Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

H. Holzmann und C. Massmann:

Entwicklung und Test eines modularen hydrologischen Konzeptmodells mit unterschiedlicher Komplexität

Zusammenfassung

In den letzten zwei Dekaden wurde weltweit eine Vielzahl hydrologischer Modelle entwickelt. Die meisten davon verwenden zur Beschreibung der hydrologischen Prozesse eine starre Modellstruktur mit der Annahme der Repräsentativität für alle raumzeitlichen Skalenbereiche. Die Interpretierbarkeit der Modellergebnisse hinsichtlich der realistischen Wiedergabe einzelner Prozesseigenschaften ist jedoch aufgrund der eingeschränkten Verfügbarkeit beobachteter Systemdaten schwierig, da die Modelle zumeist nur anhand von integrierenden Abflusswerten validiert werden. Daher wird angenommen, dass einfachere Modellstrukturen unter Berücksichtigung dominanter Prozesse durchaus gleichwertige Ergebnisse liefern können und zudem die Anzahl der Modellparameter reduzieren. Im Rahmen eines Forschungsprojekts wurde ein modulares Konzeptmodell entwickelt, welches selektiv die Hinzunahme oder die Vernachlässigung einzelner Subprozesse unter Berücksichtigung der Datenverfügbarkeit und der Gebietseigenschaften ermöglicht. Im Beitrag werden die Simulationsergebnisse eines konventionellen Modells mit zwei Realisationen des modularen Modells (einfach und komplex) verglichen. Dabei konnte eine Gleichwertigkeit der Ergebnisse gezeigt werden. Der Vorzug des modularen Modells ist die Möglichkeit zur individuellen Anpassung der Modellstruktur unter Berücksichtigung der Datenverfügbarkeit und der Vereinfachung der Parametererfordernisse. Schlagworte: Modulares Modell, hydrologische Modellierung, flexibles Modelldesign, dominante hydrologische Modelle.