Credit: ABF/BOKU

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Umfrage: Das Institut für Abfallwirtschaft der BOKU möchte mehr über die Gründe erfahren, welche die Konsument*innen daran hindern, Lebensmittelabfälle zu vermeiden.

Wer kennt sie nicht – die Bilder von Mülltonnen aus Supermärkten, die bis zum Bersten voll sind? Bei vielen Konsument*innen entsteht angesichts dieser Mengen unweigerlich der Eindruck, dass sie selbst im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung nichts ausrichten können. Doch der Schein trügt: Mehr als 500.000 Tonnen vermeidbare Lebensmittelabfälle fallen jährlich in Österreichs Haushalten an. Das ist mehr als die 6-fache Menge, die im Einzelhandel entsteht.

„Im Rahmen der von der UN formulierten nachhaltigen Entwicklungsziele wird die Halbierung der Lebensmittelabfälle pro Kopf bis 2030 – auf Ebene des Handels, der Gastronomie und der Konsument*Innen angestrebt,“ betont Gudrun Obersteiner vom Institut für Abfallwirtschaft (ABF). Ein Ziel, das nur erreicht werden kann, wenn Konsument*+nnen rasch damit beginnen, sich mit der Problematik auseinanderzusetzen.  

Wertschätzung, Wissen, Einstellung – welche Maßnahmen greifen?

Das ABF-BOKU führt deshalb nun eine Umfrage durch. „Im Zuge der Umfrage wollen wir herausfinden, wie wir Konsument*innen beim Vermeiden von Lebensmittelabfällen unter die Arme greifen können. Dazu müssen wir aber zuerst verstehen, was sie daran hindert“, erläutert Obersteiner die Zielsetzungen der Erhebung im Rahmen des EU-Interreg-Projekts CEWA* (Circular Economy of Waste). Bereits im Jahr 2017 wurde eine österreichweite Umfrage durchgeführt – die bisher größte ihrer Art in Österreich mit über 2000 Teilnehmer*innen. In den Jahren darauf konnten erfolgreich gezielte Maßnahmen umgesetzt werden. In den vier Jahren, die seitdem vergangen sind, könnte sich jedoch im Bezug auf Verhalten und Einstellung der Konsument*innen viel geändert haben – deswegen sollen diese erneut befragt werden. Die größte Frage, die sich Expert*innen derzeit stellen, ist, wie die in den vergangenen Jahrzehnten verloren gegangene Wertschätzung für Lebensmittel wieder gesteigert werden kann.

Zur Umfrage des Instituts für Abfallwirtschaft:

https://survey.boku.ac.at/205?lang=de

*Das Projekt CEWA (Circular Economy of Waste, Interreg V-A Österreich-Tschechische Republik) unterstützt die Ambitionen der Europäischen Union eine funktionierende Kreislaufwirtschaft aufzubauen. Dabei werden Bemühungen zur Minimierung und zur Wiederverwendung von Abfällen unterstützt und Pilotaktionen in beiden Partnerländern durchgeführt.

 

Kontakt / Rückfragen:

Universität für Nachhaltigkeit

Institut für Abfallwirtschaft

DI Gudrun Obersteiner

+43 1 3189900 319

gudrun.obersteiner(at)boku.ac.at