Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

A. Adler, H. Lew, J. Moudry, Z. Sterba, K. Vratilova, W. Edinger, W. Brodacz and E. Kiendler:

Mikrobiologische und mykotoxikologische Qualitätsparameter von Nacktund Spelzhafer in Hinsicht auf die Produktion von Kleie und Flocken

Zusammenfassung

Ziel der Untersuchung war es abzuklären, ob Nackthafer oder Spelzhafer der bessere Ausgangsrohstoff für die Haferkleie-bzw. Haferflockenproduktion in mikrobiologischer und mykotoxikologischer Hinsicht ist. Dazu wurde die mikrobielle Qualität der Ernteproben von je drei Nackthafer- und Spelzhafersorten an vier Standorten in zwei Vegetationsperioden geprüft. Als Parameter der mikrobiellen Qualität wurden die Bakterien- und Pilzkeimzahlen, Ergosterin als chemischer Gradmesser der Verpilzung, sowie die Kontamination mit den wichtigsten Fusarientoxinen herangezogen. Bei den Spelzhafersorten erfolgte die Qualitätsprüfung vor und nach dem Entspelzen. Die Ergebnisse zeigen, dass durch das Entspelzen die Belastung der Haferkörner mit Mikroorganismen und Mykotoxinen drastisch reduziert wird, sodass die entspelzten Kerne von Spelzhafer eine bessere mikrobielle Qualität, vor allem hinsichtlich der Kontamination mit Fusarientoxinen, aufweisen als die Kerne von Nackthafer. Schlagworte: Hafer, Entspelzung, Fusarientoxine, Bakterien- und Pilzkeimzahlen, Ergosterin.