Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

H. NIESSL, J. VOLLMANN und P. RUCKENBAUER:

Selektion auf Reifezeit bei Sojabohne (Glycine max (L.) Merrill) und Proteingehalte von früh reifenden Genotypen

Zusammenfassung

Die F2-Nachkommenschaften aus fünf verschiedenen Kreuzungen zwischen Sojabohnen-Genotypen der Reifegruppen 0 bis 000 wurden in der Fs-Generation hinsichtlich ihrer Reifezeit untersucht. Dabei wurden in allen Populationen Transgressionen über die Reifezeit des früher reifenden Elters beobachtet und Schätzwerte für die Heritabilität des Merkmals Reifezeit ermittelt, die im Bereich zwischen 0,70 und 0,94 lagen. Eine Selektion auf frühe Reife war sowohl an Einzelpflanzen als auch an Familien erfolgreich, die vollständige Eliminierung von zu spät reifenden Nachkommenschaften in einem einzigen Selektionsschritt war jedoch nicht möglich. Durch Selektion auf Frühreife an F2-Einzelpflanzen wurde eine realisierte Heritabilität von 0,66 erzielt, was die Möglichkeit einer Auslese auf frühe Reife während der ersten Spaltungsgenerationen bestätigt. Nach einer Selektion auf frühe Reifezeit erwies sich die Variation im Proteingehalt zwischen den Familien innerhalb der einzelnen Kreuzungen als relativ gering, wogegen die unterschiedlichen Kreuzungen insgesamt jedoch signifikant verschiedene Proteingehalte erkennen ließen. Schlüsselworte: Glycinemax, Sojabohne, Reifezeit, Heritabilität, Proteingehalt.