um Laien mit den entsprechenden Themenfeldern in Berührung zu bringen.

Die Hintergrundidee war, in Kurzvideos à 6-10 min bestimmte Themen so niederschwellig, leicht verdaulich, bildhaft und kompakt aufzubereiten, dass die Zusehenden zur Reflexion angeregt bzw. mit einer Thematik vertrauter werden.

Es standen 5 Themen zur Auswahl, von denen dann folgende drei Themenbereiche ausgewählt und bearbeitet wurden:

1. Lebensraumzerschneidung einfach erklärt

2. Wald zwischen Wirtschaft und Wildtier

3. Neue Gedanken hegen

Die Lehrenden gratulieren den Studierenden für ihre kreativen Ideen, für ihr Engagement und ihre Offenheit, innovative Lehrformate gemeinsam zu entwickeln und auszuprobieren!

Special talk by invited guest:

Prof. Fredrick N. Kassilly
Biodiversity Fellow and Professor of Conservation Biology
Turkana University College, Kenya

Current wildlife conservation status in Kenya Lessons from the past informing strategies for the future

When: 15.09.2023, 10.00 11.00
Where: Seminarraum 13 , Gregor Mendel Haus (MENH 01/43)
What: Prof. Kassilly will talk about his vast experience in wildlife management in Kenya take the chance to hear and ask questions

Organised by the IWJ, queries to Florian Kunz: florian.kunz@boku.ac.at

 

Aushang zum Download


Posterpreis für IWJ

Auf der 96. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Säugetierkunde in Zürich (https://www.pim.uzh.ch/de/symposia/dgs2023.html) wurde der Posterbeitrag von Eva Schöll, Lisa Klestil, Andreas Zedrosser, Jon Swenson und Klaus Hackländer zur Bedeutung der Plazentanarbenzählung im Bärenmanagement mit einem Preis gewürdigt. Hervorgehoben wurde die ansprechende Darstellung der Ergebnisse und die Fokussierung auf das Wesentliche.

Das Poster ist aktuell auch in den Gängen des IWJ zu betrachten. Wir gratulieren herzlich zu diesem Erfolg!

Download Poster (PDF)


 

Windkraftausbau mit Fokus auf Nachhaltigkeit und Akzeptanz

Die fehlende Zustimmung der Bevölkerung führt immer wieder zu Verzögerungen beim Ausbau der Windkraft. Das EU-Projekt WIMBY unter Beteiligung der BOKU zielt deshalb darauf ab, einen Leitfaden zu erstellen, um die Bevölkerung in Zukunft optimal miteinzubinden und Umweltaspekte bestmöglich zu berücksichtigen.

(Foto: BOKU/Thomas Schauppenlehner)

Insgesamt 16 Projektpartner*innen aus ganz Europa werden dieses Projekt im Rahmen des Horizon Europe-Programms gemeinsam umsetzen. Von der BOKU sind drei Institute beteiligt: Das Institut für Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung erforscht die Landnutzungsänderung, die durch Windparks in ganz Europa bereits entstanden sind. Dadurch möchten die Forschenden um Christian Mikovits herausfinden, welche Standorte sich besonders gut für Windparks eignen und welche nicht. Das Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft ergründet unter der Leitung von Eva Schöll die Vernetzung der Lebensräume von Tieren. „Am Beispiel ausgewählter Tierarten soll modelliert werden, inwieweit Landschaftsveränderungen durch Windräder Effekte auf den Lebensraumverbund dieser Tierarten haben können“, erklärt die Wissenschaftlerin.

Bitte beachten Sie die entsprechende Presseaussendung der BOKU!

Kontakt am Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft:

Eva SCHÖLL MSc. Dr.

eva.schöll(at)boku.ac.at


 

Ö1-Sendereihe "Vom Leben der Natur"

Wien, 1. Juni 2023

Bedrohte Rebhühner - ein gefährdeter Feldvogel

Die Wildbiologin Eva Maria Schöll über das Rebhuhn.

Tarnen statt wegfliegen oder weglaufen, das ist die natürlichen Überlebensstrategie des Rebhuhns. Sein überwiegend braungraues Gefieder macht den "Charaktervogel offener Feldflure" nahezu unsichtbar. Kopf und Hals sind eher rostrot. Der dunkelbraune Brustfleck ist bei den Männchen ("Hahnen" genannt) deutlicher ausgeprägt als bei den Weibchen (Hennen) und erinnert in seiner Form an ein Hufeisen.

Das Rebhuhn zählt zu den Hühnervögeln und wird etwa taubengroß. Charakteristisch sind auch sein kompakter Körper und die kurzen Flügel, die es als typischen Kurzstreckenflieger und Laufvogel auszeichnen. Typisch für Rebhühner als Hühnervögel sind auch ihre Rufe, die Balzlaute der Hähne. Mit weit hörbaren, schnalzenden Lauten locken sie die Weibchen zur Paarung und stecken gleichzeitig ihre Reviere ab. Zwischen den Hähnen kann es zu erbitterten Kämpfen mit sogar tödlichem Ausgang kommen. Wenn die Hahnen aber einmal eine Henne erobert haben, bleiben sie einander eine Brutsaison lang treu.

Nach der Paarung baut die Henne ein Bodennest und legt es mit Pflanzenteilen und Federn aus. Feldraine, Hecken und dichte Altgrasstreifen sind ideale Brutplätze. Durchschnittlich 15 Eier legt die Henne ins Nest, jeweils im Abstand von einem bis zu zwei Tagen. Erst wenn das Nest "vollständig" ist, beginnt die Henne mit dem Brüten. Aufgabe des Hahnes ist es, Fressfeinde vom Nest abzuhalten. Dazu simuliert der Hahn schon einmal einen gebrochenen Flügel, um zum Beispiel Füchse und Marder, aber auch Greifvögel von seinem Nachwuchs abzulenken.

Meist im Juli schlüpfen dann die ersten Küken. Sie sind Nestflüchter und ernähren sich in den ersten Lebenswochen zu 95% von tierischem Eiweiß insbesondere in Form von Würmern, Insekten, Spinnen und Weichtieren. Die Eltern helfen ihnen anfangs, Ameisenlarven auszugraben. Mit dem Alter und je nach Jahreszeit ändert sich der Speiseplan der Rebhühner: Erwachsene Tiere ernähren sich die meiste Zeit eher vegetarisch von Gräsern und Blättern, Samen, Knospen, Trieben und Getreidekörnern.

In den letzten Jahren sind die Bestände der Rebhühner in ganz Europa und auch in Österreich dramatisch zurückgegangen. Die moderne Landwirtschaft, der Einsatz von Herbiziden, Insektiziden und Fungiziden sowie die Rodung von Hecken haben den Lebensraum der Feldvögel schrumpfen lassen, beklagt Eva Maria Schöll vom Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der BOKU Wien. Doch sie erzählt auch von steigenden Beständen und was getan werden kann, um den Fortbestand dieser Vogelart zu gewährleisten.

Gestaltung: Maria Harmer

Link zur ORF-Radiothek - „Vom Leben der Natur“ https://oe1.orf.at/programm/20230530/720189/Bedrohte-Rebhuehner-1


36. Institutsschießen um den "GROBEN KEILER III" in Merkenstein

Wien, 31. Mai 2023

Zum 36. mal fand am Dienstag, 30. Mai 2023 das Institutsschießen um den GROBEN KEILER III an der Schießstätte Merkenstein statt.

Rudi Hafellner konnte dabei zahlreiche Institutsmitarbeiter, Lehrforstjäger, Unterstützer und Freunde des IWJ begrüßen.

Das Institutsschießen ist traditionell ein Kombinationsbewerb aus Büchsen- , Faustfeuerwaffen-, Flinten- und Narkosegewehrschießen.

Dem Gerwinner des Bewerbes winkt ein Wanderpreis, der "GROBE KEILER III", der vom ehem. Rektor der BOKU, Martin Gerzabek gespendet wurde. Die beste Teilnehmerin der Damenwertung wird mit dem "SANFTEN KEILER", ebenso ein Wanderpreis belohnt. Als Mahnung noch etwas Übungsbedarf vor dem nächsten Institutsschießen zu haben, darf der letztplatzierte Teilnehmer hoffentlich nur ein Jahr auf den "BLINDEN KEILER" aufpassen.

Dem Gewinner des "GROBEN KEILERS" möchte ich nochmals herzlich gratulieren! Peter CEPUDER hat den Groben Keiler III nun nach 2015 und 2019 das 3. Mal erkämpft. Bis er nun ganz bei ihm bleiben darf, müsste er ihn nächstes Jahr zum 3. mal hintereinander gewinnen, oder insgesamt 5 mal wäre die nächste Chance.

Jennifer HATLAUF hat als Siegerin der Damenwertung zum 2. mal nach 2017 den "SANFTEN KEILER" errungen und hat ihn damit Gabriela WETSCHEREK-SEIPELT weggeschnappt, die ihn 2018 und 2019 erkämpft und liebevoll bewacht hat.

Bis zum nächsten Jahr etwas üben sollte Tobias STICKEL, der den "BLINDER KEILER" bis zum nächsten Institutsschießen behüten muss und dann hoffentlich wieder abgeben kann!

Ich möchte mich nicht zuletzt bei Diana Pöttschacher, die wie bereits die Jahre zuvor den administrativen Ablauf gemanagt hat und bei Florian Kunz, der das Narkosegewehr-Schießen betreut hat, für die ausgezeichnete Unterstützung bedanken. Danke auch Klaus Hackländer, der den Großteil der Sachpreise gespendet und Andreas Duscher der das ÖBf-Waldbier zur Verfügung gestellt hat!

Wir hoffen allen Teilnehmern einen gemütlichen Schießtag in Merkenstein und einige Zeit für fruchtbare und interessante Gespräche geboten zu haben, danken für den disziplinierten Ablauf und hoffen auf ein Wiedersehen spätestens beim Institutsschießen 2024!

Kontakt: ARat. Dipl.-HLFL-Ing. Rudolf HAFELLNER rudolf.hafellner(at)boku.ac.at


Koexistenz von Feldhasen und Alpenschneehasen in den Alpen: Was bestimmt das Auftreten und die Häufigkeit ihrer Hybriden?

Wien, 10. Mai 2023:

Schneehasen und Feldhasen kommen im Allgemeinen allopatrisch vor, aber in einigen Gebieten kommt es zu Sympatrie. In sympatrischen Gebieten bedroht introgressive Hybridisierung die genetische Integrität des Schneehasen. Über die Ökologie dieser Hybriden ist fast nichts bekannt. Um das Vorkommen und die Ökologie der Hybriden zu untersuchen, führten wir eine molekulargenetische Analyse von Hasen-Kotproben durch, die in den Südtiroler Alpen in drei Wintern gesammelt worden waren. Wir erfassten 150 Individuen: 14 Hybriden, 25 Feldhasen und 111 Alpenschneehasen. Wir stellten fest, dass der Kot der Hybriden tendenziell in niedrigeren Lagen als der des Alpenschneehasen, aber in höheren Lagen als der des Feldhasen zu finden war. Die Häufigkeit des Alpenschneehasen nahm mit zunehmendem Anteil an alpinem Grünland ab, korrelierte jedoch positiv mit dem Anteil an Zwergstrauchheiden. Auf die Häufigkeit von Feldhasen und Hybriden wurde kein Einfluss des Vegetationstyps festgestellt. Unsere Ergebnisse unterstützen die weit verbreiteten Befürchtungen, dass der Feldhase als Generalist in Zeiten des globalen Klimawandels ein starker Konkurrent des Alpenschneehasen im alpinen Ökosystem ist.

Die detaillierten Ergebnisse der Studie finden sich in der Open Access-Publikation von Journal of Zoology.

Link zum Artikel: Schai-Braun, S. C., Schwienbacher, S., Smith, S., Hackländer, K. (2023): Coexistence of European hares and Alpine mountain hares in the Alps: what drives the occurrence and frequency of their hybrids? Journal of Zoology, jzo.13067. DOI: 10.1111/jzo.13067, https://doi.org/10.1111/jzo.13067

Wissenschaftlicher Kontakt: Stéphanie Schai-Braun, stephanie.schai-braun(at)boku.ac.at


 

Neue Publikation:

Wien, 4. Mai 2023

Steigende Bestandszahlen wildlebender Huftiere in vom Menschen geprägten Landschaften Europas können negative Auswirkungen haben (z.B. Schäden an Wäldern durch Verbiss). Um diesen Auswirkungen entgegenzuwirken und somit Konflikte in der Kulturlandschaft (ausgelöst durch Wildtiere) zu entschärfen und gleichzeitig überlebensfähige Huftierpopulationen zu gewährleisten, ist ein nachhaltiges Wildtiermanagement erforderlich. Rehwild, die häufigste Hirschart in Europa, wird in erster Linie durch die Jagd gemanagt/reguliert, indem über Entnahmen Bestandsdichten reduziert werden. Neben Entnahmen wirken aber auch indirekte Effekte der Jagd auf diese Wildart, wodurch es zu Veränderungen der räumlichen Habitatwahl kommen kann (Landschaft der Furcht). Dementsprechend könnte die räumliche Verteilung von Abschussorten das Raumnutzungsverhalten von Rehwild gezielt beeinflussen, um den Verbiss an der Waldvegetation zu reduzieren. Um diese Zusammenhänge genauer zu untersuchen, haben wir die räumliche Verteilung von Rehwild-Abschüssen mit Daten aus dem Wildeinflussmonitoring in 20 Gemeinden Oberösterreichs verschnitten. In Übereinstimmung mit unserer Hypothese, mieden Jäger in waldarmen Gemeinden (Waldanteil < 20 %) mit einem nicht tolerierbaren Wildeinfluss (Schäden an Wäldern durch Verbiss), Wälder für die Jagd. Im Vergleich dazu nutzten Jäger Wälder entsprechend ihrer Verfügbarkeit in waldarmen Gemeinden mit einem tolerierbaren Wildeinfluss. Eine Konzentration des Jagddrucks in Wäldern letzterer Gemeinden und eine damit verbundene Wildlenkung (Rehwild wird aus dem Wald gelenkt), könnten als Erklärung für diese Untersuchungsergebnisse herangezogen werden. Obwohl der Verbiss durch Rehwild von zahlreichen Faktoren abhängt, kommen wir zu dem Schluss, dass eine sorgfältige Wahl der Abschussorte (räumliche Verteilung des Jagddrucks) ein zusätzlicher Ansatz sein könnte, um den Wildeinfluss durch Rehwild an der Waldvegetation zu verringern, zumindest in Regionen mit geringem Bewaldungsprozent.

Die detaillierten Ergebnisse dieser Studie finden sich hier:

Griesberger, P.; Kunz, F.; Reimoser, F.; Hackländer, K.; Obermair, L. Spatial Distribution of Hunting and Its Potential Effect on Browsing Impact of Roe Deer (Capreolus Capreolus) on Forest Vegetation. Diversity 2023, 15, 613, doi:10.3390/d15050613.

https://www.mdpi.com/1424-2818/15/5/613/pdf

Wissenschaftlicher Kontakt: Paul Griesberger, MSc (paul.griesberger(at)boku.ac.at)

Wolfsverursachte Schäden an Nutztieren

Wien, 2. Mai 2023

Mit der Rückkehr und Ausbreitung großer Beutegreifer in Europa nehmen auch die Konflikte zwischen Menschen und Wildtieren zu, für die praktische Lösungen gefunden werden müssen. Eine sorgfältige Untersuchung und die Dokumentation von Schäden sind notwendig, um nicht nur die Ursache, den Ort und den Zeitpunkt von Schäden festzustellen, sondern auch, inwieweit Schutzmaßnahmen wirksam sind.

In einer neuen Publikation hat ein internationales Team unter Beteiligung von Univ.Prof. Dr. Klaus Hackländer und Dr. Eva Schöll untersucht, wie sich die Anzahl der durch den Wolf verursachten Nutztierschäden in 21 Ländern unterscheidet und über die Jahre 2018 bis 2020 entwickelt hat. Es konnte gezeigt werden, dass erhebliche regionale Unterschiede bestehen in Bezug auf die betroffenen Nutztierarten, die Schadensdichte, die saisonale Verteilung der Schäden und ihre zeitliche Entwicklung über die drei Untersuchungsjahre hinweg.

Link zur Publikation:

Singer, L.; Wietlisbach, X.; Hickisch, R.; Schöll, E.M.; Leuenberger, C.; Van den Broek, A.; Désalme, M.; Driesen, K.; Lyly, M.; Marucco, F.; Kutal, M.; Pagon, N.; Remus, P.; Milioni, P.; Uzdras, R.; Zihmanis, I.; Zimmermann, F.; Marsden, K.; Hackländer, K.; López-Bao, J.V.; Klenzendorf, S.; Wegmann, D. (2023): The spatial distribution and temporal trends of livestock damages caused by wolves in Europe. Biological Conservation 282: 110039. https://doi.org/10.1016/j.biocon.2023.110039

Wissenschaftliche Kontakte:

Klaus Hackländer (klaus.hacklaender(at)boku.ac.at), Eva Schöll (eva.schoell(at)boku.ac.at)


Wildtiere in der Stadt

26. April 2023

Wildtiere in der Stadt

Video Vortrag von Sabine Hille


auf youtube:https://www.youtube.com/watch?v=0cQfdJJCFhU
im Rahmen der "biotope city - Vortragsreihe"  https://biotope-city.net als Kooperation zwischen Institut für Landschaftsplanung (ILAP), Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau (IBLB)

Wechselkröte, Feldhamster und Alpenfledermaus, viele Arten wohnen neben uns in der Stadt. Des einen Freud, des anderen Leid? Wie und warum ist eine reichhaltige Natur in der Stadt im Kleinen und Großen so wichtig?

Welche Chancen bieten sich den Menschen im „urbanen zu Hause“ Natur zu ermöglichen, zu erfahren und wertzuschätzen?

Kontakt: Sabine Hille, Priv.-Doz. Dr.rer.nat. sabine.hille(at)boku.ac.at


Neues Paper: Habitatpräferenzen von Rebhuhn und Fasan

Wien, 08.03.2023

Habitatpräferenzen von Rebhuhn und Fasan in ökologisch und konventionell bewirtschafteten Agrarlandschaften

Einhergehend mit einer zunehmenden Intensivierung der Landwirtschaft hat die Anzahl vieler Feldvogelarten stark abgenommen. Ökologisch bewirtschaftete landwirtschaftliche Flächen können einen geeigneten Lebensraum für Vögel der Agrarlandschaft darstellen, sodass der Wettbewerb um diese Flächen hoch und die Lebensraumwahl einzelner Arten beeinflusst sein könnte. Im Rahmen einer Studie des Instituts für Wildbiologie und Jagdwirtschaft wurde deshalb die Habitatwahl von Rebhuhn (Perdix perdix) und Fasan (Phasianus colchicus) untersucht. Die Studie konnte zeigen, dass beide Arten heterogene und vielfältige Agrarlandschaften bevorzugen. Während Rebhühner vor allem auf ökologisch bewirtschafteten Flächen erfasst werden konnten, traten Fasane hauptsächlich auf konventionell bewirtschafteten Feldern auf.

Die detaillierten Ergebnisse der Studie wurden im European Journal of Wildlife Research veröffentlicht und finden sich hier:

Schöll, E.M.; Eschberger-Friedl, A.; Schai-Braun, S.; Frey-Roos, F. (2023): Habitat preferences and similarities of Grey Partridges and Common Pheasants in agricultural landscapes under organic and conventional farming. European Journal of Wildlife Research 69:29. https://link.springer.com/article/10.1007/s10344-023-01659-1

Kontakt: Dr.nat.techn. Eva M. Schöll (eva.schoell(a)boku.ac.at)


Universitätslehrgang Jagdwirt/in: Gießkanne ist out

Wien, 15.02.2023

Der Universitätslehrgang Jagdwirt/in hat die jagdlichen Weiterbildungsmöglichkeiten im deutschsprachigen Raum seit dem Jahr 2008 grundlegend verändert. Seitdem übernimmt die Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) resp. das Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft (IWJ) unter der Leitung von Univ.Prof. Dr. Klaus Hackländer erfolgreich die Aufgabe, verantwortungsbewusste Jäger/innen darin zu unterstützen, die Jagd für die Zukunft fit zu machen. Gelehrt wird im berufsbegleitenden Universitätslehrgang Jagdwirt/in nicht im Gießkannen-Prinzip zu ausgewählten Teilbereichen, sondern ganzheitlich zum aktuellen Stand der Wissenschaft in allen Bereichen der Jagd.
Mit der Jagd auf den Maibock endet unser Bewerbungsschluss
Bewerben Sie sich jetzt! Mehr dazu finden Sie auf www.jagdwirt.at. Wir – das sind der Stv. Lehrgangsleiter Dr. Fredy Frey-Roos, die Lehrgangsmanagerin Mag. Christine Thurner sowie Akademischer Jagdwirt und Mitentwickler des Lehrgangs, Martin Sturzeis, freuen uns auf ein Gespräch mit Ihnen.


Neue Publikation: Führt Herbivorie von Huftieren zu einer größeren Diversität von Gehölzen? Eine Langzeitstudie in einem montanen Waldökosystem in Österreich

Wien, 03.02.2023

Die Dynamik terrestrischer Ökosysteme ist von pflanzenfressenden Tieren (Herbivoren) beeinflusst. Selektiver Verbiss durch Herbivore kann sich unter anderem auf die Konkurrenz zwischen verschiedenen Pflanzenarten und somit auf Pflanzengesellschaften auswirken. Langfristige Erhebungen von Pflanzenfraß durch große herbivore Säugetiere und deren vielfältige Effekte auf die Vielfalt von Gehölzpflanzen sind dabei von besonderem Interesse.

Um den Einfluss von Schalenwild auf die Artenvielfalt von Gehölzen (Bäumen und Sträuchern) und die strukturelle Vielfalt von Waldbeständen zu untersuchen, wurden im Jahr 1989 Untersuchungsflächen in einer montanen Mischwald-Region in Österreich etabliert. Die Flächen wurden paarig angeordnet und bestanden jeweils aus einer eingezäunten Fläche und einer für Schalenwild frei zugänglichen Kontrollfläche. Die Ergebnisse der 30-jährigen Studie zeigen, dass längerfristige Auswirkungen von Schalenwild in Waldökosystemen hochkomplex und kontextabhängig sind.

Die detaillierten Ergebnisse dieser Studie finden sich hier:

Nopp-Mayr U., Schöll E.M., Sachser F., Reimoser S., Reimoser F. (2023): Does ungulate herbivory translate into diversity of woody plants? A long-term study in a montane forest ecosystem in Austria. Diversity 15, 165. https://doi.org/10.3390/d15020165

Wissenschaftlicher Kontakt: Ursula Nopp-Mayr (ursula.nopp-mayr(at)boku.ac.at)


Neues Buch "Evdidenzbasiertes Wildtiermamagement"

Wien, 31.01.2023

Im neuen Buch Evdidenzbasiertes Wildtiermamagement von Christiqn Voigt werden Grundlagen für faktenbasierte Strategien und Maßnahmen für die Kontrolle, den Schutz oder die nachhaltige Nutzung von Wildtieren präsentiert. Univ.Prof. Dr. Klaus Hackländer hat ein Kapitel über Feldhasen beigetragen. Alle Beträge stehen kostenfrei online zur Verfügung.

Erster bestätigter Nachweis des Goldschakals in Wien

Wien, 27.01.2023

Die Bundeshauptstadt ist nun offiziell um eine interessante Tierart reicher: Der sich auf natürliche Weise von seinem ursprünglichen Verbreitungsgebiet in Südosteuropa ausbreitende Goldschakal (Canis aureus) ist ein Hundeartiger und etwas größer als ein Fuchs. Am 25. Jänner wurde nun ein Exemplar Opfer eines Verkehrsunfalls im Norden Wiens – ein historischer Beleg, der einen großen Informationsgewinn für die Wissenschaft darstellt. An der Universität für Bodenkultur Wien läuft seit 2015 ein Projekt zur Erforschung dieser scheuen Tiere.

Eine interessante Art breitet sich aus

Bis Anfang 2023 konnte in Österreich in allen Bundesländern das Auftreten von Goldschakalen (Canis aureus) bestätigt werden – bis auf Vorarlberg und Wien. Das hat sich nun geändert. Mündliche Hinweise zu Sichtungen von Goldschakalen in Wien gab es zwar schon länger – zweifelsfreie Beweise fehlten jedoch bislang. Alle bisher vorgelegten Fotos stellten sich bei genauer Betrachtung als Füchse heraus. „Für das ungeübte Auge sind Fuchs und Goldschakal leicht zu verwechseln. Unterscheidungsmerkmale sind unter anderem der deutlich kürzere Schwanz des Goldschakals und seine hellen Ohren. Für eine eindeutige wissenschaftliche Bestätigung bedarf es eines Fotos, Videos oder des Körpers eines verendeten Tiers,“ erklärt Dr. Jennifer Hatlauf von der Universität für Bodenkultur Wien, die bereits viele Jahre (vermeintlichen) Hinweisen aus Wien nachgegangen ist.

Ein historischer Tag

Am 25. Jänner 2023 wurde schließlich ein unbestreitbarer Beweis erbracht: Kurz vor 9 Uhr Früh traf eine Meldung beim Goldschakalprojekt Österreich über ein überfahrenes Tier im Norden Wiens ein. Es wurde schnell gehandelt und Dank guter Kooperation mit den Behörden, konnte das tote Tier rechtzeitig geborgen und wissenschaftlich untersucht werden. Die offizielle Bestätigung folgte durch Jennifer Hatlauf, die das Goldschakalprojekt an der BOKU leitet: „Es ist tatsächlich ein Goldschakal – und somit der erste bestätigte Nachweis in Wien!“.

Der Wiener Forstdirektor OSR Dipl.-Ing. Andreas Januskovecz freut sich ebenfalls über die Meldung, auf die er schon Jahre gewartet hat: „Das nun bestätigte Vorkommen eines Goldschakals in Wien – auch wenn das Tier leider bei einem Verkehrsunfall getötet wurde – überrascht mich nicht. Goldschakale waren in Europa bisher vor allem am Balkan und südöstlich davon zuhause. Der aufgrund der Klimakrise seit einigen Jahren starke Anstieg der jährlichen Durchschnittstemperatur vor allem in und rund um Wien begünstigt das Einwandern dieser Wildart.“

Wien hat auch für Goldschakale hohe Lebensqualität

Goldschakale  – kleinere Vertreter der Familie der Hunde – nutzen gerne abwechslungsreiche Lebensräume, welche die Metropole Wien in großer Vielfalt zu bieten hat. Noch dazu bieten Nationalparkflächen sowie der weitläufige Wienerwald den scheuen Tieren Rückzugsgebiete. Wien ist bekannt dafür, viel Natur und einer reichhaltigen Fauna Lebensraum zu bieten – die jetzt um eine weitere Art bereichert wurde.

Anfang des 20. Jahrhunderts noch sehr selten, breitet sich der Goldschakal in den vergangenen Jahrzehnten von seinem ursprünglichen Habitat auf dem Balkan auf natürliche Weise in Europa aus. Seit 1987 gibt es vereinzelte Nachweise in Österreich. Gesammelt und koordiniert werden Hinweise und Meldungen seit 2015 vom Goldschakalprojekt Österreich, welches am Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) angesiedelt ist. Die Initiatorin Jennifer Hatlauf ist eine international anerkannte Expertin zu dieser Tierart: „Seine Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume sowie eine opportunistische Nahrungswahl machen den Goldschakal sehr erfolgreich. Mittlerweile gibt es Nachweise bis nach Norwegen. Für den Menschen ist er nicht gefährlich und wird nur sehr selten gesehen, da er sehr scheu ist.“.

Bedeutung der Forschung

Die wissenschaftliche Untersuchung des Wiener Goldschakals begann umgehend und ergab, dass es sich um ein junges männliches Tier mit einem Gesamtgewicht von rund 12 Kilogramm handelt. Weitere Analysen werden folgen, um wertvolle Einblicke in diese noch wenig bekannte Tierart zu erlangen: „Wir möchten mehr über den Gesundheitszustand, die Ernährung und die Herkunft erfahren. Aufgrund der dynamischen Ausbreitung dieser Tierart sind die Ergebnisse nicht nur national, sondern auch international von großer Bedeutung. Wir arbeiten eng mit Fachkolleg*innen in ganz Europa zusammen, um zu dokumentieren, zu verstehen und fundierte Forschungsgrundlagen für gesellschaftliche Themen und Umweltschutz zu erarbeiten“, erläutert Hatlauf.

Diese wichtige Forschungsarbeit kann durch die Meldung von Sichtungen mit Foto- oder Videobelegen beziehungsweise – wie im aktuellen Fall – von Kadavern (erlegte Tiere oder Straßenopfer) maßgeblich unterstützt werden. Alle Informationen sind auf der Webseite www.goldschakal.at zu finden.

Das Goldschakalprojekt Österreich läuft seit 2015 am Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft (IWJ), an der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), um eine systematische Anwesenheitsbestimmung von Goldschakalen in Österreich durchzuführen, Monitoring-Standards zu etablieren und grundlegende ökologische Forschung an dieser Tierart zu betreiben. www.facebook.com/Goldschakalprojekt
www.youtube.com/channel/UCcG2NnLC56YA22ezjs1cY3w

Fotos zum Download

Fotos vom Wiener Goldschakal-Fund am 25. Jänner 2023 und wissenschaftliche Erstuntersuchung durch die internationale Goldschakal-Expertin Dr. Jennifer Hatlauf (Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der Universität für Bodenkultur Wien) – zur freien Verwendung im Rahmen der medialen Berichterstattung.

Fotohinweis: Goldschakal Projekt

https://bokubox.boku.ac.at/#818393a96c2f8193ecfb76414c9983ae

Wissenschaftlicher Kontakt:

Dr. Jennifer Hatlauf
Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft
Universität für Bodenkultur Wien
email office(at)goldschakal.at
Mobil: +43-650 500 2158
Tel.: +43-1-4765483200


 

Jennifer Hatlauf promoviert

Jennifer Hatlauf promoviert

Wien, 13. Jänner 2023

Jennifer Hatlauf stellte ihre Dissertation über den Goldschakal im Rahmen eines Rigorosums einem interessierten Publikum vor und diskutierte diesen im Anschluss mit der Prüfungskommission. Die Verteidigung Ihrer Doktorarbeit meisterte sie bravourös und konnte in Summe "mit Auszeichnung" bestehen.

Wir gratulieren Jennifer Hatlauf zuihrem neuen akadmischen Grad Doktorin der Bodenkultur (Dr. nat. techn.). Herzlichen Glückwunsch!


Erhalt von migrierenden Arten bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Menschen in deren Verbreitungsgebieten

In einer Online-Ausgabe von Conservation Letters haben Ass.Prof. Priv.Doz. Dr. Brady Mattsson und KollegInnen einen Artikel veröffentlicht, in dem ein neuartiger Ansatz zum Erhalt migrierender Arten beschrieben wird. Dieser Ansatz zielt darauf ab, Maßnahmen zum Erhalt dieser Arten für die  Menschen im gesamten Verbreitungsgebiet einer wandernden Art gerechter zu gestalten. Die AutorInnen konzentrierten sich auf drei ausgewählte Arten (Monarchfalter, Spießente und mexikanische Breitflügelfledermaus), wobei der Ansatz selbst auf wandernde Arten weltweit angewendet werden kann. Der Ansatz beruht auf einem Modell räumlicher Subventionen, bei dem der Nutzen einer wandernden Art für ihr gesamtes geografisches Verbreitungsgebiet geschätzt wird.

https://doi.org/10.1111/conl.12920

 


 

Florian Kunz - Doktoratsstudium mit Auszeichnung abgeschlossen!

Florian Kunz - Doktoratsstudium mit Auszeichnung abgeschlossen!

Wien, 07. November 2022,

Mit der Erforschung und Bearbeitung aktueller Fragen im praktischen Naturschutz und -management von Birkhuhn und Auerhuhn hat sich Florian Kunz MSc. innerhalb seines Doktorats beschäftigt. Mit der erfolgreichen Verteidigung seiner Arbeit mit dem Titel "Spatial genetic variation and differentiation within metapopulation systems: drivers and trends to inform conservation of alpine grouse" konnte er nun sein Doktoratsstudium der BOKU mit Auszeichnung abschließen.

Das gesamte IWJ-Team gratuliert herzlich zum Doctor rerum naturalium technicarum


 

BOKU-Lehrpreis 2022 geht ans IWJ

BOKU-Lehrpreis 2022 geht ans IWJ

Für Ihren vorbildlichen Einsatz in der Lehre, insbesondere in der LV Habitateignung und -management,  wurde Assoc.Prof. Dr. Ursula Nopp-Mayr mit dem BOKU-Lehrpreis 2022 ausgezeichnet. Das IWJ ist stolz auf seine stv. Institutsleiterin und gratuliert von Herzen!

Zum Nachschauen: Abend der Lehre 15.11


Nachschlagewerk für Säugetiere

Nachschlagewerk für Säugetiere

In der Reihe "Handbook of the Mammals of Europe" (Hrsg: Klaus Hackländer, Frank Zachos) ist der Band der Paarhufer von Luca Corlatti und Frank Zachos erschienen. Die Kapitel zum Axishirsch, Moschusochsen und Iberiensteinbock sind aktuell gratis verfügbar.

link: https://link.springer.com/referencework/10.1007/978-3-030-24475-0?fbclid=IwAR3m4Kl6tDcDVyiuhmarSnuRgKNoVAqAoq_3iZjb6SRm3b0JD0WJBT-_Tqo


Vögel und Schmetterlinge der Feldflur

Vögel und Schmetterlinge der Feldflur

Für die Zeitschrift "Wild und Hund" hat Jasmin Barl, Mitarbeiterin am Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der BOKU, wunderschöne Zeichnungen unserer Feldvögel angefertigt. Ein Teil des Erlöses kommt der Deutschen Wildtier Stiftung zu Gute, die damit ihre Vorhaben zum Artenschutz in der Feldflur umsetzt....gibt es auch zu Schmetterlingen...und beides auch als Poster.

link: https://pareyshop.de/produkt/wild-und-hund-edition-voegel-des-feldes-kunstdruck-kalender-2023/?fbclid=IwAR2mCRbtgON8pEHglbmIgIMKLTWe8ROI8u1BcH3S1-Y5XYiQoTZlhdNcI1I


Der Wolf im Visier

Der Wolf im Visier

Gemeinsam mit 25 weiteren Expertinnen und Experten hat Klaus Hackländer die 100 wichtigsten Fragen zum Thema Wolf im Alpenraum beantwortet und in einem Buch zusammengefasst.

Link: https://www.athesia-tappeiner.com/de/9788868395698


 

Dritte internationale Schakaltagung - 2.11-4.11.2022

Die dritte internationale Schakaltagung (3ijs) fand vom 2. bis 4. November 2022 in Ungarn statt. Unser Projektpartner Dr. Miklós Heltai, Direktor des Instituts für Wildtier Management und Naturschutz der MATE Universität in Gödöllö organisierte die Tagung. Im Organisations- und Wissenschaftskomitee wirkte Jennifer Hatlauf MSc. vom Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der Universität für Bodfenkultur Wien mit.

Zu den Themen „Monitoring, evaluation, legal background“, „feeding and social behavior“, „Conservation and management“ sowie „Human & jackal conflicts and public interest“ wurden an 3 Tagen über 60 Vorträge präsentiert und weitere 13 Poster.

Mit insgesamt sieben Beiträgen war das Goldschakalprojekt mit den Kooperationspartnern der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt FVA (F.Böcker), dem Senckenberg Insititut (S.Collet) der Polnischen Akademie der Wissenschaften (H.Okarma), dem Forschungsinstitut Dr. Krickl, der MATE Universität für Landwirtschaft und Life Sciences, Ungarn (M.Heltai,
J.Lanszki) und der Universität Helsinki (S.Viranta) sehr gut vertreten.

Ebenso konnte Widtierökologie-Studentin Matilda Klinkhart einen Beitrag ausarbeiten.

Folgende Titel wurden vom Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft präsentiert:

Böcker F, Weber H, Arnold J, Collet S, Hatlauf J (2022) Potential effect of intraspecific isolation: observations of a golden jackal (Canis aureus) and red foxes (Vulpes vulpes) living in sociopositive relation.

Hatlauf J, Bojarska K, Lanszki J, Okarma H, Śnieżko S (2022) Golden jackals in Poland – an emerging threat or a victim of ignorance? Preliminary results.

Hatlauf J, Lanszki J (2022) What do golden jackals (Canis aureus) in Austria feed on?

Hatlauf J, Szabó L, Böcker F, Wirk L, Marton M, Hackländer K, Heltai M (2022) Application of combined field methods in golden jackal monitoring: Howling, Conservation dogs and DNA analysis

Hatlauf J, Viranta S (2022) Synchronizing cranial morphometric measurements for Canis sp.: exemplifying on the first golden jackal (Canis aureus) skull from Finland

Klinkhart M, Hatlauf J (2022) Developing correction factors for improved diet analyses on golden jackals (Canis aureus)

Krickl R, Hatlauf J (2022) First multispectral imaging analysis of jackal skeleton and pelage In: Heltai M (ed.) 3rd International Jackal Symposium, Gödöllő, Hungary 02.-04.11.2022, Abstract Book, 35

www.goldschakal.at/ Kontakt: jennifer.hatlauf(at)boku.ac.at

 

Studie zum Wolfsmanagement in der Schweiz

Im Auftrag der Regierungskonferenz der Gebirgskantone (RKGK) der Schweiz haben Jennifer Hatlauf MSc und Univ. Prof. Dr. Klaus Hackländer Grundlagen für ein nachhaltiges Wolfsmanagement in der Schweiz erarbeitet. Ziel ist ein konfliktarmes Miteinander zwischen Wolf und Nutztierhaltern, der Erhalt einer Wolfspopulation und eine funktionierende Alpwirtschaft. Die Studienergebnisse finden sich hier (link zur Studie).

Aufbauend darauf hat die RKGK Maßnahmen für die Zukunft erstellt, die sowohl bei Naturschützern als auch Nutztierhaltern auf Zustimmungstoßen. (https://www.rkgk.ch/medien.php)


36. Deutscher Naturschutztag

Hannover, im Juni 2022

Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des 36. deutschen Naturschutztages wurde am 29.06.22 der Wolfgang-Erz-Förderpreis des Bundesverband Beruflicher Naturschutz e.V. (BBN) an den Doktoranden und Mitarbeiter des IWJ, Jörg Fabian Knufinke verliehen.

Mit dem Förderpreis wird seine Masterarbeit "Human influence on ungulates' usage of crossing structures" (Betreuung am IWJ: Klaus Hackländer und Alfred Frey-Roos) für herausragende und beispielhafte anwendungs- und umsetzungsorientierte wissenschaftliche Arbeiten im Rahmen des Naturschutzes ausgezeichnet. Im Rahmen eines Kurzvortrages während der Preisverleihung durfte Herr Knufinke eine Zusammenfassung seiner Masterarbeit liefern und darstellen, welchen Einfluss die menschliche Nutzung von Querungsbauwerken auf Huftiere in Deutschland und Schweden haben kann.


Wolfspopulationsstudie vorgelegt: deutschlandweit einmalige Untersuchung gibt Grundlage für ein bestandsicherndes Wildtiermanagement

Mit aktuell 39 Wolfsrudeln und 4 residenten Einzelwölfen hat Niedersachsen einen biologisch erforderlichen Mindestbestand für die Art Wolf erreicht. Eine am 14.7.2022 in Hannover vorgestellte Studie des Instituts für Wildbiologie und Jagdwirtschaft (IWJ) der Universität für Bodenkultur Wien hat dazu eine wissenschaftliche Grundlage für ein Wildtiermanagement, welches diesen Bestand sichern kann, entwickelt.

Link zur Wolfspopulationsstudie (PDF)


6th World Lagomorph Conference

Posterpreis für Anna Schertler

Auf der 6th World Lagomorph Conference, Montpellier (Frankreich) gewann BOKU-Studentin Anna Schertler einen der drei begehrten Posterpreise. Mit ihrem Beitrag "Distribution ranges and ecological niches of leporids in Africa and Near East" überzeugte sie die über 100 TeilnehmerInnen aus 28 Ländern. Gemeinsam mit ihr freuten sich die Co-Autoren und Masterarbeitsbetreuer Klaus Hackländer (am Foto links) und Paulo C. Alves
(am Foto rechts).

Wir gratulieren herzlich!


Aller guten Dinge sind DREI Akademische Feiern an der BOKU!

  • Die Akademischen Jagdwirtinnen und Jagdwirte des XI. Jahrgangs Vordere Reihe v.l.n.r.: MMag. Dr. Karl-Maria Pfeffer, Dipl.-Ing.(FH) Rolf Kautz, Dr. Franz Kotzent, Mag. Klaus Hehenberger MBA, Univ.Prof. Dr. Klaus Hackländer, Vize-Rektor Univ.Prof. Dr. Karsten Schulz, David Gerke, Tamo Stöver, Univ.Ass.Dr. Alfred Frey-Roos Hintere Reihe v.l.n.r.: Gernot Freimann, Mag. Christine Thurner, Cathrin Braun, Landesjägermeister-Stv. Mag. Gabi Fidler, Dr. Georg Singer, Michael Neuner, Robert Urthaler
  • Die Akademischen Jagdwirtin und Jagdwirte des XII. Jahrgangs Vordere Reihe v.l.n.r.: Peter Walti, Andreas Stupka, Thomas Wallisch, Dipl.-Kfm. (FH) Wolf Thalhammer LL.B, Univ.Prof. Dr. Klaus Hackländer, Vize-Rektor Univ.Prof. Dr. Karsten Schulz, Tassilo Brennikmeyer, Mag. Luca Complojer MSc, Markus Haller Hintere Reihe v.l.n.r.: Mag. Christine Thurner, Thomas Walcher, Peter Pointner, Silvan Eugster, Magret Cornicius, Gerwin Leus MSc MBA, Univ.Ass.Dr. Alfred Frey-Roos, Univ.Prof. Dr. Christian Kolbitsch

Wien, im Mai 2022

Gleich drei großartige Anlässe durften wir in den letzten Tagen im Festsaal der Universität für Bodenkultur Wien BOKU feierlich begehen: Zwei Abschlussfeiern der neuen AbsolventInnen des Universitätslehrgang Jagdwirt/in der beiden Jahrgänge XI und XII sowie die Verleihung des GRANSER – Global Academy Forschungspreises für eine nachhaltige Jagd 2022.

Damit die jagdliche Zukunft auch wissenschaftlich erforscht bleibt und monetär prämiert wird, gibt es zahlreiche Initiativen und Ausschreibungen für Publikationen, die einen wesentlichen Beitrag für die Entwicklung von Managementstrategien im Sinne einer nachhaltigen Jagd leisten. Eine der bekanntesten ist der „Granser - United Gobal Academy Forschungspreis für eine nachhaltige Jagd“, der dieses Jahr an Herrn Florian Kunz MSc durch den Stifter Ehrensenator Botschafter Prof. Dr.h.c. Günther A. Granser und den Laudator, Chefredakteur und Akademischer Jagdwirt Martin Ossmann überreicht wurden. In seiner wissenschaftlichen Arbeit untersucht der junge Wissenschafter am Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der BOKU, Populationen und Teilpopulationen von Birkwild. Dafür verwendet er vor allem genetische Methoden in Verbindung mit Habitatmodellierungen und Simulationen. Dies ermöglicht beispielsweise eine Beurteilung des genetischen Zustands von Populationen oder das Ableiten wichtiger Korridore zur Vernetzung.

Der Universitätslehrgang Jagdwirt/in
Neben der grundsätzlichen Ausbildung zum Jäger kommt der Weiterbildung eine immer größer werdende Bedeutung zu – auch in der Jagd. Das besondere Interesse der Jäger an einer hochqualifizierten Ausbildung an der BOKU führte daher 2008 zur Implementierung des Universitätslehrgangs „Jagdwirt/in“, bei dem die Jagd mit all ihren Facetten und Wechselwirkungen mit anderen Naturnutzungsarten gelehrt wird. Der Lehrgang findet berufsbegleitend an zehn Lehreinheiten in Wochenend-Blockveranstaltungen statt und verbindet abwechslungsreich Theorie und Praxis, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die vielfältigsten Wildtierlebensräume und Jagdreviere Österreichs führt. Nach vier Semestern wird der Universitätslehrgang mit der Bezeichnung „Akademischer Jagdwirt“ bzw. „Akademische Jagdwirtin“ abgeschlossen. Die Themen der Abschlussarbeiten der AbsolventInnen der Universitätslehrgänge Jagdwirt/in machen laufend das breite Spektrum der Betätigungsfelder jagdlichen Tuns und seiner AutorInnen sichtbar. Die Arbeiten finden Sie zum download unter www.jagdwirt.at - Überzeugen Sie sich selbst davon!

Jährlich beginnen an die 20 TeilnehmerInnen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum den Universitätslehrgang Jagdwirt/in, darunter Jagdfunktionäre, Berufsjäger und viele andere mehr. Mehr als 200 Akademische Jagdwirte und Jagdwirtinnen gibt es bereits im deutschsprachigen Raum, von den Niederlanden bis nach Südtirol, von der Schweiz bis in das östlichste Bundesland Österreichs, dem Burgenland. Bewerbungen für den XV. Jahrgang, der im September 2022 starten wird, werden gerne noch angenommen.

Bildmaterial und Rückfragehinweis:
Mag. Christine Thurner
Lehrgangsmanagement & Marketing/PR
Universität für Bodenkultur Wien
Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft (IWJ)
Telefon: +43 (1) 47654 83229
Mobil: +43 (0)664 812 4190
Email: christine.thurner(at)boku.ac.at
http: www.jagdwirt.at


Klimawandel und Wildtiere

Wien, 5. Mai 2022,

Auf Einladung der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und des Naturparks Ötscher-Tormäuer trafen sich am 25.04.2022 rund 25 Vertreter:innen namhafter Österreichischer Forschungseinrichtungen zum Netzwerken auf der Hohen Warte und unterzeichneten Interessenbekundungen, an einem Klimaforschungszentrum für den Alpinen Siedlungsraum mitzuwirken. Das IWJ will seine Expertise auf dem Gebiet der Folgen des Klimawandels für Wildtiere einbringen und wurde von Univ.Prof. Dr. Klaus Hackländer vertreten.


Änderung des Curriculums des Masterstudiums "Wildtierökologie und Wildtiermanagement"

Das geänderte Curriculum tritt mit 1. Oktober 2022 in Kraft.

Studierende, die den bisher gültigen Masterstudienplan für „Wildtierökologie und Wildtiermanagement“ bei Inkrafttreten dieses Mastercurriculums nicht abgeschlossen haben, werden auf das gegenständliche Mastercurriculum umgestellt.

Bei Fragen: Sprechstunde Dr. Eva SCHÖLL, 17.05.2022, 17:00 Uhr, Meeting-ID: 983 8092 4837, Kenncode: 921622, https://bokuvienna.zoom.us/j/98380924837?pwd=bFBNazNtMy9NbUd0YXRCdVNDbG9WZz09

Veröffentlichung im Mitteilungsblatt Studienjahr 2021/22 27.04.2022 15. Stück

Zum Download (PDF): Curriculum Kennzahl 066 223


Publikation des IWJ für das Cover von Wildlife Biology ausgewählt!

Wien, 27. April 2022

Der graphical abstract der Publikation “Hunting suitability model: a new tool for managing wild ungulates” wurde für das Cover der wissenschaftlichen Zeitschrift Wildlife Biology (Ausgabe Mai/Juni 2022) ausgewählt.

Link zum Cover:

https://www.wildlifebiology.org/content/mayjune-2022

Link zur Publikation:

Griesberger, P., Obermair, L., Zandl, J., Stalder, G., Arnold, W. & Hackländer K. (2022). Hunting suitability model: a new tool for managing wild ungulates. Wildlife Biology, 1–11. https://doi.org/10.1002/wlb3.01021

Wissenschaftliche Kontakte (BOKU): Paul Griesberger (paul.griesberger(at)boku.ac.at), Klaus Hackländer (klaus.hacklaender(at)boku.ac.at)


Do you want to learn more about white-tailed deer and their management in the USA?

Dr. Steve Demarais, an expert on white-tailed deer ecology and management, is visiting BOKU! He is the MSU (Mississippi State University) Deer Lab co-director and the Taylor Chair in Applied Big Game Research and Instruction. Take the opportunity to get to know Steve Demarais and his work by listening to his talks (see below).

When: Monday 23.05.2022 (13:00 – 17:00) *

Where: BOKU, Gregor-Mendel Haus HS I

Costs: none! no pre-registration required!

Contact for additional information: paul.griesberger(at)boku.ac.at

The COVID-19 regulations of BOKU apply!

* Continuous attendance is not mandatory!                             

students are most welcome!

TALKS
#1 13:30 – 14:00

“While Males Fight, Females Choose: Male Phenotypic Quality Informs Female Mate Choice,” covers a manipulative experiment evaluating if females prefer males based on antler size, body size, and/or age.

#2 14:45 – 15:15

“Soil, Land Use, and Genetic Potential – Connecting the Dots of Deer Ecology and Management,” summarizes a 10-year effort to quantify cause and effect relationships underlying regional variation in antler and body size of white-tailed deer.

#3 16:00 – 16:30

“Using Large- and Small-Scale Vegetation Management to Recouple Forage Nutrients with Herbivore Nutrient Demands,” reviews our work to understand how fire timing and plant responses can be used to improve forage quality during periods of nutritional limitations.

The most important metric is whether or not our research gets applied. If what we do informs land management, conservation and hunting practices and if I can see excitement in the eyes of these stakeholders when I’m discussing our work, that’s what makes the job meaningful and fun

- Steve Demarais


Botanische Spaziergänge

Wien, 4. April 2022

Wie bewusst nehmen Sie Natur und botanische Vielfalt wahr, wenn Sie durch die Stadt gehen? Das neu im Falter Verlag erschienene Werk „Botanische Spaziergänge” lädt dazu ein, den städtischen Raum ganz neu zu erfahren: Anhand von 11 Spaziergängen innerhalb der Grenzen Wiens werden verschiedene botanische Kapitel der Stadtgeschichte aufgeschlagen. Leserinnen und Leser werden auf eine Reise durch die urbane Vegetation mitgenommen und erfahren vielfältige Details über ihre Bedeutung für die Stadt, sei es in ökologischer, kultureller, ästhetischer oder wirtschaftlicher Hinsicht. So werden an allen Ecken Wiens plötzlich Dinge sichtbar, die bisher unbeachtet geblieben sind – von unscheinbaren Wegesrandpflanzen oder mächtigen Bäumen, die zuvor im Alltagsgeschehen nur als Kulisse wahrgenommen wurden, bis hin zum Angebot essbaren Grüns historischer Märkte. Gemeinsam mit der Historikerin Cristina-Estera Klein hat Birgit Lahner, administrative Mitarbeiterin am Institut für Wildbiologie, Ende März die „Botanischen Spaziergänge“ herausgebracht. Silvia Ungersböck hat eigens dafür 40 stimmungsvolle Illustrationen angefertigt.

Kontakt: DI Birgit LAHNER - birgit.lahner(at)boku.ac.at

Link zum Buch auf faltershop.at


Verbreitungskarten der Säugetiere verfügbar gemacht

Wien, 30. März 2022,

Auf der Welt wurden bislang mehr als 6000 Säugetierarten beschrieben. Viele davon werden in der Roten Liste als gefährdet eingestuft. Für den Artenschutz ist die Darstellung der Verbreitung der Arten eine wichtige Grundlage. Nun wurden die Verbreitungskarten aus drei Standardwerken zusammengefasst und auf der Website Maps of Life (mol.org) zur Verfügung gestellt. Klaus Hackländer und Stéphanie Schai-Braun, die für das Handbook of the Mammals of the World die Verbreitungskarten für die Hasentiere zur Verfügung gestellt haben, stellen gemeinsam mit ihren Kollegen diesen Meilenstein in der Säugetierforschung im Journal of Biogeography vor.

Paper zum Download (PDF)


Neues Paper: Bejagbarkeitsmodell – Ein neues Werkzeug für das Management wildlebender Huftiere

Wien, 24. März 2022

Steigende Bestandeszahlen wildlebender Huftiere quer durch Europa können negative Effekte wie Schäden an Wäldern nach sich ziehen. Um diesen unerwünschten Effekten entgegenzuwirken, benötigt es ein gut abgestimmtes Wildmanagement. Jagdliche Bestandesregulierungen sind als Teil dieses Managements anzusehen. Das Problem hierbei ist, dass herkömmliche jagdliche Maßnahmen häufig das Ziel dieser Regulierung verfehlen, da Huftiere auf den Menschen reagieren und sich in für die Jagd ungeeignete Gebiete zurückziehen. Mit anderen Worten wird das Wild unsichtbar und entzieht sich der jagdlichen Greifbarkeit. Es besteht folglich ein dringender Bedarf an neuen innovativen Werkzeugen für das Management wildlebender Huftiere, um Arten wie den Rothirsch (Rotwild) wieder sichtbar und damit jagdlich regulierbar zu machen.

Im Rahmen einer Studie des Instituts für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der Universität für Bodenkultur Wien, in Kooperation mit dem Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien, der Gutsverwaltung Fischhorn GmbH & Co KG sowie der Gletscherbahnen Kaprun AG wurde erstmals ein Bejagbarkeitsmodell für das Management wildlebender Huftiere in Gebirgsrevieren entwickelt. Rotwild wurde hierbei als Modellart gewählt. Die Bejagbarkeit, das heißt die Eignung einer Fläche zur Ausübung der Jagd, wurde mit einer Genauigkeit von 10 m, basierend auf Fernerkundungsdaten, Felderhebungen und Expertenwissen von Berufsjägern ermittelt. Zusätzlich wurde Rotwild mit modernen GPS-Halsbandsystemen besendert, um das Raum-Zeit-Verhalten dieser Art in Bezug auf Flächen unterschiedlicher Bejagbarkeitseignung untersuchen zu können. Die Ergebnisse konnten bestätigen, was Jägerinnen und Jäger tagtäglich in ihren Revieren beobachten. Rotwild entzieht sich dem menschlichen Auge und der jagdlichen Greifbarkeit, indem während der Schusszeit viele gut bejagbare Bereiche kaum oder nur nachts aktiv aufgesucht werden. In Kombination dazu werden schwer zugängliche Lagen und dichte Einstände, in welchen die Bejagung nicht möglich oder nur mit außerordentlich großem Aufwand durchführbar ist, vom Wild während des Tages als Rückzugsort bevorzugt genutzt. Rotwild scheint folglich eine Landschaft mit einem heterogenen anthropogenen Prädationsrisiko wahrzunehmen, welche durch Flächen unterschiedlicher Bejagbarkeitseignung geprägt ist, exakt wie es im Rahmen dieser Studie modelliert werden konnte. Dies bestätigt die Realitätsnähe des entwickelten Bejagbarkeitsmodells.

Mithilfe dieses Modells wird es zukünftig möglich sein Vorhersagen zu treffen, wohin sich Arten wie Rotwild zurückziehen, wenn der menschliche Jagddruck ansteigt. Das Modell liefert zusätzlich nützliche Erkenntnisse über die jagdliche Eignung bestimmter Flächen. Dies kann eine wertvolle Information für Personen sein, welche das jeweilige Revier nicht wie die eigene Westentasche kennen. Darüber hinaus kann das Modell als Planungsinstrument eingesetzt werden, um Jagdmethoden und -strategien möglichst effizient umsetzen zu können. Ein zukunftsorientiertes Management wildlebender Huftiere wird dadurch ermöglicht, wodurch Konflikte, ausgelöst durch diese Wildarten, reduziert werden können.

Die detaillierten Ergebnisse dieser Studie finden sich in der Open Access-Publikation von Wildlife Biology.

Link zur Publikation:

Griesberger, P., Obermair, L., Zandl, J., Stalder, G., Arnold, W. & Hackländer, K. (2022). Hunting suitability model: a new tool for managing wild ungulates. Wildlife Biology, 1–11. doi.org/10.1002/wlb3.01021

Wissenschaftliche Kontakte (BOKU): Paul Griesberger (paul.griesberger(at)boku.ac.at), Klaus Hackländer (klaus.hacklaender(at)boku.ac.at)

(Foto: Paul Griesberger)


 

NEUES PROJEKT!

Wien, 24. März 2022

Lebensraumkonkurrenz zwischen der Alpengämse und anderer (Wild-)Wiederkäuer

Die Konkurrenz um die Ressource „Raum“ ist auch im Tierreich zu spüren, besonders im Alpenraum wo mehrere (Wild-)Wiederkäuerarten sich ihren Lebensraum teilen. Studien konnten bereits zeigen, dass die Alpengämse (Rupicapra r. rupicapra) gegenüber Rothirschen oder Weidevieh sehr empfindlich reagieren kann und Gebiete räumlich meidet, die von konkurrenzstärkeren (Wild)-Wiederkäuern genutzt werden. Derartige Konkurrenzsituationen können sich negativ auf die Verfügbarkeit hochwertiger Äsung aus der Sicht der Gams auswirken. Fehlen entsprechende Äsungsmöglichkeiten kann dies zu einem geringeren Wachstum der Kitze, zu niedrigeren Gewichten von Kitz und Geiß vor Wintereinbruch und damit zu einer erhöhten Wintermortalität führen. Auch das Setzgewicht der Kitze im Folgejahr kann durch das Fehlen geeigneter Äsung negativ beeinflusst werden.

Wie verhält sich nun die Situation, wenn weitere Wildwiederkäuer ins Spiel kommen?

In diesem Projekt sollen räumliche Konkurrenzsituationen zwischen der Alpengämse, Rothirschen, Rehen, Steinböcken und Weidevieh im Salzburger Teil des Nationalparks Hohe Tauern untersucht werden. Wildkameras werden hierbei eingesetzt, um Interaktionen zwischen diesen Arten auf der Alpennordseite der Hohen Tauern analysieren zu können. Die Ergebnisse aus diesem Projekt werden zu einem besseren Verständnis der Habitatwahl der Alpengämse und damit auch zum Management sowie dem Erhalt dieser Art in Mitteleuropa beitragen.

Die Projektlaufzeit ist von April 2022 - bis August 2024 geplant.

Wissenschaftlicher Kontakt: Paul Griesberger, MSc (paul.griesberger(at)boku.ac.at)


 

Jetzt auch auf Englisch verfügbar! Empfehlungen zur Dokumentation und Beurteilung von Hinweisen des Goldschakals (Canis aureus) in Europa

Die bereits auf Deutsch erschiene Publikation wurde nun auch einer breiteren Leserschaft zugänglich gemacht und kann damit die Diskussion zur Durchführung der Beurteilung von Goldschakal-Hinweisen auf einem internationalen Level eröffnen.

Englische Version:

Hatlauf J & Böcker F (2022): Recommendations for the documentation and assessment of golden jackal (Canis aureus) records in Europe. BOKU reports on wildlife research and wildlife management 27. Ed.: Institute of Wildlife Biology and Game Management (IWJ) University of Natural Resources and Life Sciences, Vienna. 1-30. ISBN: 978-3-900932-94-7

The link to the publication

Der Goldschakal besiedelt neue Lebensräume, in denen er vorher nicht existierte. Hierdurch entsteht in vielen Gebieten eine neue Situation deren Erfassung und Beobachtung eine neue Herausforderung darstellt. Die europäische Rechtslage und das zunehmende gesellschaftliche und politische Interesse machen ein strukturiertes und vergleichbares Monitoring des Goldschakals stetig notwendiger. Etablierte Monitoringstandards von Wolf, Luchs und Bär ermöglichen heute den Vergleich erhobener Daten in vielen Ländern Europas. Erst gemeinsame Monitoringregeln und Darstellungsformen erlauben es, über politische Grenzen hinweg verlässliche und nachvollziehbare Daten zur Verfügung zu stellen. Damit diese Ansprüche auch bei der weiteren Beobachtung der Goldschakalvorkommen in Mitteleuropa bedient werden können, erstellte Jennifer Hatlauf MSc. vom Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft gemeinsam mit Kooperationspartner Felix Böcker, MSc. von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg Empfehlungen für das Monitoring des Goldschakals. Ziel war es, eine Monitoringgrundlage für zentraleuropäische und weitere angrenzende Länder zu schaffen, um die Transparenz und Vergleichbarkeit im Goldschakalmonitoring zu gewährleisten.

Deutsche Version:

Hatlauf J & Böcker F (2021): Empfehlungen zur Dokumentation und Beurteilung von Hinweisen des Goldschakals (Canis aureus) in Europa. BOKU-Berichte zur Wildtierforschung und Wildbewirtschaftung 26. Hrsg.: Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft (IWJ) Universität für Bodenkultur Wien. ISBN 978-3-900932-89-3

Hier der link zu BOKU-Bericht

Kontakt: jennifer.hatlauf(at)boku.ac.at


 

Wiedereinbürgerung von Luchsen zeigt deren Anpassungspotential

Wien, 9. März 2022:

Luchse, die vor 30 Jahren in der Schweiz ausgewildert wurden, kamen aus den Karpaten. Dort lebten sie fern der Zivilisation im Wald und ernährten sich vorwiegend von Rehen. In der Schweiz waren sie mit einem gänzlich anderen Lebensraum konfrontiert, in dem es mehr Störungen gab. Folglich wichen sie in die vom Menschen dünn besiedelten Gebiete oberhalb der Waldgrenze aus und wechselten auf ein bis dato unbekanntes Beutetier, die Gams. Die Studie von Daniela Nagl, Absolventin des
Masterstudiums Wildtierökologie und Wildtiermanagement, und Kollegen wurde in der Zeitschrift Ecology and Evolution publiziert.
Link: https://doi.org/10.1002/ece3.8614

 

Heiße Sommer machen der Gams zu schaffen

Wien, 9. März 2022:

In einer aktuellen Studie des IWJ werden die Effekte heißer Sommer auf die Gewichtsentwicklung von Gämsen im Alpenraum beleuchtet. Individuen, die oberhalb der Waldgrenze leben, sind von hohen Temperaturen deutlich mehr betroffen als jene, die sich in den tieferliegenden Wald zurückgezogen haben. Die Publikation in der Zeitschrift Ecology and Evolution verdeutlicht am Beispiel Gams, wie sich die globale Erwärmung auf unsere Wildtiere auswirken wird.
Link: https://doi.org/10.1002/ece3.8650


Artenschutz an Gebäuden – Citizen Scientists gesucht!

Wien, 2. März 2022

Im Zuge eines Citizen Science Projekts der Stadt Wien – Umweltschutz und des Naturschutzbundes Wien werden Brutplätze von gebäudebrütenden Vögeln in Wien mithilfe der Bevölkerung erfasst und exakt verortet. Diese Informationen stehen allen im Neubau und in der Sanierung tätigen Menschen online zur Verfügung und helfen dabei die Brutplätze dieser Arten dauerhaft zu schützen und zu erhalten.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem partizipativen Ansatz des Projektes. Auch heuer werden wieder motivierte Mithelferinnen und Mithelfer gesucht, welche Brutplätze von Mauerseglern, Turmfalken, Dohlen, Mehlschwalben, Haussperlingen und weiteren Gebäudebrütern melden. Jede/Jeder kann mitmachen und beliebig viel Zeit in die Kartierung von Brutplätzen investieren, Vorkenntnisse sind nicht notwendig! Im Rahmen von Einschulungsexkursionen bekommen neue Kartiererinnen und Kartierer alle notwendigen Informationen zur Verfügung gestellt. Es werden mehrere beliebig wählbare Exkursionen angeboten! Mehr Informationen zur Flaggshiffart des Projekts, dem Mauersegler, findest Du in der Broschüre „Mauersegler: Die Könige der Luft“.

Falls Du das Projekt durch Deine Mithilfe gerne unterstützen möchtest, nimm bitte Kontakt mit DI Ferdinand Schmeller von der Wiener Umweltschutzabteilung MA 22 auf. Danke Dir!

Kontakt:

DI Ferdinand Schmeller (Wiener Umweltschutzabteilung MA 22)

ferdinand.schmeller(at)wien.gv.at


Der Schneehasenevolution auf der Spur

Wien, 24. Jänner 2022:

In einer neuen Publikation hat ein internationales Forscherteam mit Beteiligung von IWJ-Vorstand Klaus Hackländer die Evolution von Anpassungen bei Schneehasen untersucht. Verglichen wurden drei Teilpopulationen aus Irland, den Alpen und Fennoskandinavien, die offensichtlich nacheiszeitlich vor 20000 Jahren voneinander getrennt wurden. Lokale Anpassungen (z.B. die fehlende Weißfärbung der
Schneehasen in Irland) haben sich nach der Studie sowohl durch genetische Isolation als auch durch Hybridisierung mit anderen Hasenarten entwickeln können. Die Studie wurde in Molecular Ecology
veröffentlicht und findet sich hier:
https://doi.org/10.1111/mec.16338


 

NEUES PROJEKT – Erforschung klimatischer und anthropogener Einflüsse auf die Gämse zur Entwicklung eines nachhaltigen Managements

Wien, 11. Jänner 2022

Die Alpengämse (Rupicapra r. rupicapra) wird als eine Leitart der alpinen und montanen Regionen Europas angesehen, welche auf Lebensraumveränderungen durchaus sensibel reagieren kann. Obwohl die Gams europaweit als „nicht gefährdet“ eingestuft wird, verzeichnen einige Regionen in den vergangenen Jahrzehnten einen Rückgang der gezählten Gamsbestände bzw. -jagdstrecken (insbesondere im Alpenraum). Diese Entwicklung wird auf eine Kombination verschiedenster Faktoren zurückgeführt, wobei anthropogene Störungen, hoher Jagddruck und der Klimawandel als wesentliche Einflussgrößen definiert werden.

Im Rahmen dieses von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) geförderten Projekts werden deshalb die Bewegungsmuster von Gämsen und damit deren Habitatnutzung mit Hilfe moderner GPS-Halsbandsysteme analysiert. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen dem Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft sowie der zur Zisterzienserabtei Heiligenkreuz zugehörigen Forstverwaltung Wasserberg. Ebenfalls beteiligt sind das Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien, die steirische Landesjägerschaft, die Stiftung Fürst Liechtenstein sowie das Benediktinerstift Admont.

Die Habitatnutzung der Gämse in Raum und Zeit werden vor dem Hintergrund möglicher Einflussfaktoren (Vegetation, Klima, menschliche Störungen, etc.) erforscht. Zusätzlich werden den besenderten Gämsen Pansensonden verabreicht, welche zur Messung des Herzschlages und der inneren Körpertemperatur dienen. Damit kann der Energiestoffwechsel quantifiziert werden und somit physiologische Konsequenzen der äußeren Rahmenbedingungen als auch der Verhaltensanpassungen dokumentiert werden. Basierend auf den Ergebnissen dieses Projekts wird es möglich sein, die Einflüsse klimatischer Effekte als auch menschlicher Aktivitäten auf das Raum-Zeit-Verhalten, die Aktivität sowie den Stoffwechsel von Gämsen abzuschätzen. Dadurch kann ein Beitrag zu einer fundierten wissenschaftlichen Grundlage für ein nachhaltiges Management dieser Wildart geschaffen werden, um einen negativen Trend der Gamsbestände sowie unerwünschten Wildeinfluss an der Waldvegetation entgegenzuwirken. Ein derartiges Management soll dazu beitragen, den Wald, die Berge und die Gämse dauerhaft erhalten und gleichzeitig die Nutzungsansprüche des Menschen gewährleisten zu können.

Wissenschaftlicher Kontakt: Paul Griesberger (paul.griesberger(at)boku.ac.at)

(Foto: Paul Griesberger)