Im Zuge der Mission „Restore our Ocean and Waters by 2030" finanziert die Europäische Kommission im Forschungsprogramm Horizon Europe das Projekt AquaINFRA – Infrastructure for Marine and Inland Water Research, an dem auch die Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) mit dem Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement (IHG) beteiligt ist. Das Projekt hat zum Ziel, eine mit der European Open Science Cloud kompatible Interaktionsplattform für Wissenschafter*innen und Stakeholder zu entwickeln und auf diesem Weg zur Wiederherstellung gesunder Ozeane, Meere, Küsten- und Binnengewässer beizutragen.

Das übergeordnete Ziel des vierjährigen Projekts, das soeben gestartet ist, ist die Entwicklung der AquaINFRA-Interaktionsplattform (AIP), auf der Daten und Datendienste nach den FAIR-Prinzipien zur Verfügung gestellt werden sollen. Die AIP soll von Meeres- und Süßwasserwissenschaftler*innen sowie Stakeholdern genützt werden, um konkrete und innovative Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen wie Klima- oder Biodiversitätskrise zu entwickeln, und die EU-Mission für den Schutz und die Wiederherstellung der Ozeane und Inlandgewässer zu unterstützen.

Die AIP soll als zentraler Anknüpfungspunkt für wissenschaftliche Gemeinschaften im aquatischen Bereich konzipiert werden und nahtlos mit der European Open Science Cloud (EOSC) – einer EU-Initiative, die darauf abzielt, offene Wissenschaftspraktiken in Europa zu ermöglichen und zu etablieren – interagieren. „Mit der Interaktionsplattform schafft AquaINFRA ein frei zugängliches Portal für Forschende, aber auch andere Interessierte und Interessenvertreter*innen in Europa, um Daten und Fakten zum Schutz und Erhalt der Biodiversität in aquatischen Ökosystemen öffentlich verfügbar und leicht zugänglich zu machen – eine innovative Form der Vernetzung und des Wissenstransfers“, erläutert Florian Borgwardt vom Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement der BOKU den integrativen Ansatz des Projektes.

Dazu entwickelt AquaINFRA einen bereichs- und länderübergreifenden Such- und Findemechanismus sowie Onlinedienste für die räumlich-zeitliche Analyse und Modellierung in virtuellen Forschungsumgebungen (VREs). Die Anwendungsmöglichkeiten der VREs werden in AquaINFRA durch Fallbeispiele veranschaulicht. Neben Beispielen zu Ostsee, Nordsee und Mittelmeer, gibt es auch ein gesamteuropäisches Anwendungsbeispiel zum Thema Süßwasser-Biodiversität und Konnektivität, das vom IHG an der BOKU geleitet wird und die Ziele des EU Green Deals, der EU Biodiversity Strategy sowie der Wasserrahmenrichtlinie unterstützt.

„Eine Besonderheit von AquaINFRA ist, dass Binnengewässer und Meeresökosysteme gemeinsam und nicht getrennt voneinander betrachtet werden. Nur in einem ganzheitlichen Ansatz können die großen Herausforderungen zum Stopp des Biodiversitätsverlusts in Zukunft gemeistert werden“, betont Astrid Schmidt-Kloiber vom Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement. „Die Arbeiten in AquaINFRA unterstützen die Umsetzung der europäischen Umweltgesetzgebung, wie der Wasserrahmenrichtlinie oder der Biodiversitätsstrategie, und tragen somit bei, dass die Biodiversität in Wasserökosystemen erhalten und wiederhergestellt wird.“

AquaINFRA setzt sich aus einem internationalen Konsortium von 21 Partnern zusammen und wird von der Universität Aalborg (Dänemark) geleitet. Das Projekt ist mit 7,6 Millionen Euro dotiert und läuft von 1.1.2023 bis 31.12.2026.

Homepage: https://aquainfra.eu/

Twitter: https://twitter.com/AquainfraEU

LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/aquainfra/

EU press release:

https://research-and-innovation.ec.europa.eu/news/all-research-and-innovation-news/commission-invests-eu16-million-two-major-research-actions-healthy-oceans-and-waters-2030-2023-02-10_en

Wissenschaftlicher Kontakt:

DI Dr. Florian Borgwardt
Universität für Bodenkultur Wien
Department Wasser-Atmosphäre-Umwelt
Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement
E: florian.borgwardt@boku.ac.at
T: 01-47654-81234