ForscherInnen des acib haben für die Entwicklung eines Biolacks ohne Schwermetalle einen Hauptpreis beim Niederösterreichischen Innovationsaward 2013 erhalten.

Lacke wie etwa jene für Holzmöbel enthalten Schwermetalle - ohne sie werden die Lacke nicht fest. Ein von ForscherInnen des Austrian Centre of Industrial Biotechnology zusammen mit Firmenpartner Allnex Austria entwickelter Biolack ersetzt Schwermetalle durch Enzyme und gewinnt damit einen Hauptpreis beim Niederösterreichischen Innovationsaward 2013. 700.000 Tonnen Lacke mit Alkydharzen werden pro Jahr in Europa hergestellt. Dieser Anstrich wird nur deshalb fest, weil das Schwermetall Kobalt den Trocknungsprozess beschleunigt. Da Kobalt aber Krebs verursachen kann, sucht die Lackindustrie nach Alternativen. Die Firma Allnex Austria aus Graz und Werndorf fand zusammen mit dem Austrian Centre of Industrial Biotechnology (acib) eine Lösung: Das Enzym Laccase, das nun an Stelle des Kobalt den Lack aushärten wird. „Die Idee dazu entstand 2009", so Enzymspezialist Prof. Georg Gübitz, zuständiger Projektbetreuer bei acib und Professor am Department für Agrarbiotechnologie der Universität für Bodenkultur Wien. Das verwendete Enzym stammt vom Baumschwamm Trametes hirsuta, zu deutsch die „Striegelige Tramete", isoliert aus seinem Garten in Graz. „Wir wussten, dass der Pilz die Enzymart enthält, die wir suchen", erklärt Gübitz. Also wurde ein Stück Pilz geerntet, darin das aktive Enzym gesucht und isoliert. Das Enzym Laccase ist in der Lage, Fettsäuremoleküle im Alkydharz-Lack mit Hilfe des Sauerstoffs aus der Luft zu verbinden, so dass der Lack flott trocknet und fest wird. Bisher war das nur mit Hilfe von potentiell Krebs erregenden Schwermetallen wie Kobalt möglich. Mit dem Biolack von acib und Allnex lässt sich diese Gesundheitsgefährdung umweltfreundlich vermeiden; die Markteinführung des Biolacks ist für 2014 geplant. Am 22. Oktober hat das Projekt den Niederösterreichischen Innovationspreis in der Kategorie "Forschung" gewonnen.

NÖ Innovationspreis für Biolacke

Sonja Zwazl, Dr. Mathias Drexler, Dr. Petra Bohuslav, DI Katrin Greimel, Prof. Dr. Georg Gübitz