Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

B. Hassanpour, W. Zollitsch und F. Lettner:

Einsatz von vollfetten rohen Sojabohnen in Legehennenrationen

Zusammenfassung

Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde der Einsatz von 10 % vollfetten Sojabohnen in Legehennenrationen mit unterschiedlichem Rohproteingehalt in Hinblick auf eine Beeinflussung von Legeleistung, Eizusammensetzung, Eiqualität und Kotzusammensetzung überprüft. Die Hennen waren zu Beginn des 1. Versuchsabschnittes etwa 26 Wochen alt und wurden in Batterien gehalten. Sie wurden in zwei Gruppen, eine Versuchs- und eine Kontrollgruppe aufgeteilt. Jede Gruppe umfaßte 1000 Hennen. Der erste Versuchsabschnitt dauerte 5 Monate und der zweite 3 Monate. Die Kontrollgruppe erhielt ein handelsübliches Legehennenalleinfutter. Bei der Versuchsgruppe wurden 10 % rohe vollfette Sojabohnen im Austausch gegen Sojaextraktionsschrot, Weizenkleie und Futterfett eingesetzt. Die Rationen der beiden Gruppen wiesen im ersten bzw. 2. Versuchsabschnitt Rohproteingehalte von 17,8 % bzw.14,8 % auf. Die Futtermischungen beider Gruppen wurden expandiert und die Wirkung auf den Trypsininhibitorgehalt analytisch untersucht. Der Trypsininhibitorgehalt lag in der Ration der Versuchsgruppe mit 4,38 TIU/mg fast um das 5-fache höher als für die Kontrollgruppe. Bei der Legeleistung bestand ein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen, wobei die Versuchsgruppe mit durchschnittlich 91,9 % um 1,1 % höher lag als die Kontrollgruppe. Im Eigewicht bestanden keine Unterschiede. Das Pankreasgewicht lag für die Tiere der Versuchsgruppe im ersten Versuchsabschnitt mit 4,80 g um 1,27 g signifikant höher als für die Kontrollgruppe. Aufgrund der vorliegenden Versuchsergebnisse brachte der Einsatz von 10 % rohen vollfetten Sojabohnen, wobei die Futtermischung expandiert war, eine höhere Legeleistung, sodaß der Sojaextraktionsschrot in Legehennenrationen größtenteils ersetzt werden könnte. Die Fettsäurezusammensetzung des Eies wurde deutlich verändert, wobei der Anteil an gesättigten und einfach ungesättigten Fettsäuren niedriger war, und der Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren erhöht wurde. Die Reduktion des Rohproteingehaltes von 17,8 % auf 14,8 % mit entsprechender Aminosäurensupplementierung im 2. Versuchsabschnitt führte im Vergleich zum ersten Versuchsabschnitt zu einer um 16,8 % niedrigeren N-Ausscheidung. Schlagworte: Legehenne, Sojabohne, Pankreas, Fettsäuren.