Wissenschaftler*innen der Universität für Bodenkultur Wien geben am 6. und 7. August auf dem Biolandgut Esterhazy einen Überblick über aktuelle Ergebnisse in ihren Forschungsfeldern.

Bei den 2. Biofeldtagen auf dem Biolandgut Esterhazy in Donnerskirchen können sich die Besucher*innen am 6. und 7. August über neue Entwicklungen im Biolandbau informieren. Die BOKU ist in diesem Jahr nicht nur wieder mit zahlreichen Forscher*innen vertreten, sondern ist auch Organisationspartnerin. „Bereits bei der Premiere war die Universität für Bodenkultur Wien Teil der Biofeldtage und brachte über Vorträge und Workshops hinaus auch aktuelle Forschungsergebnisse zum Biolandau ein. Dass wir 2021 die Biofeldtage nun als offizieller Partner noch stärker mitgestalten dürfen und auch Gastgeber sein dürfen, freut uns sehr“, betont Werner Zollitsch vom Department für nachhaltige Agrarsysteme an der BOKU.

Besucher*innen können sich in einem Outdoor-Seminar bei Marie-Luise Wohlmuth vom Institut für Ökologischen Landbau darüber informieren, was bei der Planung einer Fruchtfolge zu beachten ist. Sie erfahren bei einem Rundgang durch einen 10-jährigen Fruchtfolge-Kreislauf, wie sich dieser auf den Humus und die Nährstoffe im Boden auswirkt. Die Fruchtfolge kann sogar in die Waagschale geworfen werden. Mit der Humus-Trend-Waage kann die Wirkung der Fruchtfolge auf den Boden schnell und einfach überprüft werden.

Werner Zollitsch (Institut für Nutztierwissenschaften) wird über die Effekte unterschiedlicher Grundfutterstrukturen auf die Kau- und Wiederkauaktivität, sowie die Lebendmassezunahme von Mastkalbinnen“ berichten. In einer Untersuchung wurden die Auswirkungen von unterschiedlichen Futterstruktur (Langheu beziehungsweise Heu zerkleinert und angefeuchtet) auf das Kauen, Wiederkauen und die Lebendmassezunahmen an den Mastrindern am Seehof untersucht. Die Gruppe mit Langheu wies bei höherem Futterverbrauch bessere Zunahmen auf, beim Kauen und Wiederkauen ergaben sich nur geringe Unterschiede. Diese Ergebnisse fließen in die weiteren Überlegungen zur Optimierung von Futterstruktur und Futtervorlage am Seehof ein.

Die biologische Luftstickstoffbindung durch Leguminosen (Klee, Erbsen, Sojabohnen u.a.) und Knöllchenbakterien ist die wichtigste Stickstoffquelle im biologischen Landbau. Jürgen Friedel vom Institut für Ökologischen Landbau gibt einen Überblick über die Bedeutung einer guten Schwefel- und Phosphorversorgung der Leguminosen, die die Voraussetzung für eine gute Verfügbarkeit von Stickstoff für alle Kulturen, für hohe und stabile Erträge, für eine gute Qualität der Nachfrüchte und für die Mobilisierung von Nährstoffen ist.

Arbuskuläre Mykorrhizapilze sind wichtige Symbiosepartner unserer Kulturpflanzen und keine Unbekannten in landwirtschaftlich genutzten Böden. Welche Maßnahmen zur Förderung der natürlich vorkommenden Mykorrhiza in agrarisch genutzten Böden gesetzt werden können sowie wichtige Hintergründe zu ihrer Lebensweise erfahren die Besucher*innen im Vortrag von Karin Hage-Ahmed (Institut für Pflanzenschutz).

Heinrich Grausgruber vom Institut für Pflanzenzüchtung wird in einem Ausflug in die Evolution und Revolution des Weizens darüber sprechen, was die Gattung Triticum und ihre Diversität so einmalig macht.

Christine Leeb (Institut für Nutztierwissenschaften) wird in einem Outdoor-Seminar zum Thema Freilandschweinehaltung veranschaulichen, wie durch Koppelplanung, Suhlen und der Gestaltung des Fress- und Liegebereichs das Tierwohl verbessert und gleichzeitig die Umweltwirkung optimiert werden kann.

Die Biofeldtage, ein Treffpunkt für Produzent*innen und Konsument*innen, werden von den Organisationspartnern Forschungsinstitut für biologischen Landbau Österreich (FiBL), Verband Bio Austria, Landwirtschaftskammer Österreich, Pannatura sowie Universität für Bodenkultur Wien veranstaltet.

Der Messebereich ist an beiden Tagen jeweils von 09:00 bis 18:00 geöffnet.

 

Weitere Infos, Programm und Tickets:

https://www.biofeldtage.at