ORANGE THE WORLD Fahnenaktion 2023

Die Universität soll ein sicherer Ort für alle sein, die hier studieren und arbeiten.

Statements im Rahmen von ORANGE THE WORLD

 

2.413, 56, 8 – Zahlen, die ohne Kontext harmlos und mit diesem erschreckend sind: im Zeitraum von Jänner bis Oktober dieses Jahres wurden 2.413 Betretungs- und Annäherungsverbote, 56 in der Woche also rund 8 am Tag ausgesprochen. Patriarchale Gewalt an Frauen und FLINTA*- Personen ist nicht nur in Femiziden zu erkennen, sondern fängt bereits weitaus früher an, ist strukturell und begegnet uns ständig: Sexistische Kommentare im Alltag, schlechte Bezahlung im Berufsleben oder übergriffiges Verhalten beim Ausgehen. Gewalttaten, die vermutlich jede* bereits erleben musste und die oft verharmlost oder sogar ignoriert werden. Daher ist es umso wichtiger, nie aufzuhören, Maßnahmen und Konsequenzen einzufordern, Sichtbarkeit zu schaffen und für Betroffene laut zu sein, die es nicht bzw. nicht mehr können.

Deborah Sailer, ÖH BOKU Vorsitz

 

Als AKGL Vorsitzende freue ich mich zu sehen, dass wir an der BOKU Stellung beziehen und eine Haltung vertreten, dass Gewalt an Frauen und Mädchen nirgendwo einen Platz hat. Inzwischen sind Strukturen entstanden bzw. enger vernetzt worden, die dazu beitragen, dem Problem schneller und klarer entgegenzutreten. Persönlich allerdings wünsche ich mir, dass diese möglichst nicht benötigt werden."

Cornelia Kasper, Vorsitzende des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen BOKU

 

Gewalt an Frauen versteckt sich in vielen Dimensionen und Ebenen. Mein persönliches Ziel als Betriebsrätin ist es, Frauen in allen hierarchischen Ebenen sichere Arbeits- und Lernwelten zu ermöglichen.

Eva Baldrian-Wagner, Vorsitzende des Betriebsrates für das allgemeine Personal

 

Nach wie vor erfahren Frauen täglich Gewalt, weil sie Frauen sind. Die weltweiten Zahlen sind erschreckend: Jede dritte Frau zwischen 18 und 74 Jahren hat ab dem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt erlebt. Allein in Österreich gab es heuer bereits 28 Femizide.  Mit der Fahnenaktion ORANGE THE WORLD wird das Thema Gewalt an Frauen gesamtgesellschaftlich sichtbar gemacht. Die sozialen und patriarchalen Rollenvorstellungen, die Frauen nach wie vor zugeschrieben werden, müssen endlich aufgebrochen und Aufklärung und Bildung zugelassen werden, um ein friedliches und gewaltfreies Miteinander zu gewährleisten. Dazu möchten wir als Universität einen Beitrag leisten.

Ruth Scheiber-Herzog, Leiterin der Koordinationsstelle für Gleichstellung, Diversität und Behinderung

 

Der Betriebsrat für das wissenschaftliche Personal appelliert nachdrücklich an die gesamte Belegschaft, Gewalt gegen Frauen und Kinder in jeder Form zu verurteilen. Diese inakzeptable Realität muss von uns allen aktiv abgelehnt werden. Wir sind gemeinsam verantwortlich, ein Umfeld zu schaffen, in dem Respekt und Sicherheit für jede*n Einzelne*n gewährleistet sind. Der Betriebsrat fordert daher verstärkte Aufklärung, Sensibilisierung und Maßnahmen zur Prävention von Gewalt in unserer Gemeinschaft. Zusammen können wir einen Beitrag leisten, um diese unhaltbaren Zustände zu überwinden. Es freut uns, dass die Universität für Bodenkultur Wien, die Alma Mater Viridis, einen wichtigen und sichtbaren Beitrag, nicht nur zu einem nachhaltigen Leben, sondern auch zu einem Leben in Sicherheit und Freiheit leistet. 

Peter Holubar, Vorsitzender des Betriebsrates für das wissenschaftliche Personal

 

Im Jahr 2023 wurden in Österreich 25 Feminizide verzeichnet. Diese Zahl ist um 25 zu hoch, und es ist anzunehmen, dass es eine Dunkelziffer gibt. Jahr für Jahr müssen wir erneut auf die Gewalt aufmerksam machen und die Politik dazu auffordern, das absolute Minimum in Bezug auf Gewaltschutzmaßnahmen, Prävention und ähnliches zu gewährleisten. Leider ändert sich von Jahr zu Jahr immer noch zu wenig, und FLINTA-Personen (Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nicht-binäre, transgeschlechtliche und agender Personen), aber vor allem Frauen, sind nach wie vor im Alltag geschlechtsbasierter Gewalt ausgesetzt. 

Feminizide sind lediglich die Spitze eines Kontinuums, das bereits viel früher und häufiger beginnt. Heute stehen wir hier in Solidarität mit allen Betroffenen und zeigen unsere Unterstützung für diejenigen, die hart daran arbeiten, geschlechtsbasierte Gewalt und das Patriarchat zu bekämpfen. Lasst uns weiterhin Strukturen der Solidarität aufbauen! 

Referat für Feminismus und Gleichstellung, ÖH BOKU

 

Als Universität haben wir die Aufgabe, sichere und respektvolle Räume für alle zu schaffen, die hier studieren und arbeiten. Unser Ziel muss es sein, auf institutioneller Ebene Antworten auf geschlechterbasierte Gewalt zu finden. Dazu zählt Bewusstseinsbildung, um die Mechanismen auf struktureller und individueller Ebene zu verstehen sowie die Umsetzung effektiver Maßnahmen, um Handlungsspielräume zu ermöglichen und Kompetenzen zu stärken und zu erweitern.

Ela Posch, Koordinatorin für Gleichstellung und Diversität