Worüber wir forschen und lehren, das leben wir auch: Nach dem Staatspreis erhält das Türkenwirtgebäude der BOKU jetzt auch den Gebäudeausweis für besonders klima- und umweltschonendes Bauen.

(c) BOKU ÖA/Jakob Vegh

Am Donnerstag, den 20. Jänner 2020, verlieh Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, dem neuen Türkenwirtgebäude der Universität für Bodenkultur Wien den klimaaktiv Gebäudestandard in Gold. Vizerektorin Andrea Reithmayer nahm die Auszeichnung entgegen. Der Universitäts-Neubau lag mit 958 von 1000 zu vergebenden Punkten auch im Spitzenfeld der ausgezeichneten Gebäude.

Dabei war die Bauaufgabe alles andere als einfach: Am von den Studierenden nahezu "hymnisch" verehrten Standort des TÜWI (vormals „Türkenwirt“) wurde ein multifunktionaler Neubau errichtet: mit großem Hörsaal, Veranstaltungszentrum, viel Platz zum Testen und Probieren, Unterrichtsräumen und der typischen Universitätsinfrastruktur.

Der attraktive Neubau besteht aus drei Ober- und zwei Untergeschossen und einer charakteristischen Holzfassade aus naturbelassenem Lärchenholz. Das gesamte Niedrigstenergiegebäude ist barrierefrei und mit umfassenden Energieeffizienz-Maßnahmen ausgestattet. So wird unter anderem über eine Wärmepumpe Erdwärme zur Heizung und Kühlung genutzt, Anlagen für Photovoltaik (Sonnenstrom) und Solarthermie (Sonnenwärme) im Flachdachbereich installiert und das Gebäude an die Fernwärme angeschlossen. Für gutes Raumklima sorgen die Holzfassade sowie die Fassadenbegrünung im Innenhof und hängende Gärten im Inneren.

Der klimaaktiv Gebäudestandard des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) ist das europaweit erfolgreichste und gleichzeitig anspruchsvollste Gütesiegel für nachhaltiges Bauen, denn er definiert die im internationalen Vergleich strengsten Anforderungen im Bereich Energieeffizienz. Er ist somit ein idealer Leitfaden, um klimafreundliches, ökologisches und behagliches Wohnen sowie Arbeiten zu garantieren – sei es im Falle eines Neubaus oder einer qualitativ hochwertigen Sanierung. Alle Kriterienkataloge sind nach einem 1000-Punkte-System aufgebaut, anhand dessen die Gebäude rasch bewertet und verglichen werden können. Die Bewertung der Gebäude nach dem klimaaktiv-Kriterienkatalog erfolgt mit Bronze, Silber und Gold in drei Qualitätsstufen.

klimaaktiv und ÖGNB Auszeichnung für ökologische und energieeffiziente Gebäude

Vizerektorin Andrea Reithmayer (2.v.l.), Bundesministerin Leonore Gewessler (3.v.l.), Katharina Kohlmaier, Hans-Peter Weiß und Gert Widu (BIG Bundesimmobiliengesellschaft) mit dem Architektenteam anlässlich der klimaaktiv-Preisverleihung © Alfred Arzt

Große Freude auch bei Roman Smutny (BOKU Facility Management, links im Bild) und dem Architektenteam Baumschlager Hutter Partners mit Bundesministerin und Bauherrin (c) Alfred Arzt