Institut für Lebensmitteltechnologie: Preisgekrönte Forschung und Lehre

Wissenschaftler:innen der Arbeitsgruppe Lebensmitteltechnologie wurden mehrfach für ihre Forschung in den Bereichen nachhaltige Verarbeitungstechnologien und maßgeschneiderte Analytik in der Lebensmittelproduktion sowie für die Lehrveranstaltung "Lebensmitteltechnologische Übungen" ausgezeichnet.

Im Rahmen des 4th World Congress on Electroporation and Pulsed Electric Fields in Biology, Medicine, and Food & Environmental Technologies, welcher im Zeitraum 9.-13. Oktober 2022 in Kopenhagen, Dänemark stattfand, wurden Marianna Giancaterino sowie Felix Schottroff für ihre Vorträge ausgezeichnet.

Marianna Giancaterino belegte hierbei den 2. Platz in der Kategorie "PhD Students, Food", für ihren Vortrag zum Thema " Physical and chemical characterization of freeze-dried strawberries and red bell peppers pretreated by pulsed electric fields (PEF). In ihrem Vortrag stellte sie die Vorbehandlung von pflanzlichen Lebensmitteln mit Hochspannungsimpulsen vor und erläuterte die daraus resultierenden Qualitätsverbesserungen und Energieeinsparungen beim Gefriertrocknen dieser Lebensmittel im Detail.

Felix Schottroff (3. Platz "Post Doc, Food") konnte die Jury mit seinem Vortrag "Continuous Extraction of Proteins from Microbial Cells by Pulsed Electric Fields" überzeugen. Hierbei ging Felix Schottroff auf mikrobielle Produktionssysteme für zukünftige Lebensmittelanwendungen ein und zeigte das Potential der Hochspannungsimpulsbehandlung zum effizienten und umweltfreundlicheren Zellaufschluss auf.

Ausgezeichnet für Ihre Konferenzbeiträge: Marianna Giancaterino (l.) und Felix Schottroff (r.), jeweils im Bild mit Federico Gómez Galindo (International Society for Electroporation-Based Technologies and Treatments). © Vera Paramonova

Zeitgleich zum World Congress on Electroporation and Pulsed Electric Fields fand der European Hygienic Engineering and Design Group (EHEDG) World Congress 2022 in München statt. Hier belegte Elena Zand den 1. Platz der Kategorie „Best Poster Award“. Sie präsentierte eine Studie zum Thema „Investigation of hydrogels with biofilm-like rheological and mechanical properties for innovative biofilm cleaning test systems“. Diese Forschungsarbeit ist im Zuge des aktuellen Forschungsprojektes „Biomitate ‑ Entwicklung eines Biofilm-Imitat Testsystems zur Reinigungskontrolle in der Lebensmittelindustrie“ entstanden. Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines innovativen Biofilm-Imitates zur Validierung und Optimierung von industriellen Reinigungs- und Desinfektionskonzepten.

Der vollständige EHEDG World Congress 2022 Aftermovie kann unter folgendem Link abgerufen werden: https://youtu.be/Id-hLFk1J1Q

Elena Zand (r.) im Interview mit Rob Groot (European Hygienic Engineering and Design Group; l.) vor ihrem Poster. © Rob Groot

Am 12.Oktober 2022 wurde im Zuge des BOKU Herbstfestes an der IFA-Tulln der tecnet/accent Innovation Award 2022 verliehen. Hierbei belegte Elena Zand mit ihrer Erfindung „Method for the detection of particles“ den 2. Platz. Die Arbeit zeigt eine verbesserte Schnellnachweismethode für mikrobielle Zellen auf, welche als erster Indikator für Veränderungen der Mikroorganismenkonzentration in der Produktionsumgebung fungieren und damit als Beitrag zur Vermeidung von Lebensmittelkontaminationen dienen kann. Die Erfindung wurde ebenfalls zur Patentierung eingereicht und befindet sich gerade in der PCT-Phase.

Die Preisträgerin des tecnet/accent Innovation Awards 2022, Elena Zand. © Rubina Rumler

Auch auf der 36th EFFoST (European Federation of Food Science and Technology) International Conference konnten die Wissenschaftlerinnen der Arbeitsgruppe Lebensmitteltechnologie punkten.

Elena Zand wurde für ihren Konferenzbeitrag "Innovative pulsed electric fields assisted flow cytometry for rapid microbial detection" mit dem 3. Platz des EFFoST PhD Student of the Year Award ausgezeichnet. In ihrer Arbeit beschrieb sie die Möglichkeit der deutlichen Beschleunigung von mikrobiellen Schnellnachweisverfahren mittels gezielter Elektroporation unter Einsatz nicht-toxischer Farbstoffe. Hierdurch wird es in Zukunft möglich sein, das Hygienemonitoring in Lebensmittelbetrieben in Echtzeit durchzuführen.

Marianna Giancaterino gewann den ersten Platz des GNT Young Scientist Award mit ihrer Posterpräsentation zum Thema " Effect of pulsed electric field pre-treatment on the debittering process of cherry kernels". In ihrem Poster wurde eine innovative Entbitterungsmethode von Kirschkernen mit Hilfe von Hochspannungsimpulsen vorgestellt. Dies ermöglicht die Nutzung dieses Nebenstroms bei gleichzeitiger Reduzierung des Energie- und Wasserverbrauchs und einer verbesserten Produktsicherheit und -qualität.

Die Preisträgerinnen Marianna Giancaterino (l.) und Elena Zand (r.) nach der Preisverleihung im Rahmen der EFFoST Konferenz. © Robyn Sutter

 

Im Zuge der Akademischen Feier anlässlich der Verleihung von Preisen der BOKU wurde der AGRANA-Förderungspreis für Wissenschaft und Forschung 2022 vergeben. Eine Forschungsförderung wurde dabei an Elena Zand für ihre Doktorarbeit zum Thema „Emerging concepts for monitoring and control of hygienic food production“ verliehen. Ihre Dissertation verfolgte einen ganzheitlichen und interdisziplinären Ansatz, in welchem mikrobielle Risiken identifiziert und bewertet wurden, um damit neue Konzepte zur Überwachung und Kontrolle von luftgetragenen Keimen und Biofilmen innerhalb der Produktionsumgebung zu entwickeln. Dies umfasst die Entwicklung und Verbesserung der durchflusszytometrischen Schnellnachweismethode mittels Hochspannungsimpulsen, sowie die Erarbeitung eines numerischen Strömungsmodelles, basierend auf Filter-Fan-Units, als effizientes Schutzkonzept zur Kontrolle der Ausbreitung luftgetragener Keime.

Elena Zand (r.) ausgezeichnet für ihre Dissertation, im Bild mit der BOKU Rektorin Univ.-Prof.in Eva Schulev-Steindl (l.) bei der akademischen Feier anlässlich der Verleihung von Preisen der BOKU. © Christoph Gruber

Anlässlich des Abends der Lehre und des Lernens bewiesen die Wissenschaftler:innen der Arbeitsgruppe Lebensmitteltechnologie zudem, dass sie nicht nur preisgekrönte Forschung betreiben, sondern diese auch exzellent vermitteln können und das Konzept der forschungsgeleiteten Lehre erfolgreich umsetzen. So erhielt das Team um Henry Jäger von Vizerektor Karsten Schulz den Anerkennungspreis für außergewöhnliche Lehre an der Universität für Bodenkultur Wien in der Kategorie "Master Pflichtlehrveranstaltung". Die ausgezeichnete Lehrveranstaltung, "Lebensmitteltechnologische Übungen", wurde insbesondere aufgrund ihrer praxisnahen und vielseitigen Ausrichtung ausgezeichnet. In der Veranstaltung lernen Studierende des Masters Lebensmittelwissenschaften und -technologie in Kleingruppen die grundlegenden Konzepte der Lebensmittelverarbeitung vom Rohstoff bis zum fertig verpackten, korrekt etikettierten Endprodukt anhand von praktischen Beispielen im Technikumsmaßstab. Um dies zu realisieren, arbeitet ein Team von 16 Personen an der Umsetzung der LV. Dies verdeutliche laut Laudatorin Sabine Baumgartner die Wichtigkeit von Teamwork für hervorragende Lehre.

Die Preisträger:innen des Anerkennungspreis für außergewöhnliche Lehre an der Universität für Bodenkultur Wien. V.l.n.r.: Roland Pöttschacher, Jorge Rivera, Georg Rehbrunner, Henry Jäger, Kate Waldert, Regine Schönlechner, Daniela Mair, Claudia Alphart, Markus Hofinger, Felix Schottroff. Nicht im Bild: Katharina Hanz, Marianna Giancaterino, Eleonora Pichler, Brian Gallogly, Rebecca Knechtl, Sophie Riemer. © Felix Schottroff