Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

S. Malý, J. Hofman und L. Dušek:

Der bioindikative Wert öko-physiologischer Indizes für Routine-Bodenbeurteilungen – Eine Pilot-Monitoring-Studie in Tschechien

Zusammenfassung

1999 wurde die laufende Beobachtung mikrobieller Eigenschaften in das Boden-Monitoring-Programm Tschechiens aufgenommen. Der Kohlenstoff- und Stickstoffgehalt der mikrobiellen Biomasse , Grund- und substratinduzierte Atmung, N-Mineralisation und potentielle Nitrifikation wurden in 60 Bodenstichproben gemessen, welche im April, Juli und Oktober 1999 von 27 Grünlandparzellen sowie 33 Ackerparzellen gezogen wurden. Die Beziehungen zwischen abiotischen und mikrobiellen Parametern waren auf Grünlandböden eindeutiger als auf Ackerböden. Die Menge an mikrobieller Biomasse war hauptsächlich von der Konzentration der organischen Substanz im Boden bestimmt. Die mikrobielle Biomasse besaß einen starken positiven Einfluss auf die C und N Mineralisation. Sechs ökophysiologische Kenngrößen (Cbio/Corg, Nbio/Norg, qCO2:AtmungsCO2-C/Cbio; qN: N mineralisiert/Nbio, potentielle Atmung/Grundatmung, Cbio/Nbio) wurden aus mikrobiellen Grundeigenschaften errechnet. Sie zeigten jahreszeitliche Schwankungen und unterlagen signifikanten Einflüssen durch die Bodentextur. Das Verhalten der Kennzahlen Nbio/Norg und N mineralisiert/Nbio zeigte das gleiche Muster wie die entsprechenden Kohlenstoffquotienten. Schlagworte: Biomonitoring, Bodeneigenschaften, öko-physiologische Kennzahlen, saisonale Schwankungen, Textureinflüsse.