Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

A. WERNER:

Auswirkung geänderter Saatstärke und Reihenzahl zur Durchführung von Gülleinjektionen auf Bestandesaufbau und Ertragsbildung von Winterweizen

Zusammenfassung

In Parzellenversuchen auf zwei Standorten im Rheinland (1988-1991) wurde untersucht, wie Bestände von Winterweizen anzulegen sind, wenn in diesen die Versorgung mit Stickstoff durch reihenweise Injektion von Gülle (Schweinegülle) in den stehenden Bestand erfolgt. Die für die Durchführung der Injektionsverfahren für Gülle in Weizenbeständen erforderlichen freien Bodenbereiche können auf den geprüften Standorten mit guter Nährstoffnachlieferung ohne Ertragsverlust durch Auslassen jeder zweiten oder auch jeder dritten Saatreihe eingerichtet werden (geprüfter Reihenabstand: 12,5 cm). Die für die Standortverhältnisse optimierte Saatstärke muß bei Verringerung der Reihenzahl pro Säbreite nicht geändert werden. Verringerte Saatstärken können unter ungünstigen Witterungsbedingungen zu Mindererträgen führen. Der Bestandesaufbau des Weizens wird durch die fehlenden Saatreihen (auch bei mineralischer N-Düngung) nicht negativ beeinträchtigt. Die Verteilung der gleichen Saatstärke auf weniger Reihen führt zu einer Erhöhung der Konkurrenz in der Reihe. Diese wiederum bewirkt durch verringerte Anlage von Ähren bei gleichzeitiger Verbesserung von Kornzahl und Kornmasse je Ähre eine bessere Stellung der Einzelpflanzen. Eine derartige Besserstellung der Einzelpflanze ermöglicht teilweise höhere Erträge als bei voller Reihenzahl. Die Verengung der Pflanzenabstände in der Reihe durch Auslassen von Saatreihen führte unter den geprüften Bedingungen in einem Versuchsjahr zu einer Verstärkung von Befall mit Mehltau. Schlagworte: Gülledüngung, Bestandesaufbau, Saatstärke, Weizen, Ertrag.