Am 8. März setzt die BOKU ein Zeichen für Feminismus und Gleichstellung. Ein inklusiver Sprachgebrauch unterstützt dieses Ziel maßgeblich. Beim Diskussionsforum wird Raum für Fragen, Impulse und Reflexionen zur neuen Empfehlung geboten.

„Am 8. März, dem Internationalen Frauentag, möchte die BOKU als Universität des Lebens und der Nachhaltigkeit ein Zeichen setzen. In einer Zeit der multiplen Krisen und massiver Menschenrechtsverletzungen sind wir als Universität besonders gefordert, im Sinne unserer gesellschaftlichen Verantwortung jene zu unterstützen, die in solchen herausfordernden Zeiten stärker belastet und betroffen sind als andere. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine etwa, die Teuerungskrise und die Folgen der Covid-19-Pandemie wirken sich in einem hohen Ausmaß negativ auf Frauen, Menschen mit Behinderungen und Menschen unterschiedlicher sozio-kultureller Herkünfte aus.

Der gesellschaftlichen Verantwortung kommt die BOKU selbstverständlich auch an unserer Universität nach. Ein geschlechter- und chancengerechtes Studieren und Arbeiten an der BOKU ist eines der zentralen Ziele der BOKU Diversitätsstrategie. Ein wichtiger Baustein für mehr Gleichstellung ist die Sichtbarkeit. Eine geschlechterbewusste und vielfaltssensible Sprache schafft Sichtbarkeit und Wirklichkeit, das wissen wir aus vielen Studien. Und deshalb erfüllt es mich mit Freude, die Empfehlung zum allgemeinen Sprach- und Bildgebrauch an der BOKU vorstellen zu dürfen. Kommen Sie mit Ihren Fragen und Impulsen vorbei: Diskussionsforum am 8. März von 14:30-16:30 Uhr im Wilhelm-Exner-Haus/HS 05", s. https://short.boku.ac.at/sprachgebrauch

Rektorin Eva Schulev-Steindl

 

„In der Gleichstellung und in der Teilhabe von benachteiligten Gruppen wurde schon viel erreicht. Es gibt aber noch viel zu tun. Am 8. März schließen wir an feministische Kämpfe an, in denen sich seit mehr als einem Jahrhundert tausende Menschen – insbesondere Frauen und viele an den Rand gedrängte Personen – für politische und gesellschaftliche Gleichstellung, Chancengerechtigkeit und Teilhabe einsetzen.

Trotz zahlreicher Errungenschaften und entsprechender nationaler und internationaler Gesetze bedarf es auch heute des Einsatzes unserer demokratischen Werte, für eine faire Behandlung von Geflüchteten etwa, den Kampf gegen Rassismus und sexualisierte Gewalt, den bewussten Einsatz für gleichberechtigte Karrierewege und Aufstiegschancen, frei von Stereotypen, Vorurteilen und Diskriminierungen. „Wer Frauenrechte stärkt und sich für Geschlechtergerechtigkeit einsetzt, stärkt die Gesellschaft“ (Agenda 2030) –deshalb muss Gleichberechtigung in allen gesellschaftlich relevanten Bereichen ohne Kompromisse erfolgen. Ein inklusiver und vielfaltssensibler Sprachgebrauch unterstützt uns dabei, alle anzusprechen und gesellschaftliche Wirklichkeit sichtbar zu machen.“

Die Koordinationsstelle für Gleichstellung, Diversität und Behinderung gehört zu den besonderen Einrichtungen der Universität und ist dem Rektorat zugeordnet. Sie initiiert, begleitet und koordiniert Prozesse im Diversitätsmanagement, gibt Empfehlungen für Gleichstellungs- und Inklusionsarbeit und ist beratend für alle Angehörigen der BOKU tätig, s. https://short.boku.ac.at/kostelle

 

„Nach wie vor sind viele Frauen von Diskriminierung aufgrund des Geschlechts oder von sexueller Belästigung betroffen oder werden aufgrund von Sorgepflichten gegenüber minderjährigen oder pflegebedürftigen Angehörigen in ihrem beruflichen Fortkommen benachteiligt. Für den Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen (AKGL BOKU) stehen daher die Umsetzung einer diskriminierungsfreien Arbeits- und Studienumgebung und Nulltoleranz gegenüber jeder Art der Ungleichbehandlung und Diskriminierung an erster Stelle. Der AKGL setzt sich für die Sensibilisierung aller BOKU-Angehörigen, insbesondere der Führungskräfte dahingehend ein, dass allen Menschen an der BOKU entsprechender Respekt und Wertschätzung entgegengebracht wird. Der AKGL begrüßt daher die kürzlich erfolgte Herausgabe der neuen Empfehlung zum allgemeinen Sprach- und Bildgebrauch an der BOKU sehr.“

Der Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen berät und unterstützt Betroffene und ist auch an der Entwicklung verschiedener Konzepte zur Gleichstellung und Frauenförderung beteiligt, etwa an der Erarbeitung des BOKU Gleichstellungsplans. Die Begleitung von Personalaufnahme- sowie Berufungsverfahren und deren Überprüfung in Hinblick auf mögliche Diskriminierungen zählt zu den Tätigkeitsschwerpunkten des AKGL. Kontakt und Beratung: akglboku(at)boku.ac.at

Am Foto sind Vertreter*innen des AKGL und der Koordinationsstelle zu sehen, v.l.n.r. Ela Posch, Cornelia Kasper, Maciej Palucki, Eva Ploss, Helena Lackenberger, Ruth Scheiber-Herzog

Vertreter*innen des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen und der Koordinationsstelle, von links nach rechts: Ela Posch, Cornelia Kasper, Maciej Palucki, Eva Ploss, Helena Lackenberger, Ruth Scheiber-Herzog