Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

E. Frossard, E. Bünemann, J. Jansa, A. Oberson und C. Feller:

Konzepte und Praktiken von Nährstoffmanagement in Agrarökosystemen:

 

Können wir aus der Vergangenheit lernen, um nachhaltige landwirtschaftliche Produktionssysteme für die Zukunft zu entwickeln?

Zusammenfassung

Ziel dieser Literaturstudie war es, die geschichtliche Entwicklung von Konzepten zur Nährstoffdynamik und –nutzung in Agrarökosystemen aufzuzeigen, das Erscheinen dieser Konzepte mit der Einführung von Nährstoffmanagementpraktiken in Verbindung zu setzen, und Strategien zu diskutieren, die eine bessere Nährstoffnutzung in der Zukunft ermöglichen könnten. In früheren Zeiten begrenzte Nährstoffmangel die Erträge und die landwirtschaftliche Produktion erheblich. Seit die theoretischen Grundlagen in Pflanzenernährung und Bodenkunde entwickelt worden sind und große Lagerstätten von Nährstoffen und fossilen Brennstoffen entdeckt worden sind, sind sehr große Mengen von Nährstoffen verfügbar geworden. Diese Ressourcen werden jedoch nicht nachhaltig genutzt. Moderne intensive, markt-orientierte Landwirtschaftssysteme zeigen häufig positive Nährstoffbilanzen, die zu Verlusten in die Umwelt führen, während negative Nährstoffbilanzen in der Subsistenzlandwirtschaft zu geringen Erträgen, Bodendegradierung, Nahrungsknappheit und Armut führen. Integriertes Nährstoffmanagement (INM) wird vorgestellt als notwendiger Ansatz zur verbesserten Nährstoffnutzung in landwirtschaftlichen Systemen und zur Verminderung von Verlusten an die Umwelt sowie als Komponente der ‚Doppelten Grünen Revolution’, die eingeführt werden muss, um die Bedürfnisse zukünftiger Generationen auf nachhaltige Weise zu decken. Schlagworte: Stickstoff, Phosphor, Bodenfruchtbarkeit, Nahrungsproduktion, Umwelteinfluss.